Der Viehmarkt ist im Aufwind
Am öffentlichen Markt in Rothenthurm wurden im vergangenen Jahr 3000 Stück aufgeführt, 104 Tiere mehr als im Vorjahr
Die Schwyzer Viehvermarktungs AG (SViAG) erzielt dank konstant guten Tierauffuhren und höheren Einnahmen im Restaurant ein ausgezeichnetes Ergebnis. Die Jahresrechnung 2019 schloss bei hohen Abschreibungen von 170’000 Franken mit einem Gewinn ab. Die Corona-Pandemie wirft derweil einen Schatten auf das Budget 2020.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Das vergangene Jahr startete wenig verheissungsvoll: «Der Nutzviehabsatz im ersten Quartal war flau», schreibt die Schwyzer Viehvermarktungs AG (SVi-AG) in ihrem Geschäftsbericht 2019: «Die geringen Futtervorräte aufgrund des trockenen Sommers 2018 und die immer noch tiefen Milchpreise waren hauptsächlich für den stockenden Handel verantwortlich.» Lebhafter habe sich der Viehabsatz im Herbst präsentiert, nachdem der Sommer hohe Futterernten zuliess: «Die Schwyzer Viehvermarktungs AG führte im Jahr 2019 sechs Zucht- und Nutzviehauktionen mit Braunvieh durch.
Die angemeldeten Tiere stammten hauptsächlich aus den Kantonen Schwyz, Luzern und Uri. Aus dem Kanton Schwyz kamen im letzten Jahr 58 Prozent (im Vorjahr 60 Prozent), aus dem Kanton Luzern 15 Prozent (im Vorjahr 11 Prozent) und aus dem Kanton Uri 12 Prozent (im Vorjahr 14 Prozent). Der Kälbermarkt im Sinkflug
Das verkaufte Zucht- und Nutzvieh gelangte in 15 verschiedene Kantone. Am meisten Tiere gingen im Jahr 2019 in die Kantone Schwyz, Zürich und Luzern. In den Kanton Schwyz gelangten 39 Prozent (im Vorjahr 33 Prozent),in den Kanton Zürich 14 Prozent (im Vorjahr 17 Prozent) und in den Kanton Luzern 11 Prozent (im Vorjahr 10 Prozent).
«Der durchschnittliche Proviande- Tabellenpreis für die Schlachtkühe befand sich schliesslich über dem Vorjahr, obwohl es nach dem ersten Quartal noch nicht danach aussah », schreibt die SViAG: «Erst ab Frühling konnten die Lieferanten von guten und sehr stabilen Kuhpreisen profitieren, die gegen Ende Jahr nochmals kräftig zulegten.» Im Dezember bewegten sich die Erlöse sogar bei mehr als 15 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Die Bankviehpreise bewegten sich derweil stabil in einem engen Preisband, rund 5 Prozent über dem Jahr 2018. «Wenig Freude bereitete der Kälbermarkt », teilt die SViAG mit: «Trotz des Einfrierens von 600 Tonnen Kalbfleisch zur Marktentlastung mussten die Produzenten in den Monaten Mai bis Juli Tiefstwerte akzeptieren.» Anschliessend seien die Preise wieder angestiegen, erreichten jedoch das Niveau der beiden Vorjahre nicht mehr. Weniger Bio-Tiere am Markt
«Am öffentlichen Markt in Rothenthurm wurden im vergangenen Jahr 2977 Stück aufgeführt, 104 Tiere mehr als im Vorjahr», heisst es im Geschäftsbericht: Der Anteil der Bio-Tiere an der Gesamtauffuhr befand sich bei rund 1,6 Prozent (im Vorjahr bei 2,1 Prozent).
Im Jahr 2019 fanden in der Markthalle Rothenthurm 25 Schlachtviehmärkte, 12 Schafmärkte, 6 Zucht- und Nutzviehauktionen sowie mehrere Tierausstellungen auf dem Areal der SViAG statt.
«Daneben hielten zahlreiche Organisationen ihre Versammlungen in der Markthalle oder im Märchtstübli ab», berichtet die SViAG: «Die Schwyzer Kantonalbank mietete die Markthalle während einer Woche und bildete die Mitarbeitenden in den Räumlichkeiten der SViAG weiter. » Zudem sei die Markthalle für Festanlässe und als Unterkunft für das Militär weitervermietet worden.
«Im Jahr 2019 wurde das Bürogebäude um eine zusätzliche Etage aufgestockt und das Märchtstübli saniert», steht im Jahresbericht geschrieben: «Der reibungslose Bauverlauf ermöglichte eine deutliche Budgetunterschreitung. » Die Baukosten für die Aufstockung des Bürogebäudes beliefen sich auf 385’000 Franken und für die Sanierung des Märchtstüblis auf 340’000 Franken.
Dank Tierauffuhren im Plus Die Jahresrechnung 2019 schloss bei hohen Abschreibungen von 169’874 Franken mit einem kleinen Gewinn von 80 Franken. «Das ausgezeichnete Ergebnis durfte dank den konstant guten Tierauffuhren am öffentlichen Markt und den höheren Einnahmen beim Restaurant erzielt werden», schreibt die Schwyzer Viehvermarktungs AG.
«Zusätzlich wurden in der Rechnung die eingehenden Beiträge aus dem Gebäudeprogramm des Kantons Schwyz über 28’000 Franken und der Militärversicherung an den Treppenlift mit 32’000 Franken unter dem ausserordentlichen Ertrag berücksichtigt», heisst es weiter im Geschäftsbericht der SViAG Der Verwaltungsrat beantragt der Versammlung, den Gewinn von 80 Franken den freiwilligen Reserven zuzuführen. Das Budget 2020 sieht eine ausgeglichene Rechnung bei Abschreibungen in der Höhe von insgesamt 50’000 Franken vor.
«Das Budget unterschreitet aufgrund der Auswirkungen der Corona-Massnahmen des Bundes, die zu Absagen von Märkten und Auktionen, Mindereinnahmen beim Restaurant und Fremdvermietungen führen, das Resultat der Jahresrechnung 2019 deutlich», teilt die Schwyzer Viehvermarktungs AG mit.
Am 21. August, um 20 Uhr, geht in der Markthalle Rothenthurm die Aktionärsversammlung der Schwyzer Viehvermarktungs AG (SViAG9) über die Bühne.
Im letzten Jahr wurde das Bürogebäude um einen Stock erhöht. Foto: zvg