Ein starkes Stück: Sechs Livekonzerte auf dem Klosterplatz
Kein Welttheater und kein Kultursommer. Doch Einsiedeln verstummt nicht. «En starche Gäischt» füllt mit seiner Konzertreihe auf dem Klosterplatz die drohende Lücke.
VICTOR KÄLIN
Augrund der Corona-Pandemie droht dem Einsiedler Sommer die kulturelle Verödung. Das Grossereignis Welttheater musste auf 2021 verschoben werden, und mit dem Kultursommer im Paracelsuspark findet ein weiterer Publikumsgarant ebenfalls nicht statt – wegen des Welttheaters! Und letztlich sind auch die Orgelkonzerte in der Klosterkirche abgesagt worden. Dass das Bedürfnis nach kulturellen Darbietungen jedoch hoch ist, zeigten bereits einige gutbesuchte Spontankonzerte hiesiger Bands. Konzerte an einmaliger Lage
Diese drohende Lücke versucht die im Frühjahr lancierte Kampagne «En starche Gäischt» zu füllen. Sie vereint dabei den Kultursommer und das Welttheater über Inhalt (Musik) und Ort (Klosterplatz). Entstanden sind die Klosterplatz-Konzerte. Und da Bezirk und Kloster ihr Einverständnis gegeben haben, steht der Serie von sechs Konzerten an einmaliger Lage nichts mehr im Wege.
Zwischen morgen Samstag, 18. Juli, und Sonntag, 16. August, finden insgesamt sechs «Gäischt-Konzerte» auf dem Klosterplatz statt. Mehrheitlich einheimische Musiker sorgen unter freiem Himmel für gute Stimmung. Die Konzertreihe steht unter dem Motto «En starche Gäischt – zämä für Einsiedlä ». Die zweistündigen Platzkonzerte beginnen (bis auf den 16. August) jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
«Als bekannt wurde, dass das Welttheater verschoben wird, suchte das ‹Gäischt-Team› nach Alternativen. Die Idee der Klosterplatzkonzerte war schnell geboren », erinnert sich Susanne Staiger. Bei ihr, der Leiterin Tourist Office & Marketing der Tourismusregion Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee (EYZ), laufen nun die Fäden des neuen Angebotes zusammen.
Kleine Festwirtschaft und Corona-Vorschriften Der Konzertplatz ist nicht nur exklusiv, sondern auch exponiert. Deswegen finden die Auftritte nur bei trockenem Wetter statt – ein Schlechtwetterprogramm gibt es nicht. Die «Bühne» der Künstler und Künstlerinnen ist die Ellipse, das «Auge» der konkav und konvex geschwungenen Klostertreppen. Die Zuhörer stehen oder sitzen auf dem neuen «Platz im Platz». Auf der Südseite, wo in der Arkade derzeit der Pilgerunterstand entsteht, gibts eine kleine Festwirtschaft, bestehend aus zwei Häuschen des Weihnachtsmarkts. Betrieben wird der Gastrobetrieb abwechselnd durch Einsiedler Vereine. Wie weit das kulinarische Angebot reicht, wird ihnen überlassen.
Susanne Staiger verweist darauf, dass die Corona-Schutzmassnahmen eingehalten werden können. Der Platz ist gross genug, um die geforderten individuellen Abstände garantieren zu können; und sollte das nicht mehr möglich sein, ist jeweils ein Vorstandsmitglied von Einsiedeln Tourismus anwesend, um die dann geforderten Schutzmasken zu verteilen. Zudem werden die Konzerte von Securitas- Personal gesichert. «Unser Konzept erlaubt es, flexibel reagieren zu können», ist Susanne Staiger überzeugt.
Sodann freut auch sie sich auf die Platzkonzerte – als Bereicherung für das Dorf und dessen Gäste, und, so Staiger, «als hoffentlich weiteren Schritt in einen hoffentlich neuen Alltag». Siehe Inserat.
Informationen zur Durchführung gibt es jeweils zirka zwei Stunden vor Konzertbeginn via 055/418’44’88
Die Ellipse zwischen den beiden Klostertreppen wird vom 18. Juli bis zum 16. August zur einmaligen Musikbühne. Foto: Victor Kälin