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Nicht das Ende der Fahnenstange

Nicht das Ende der Fahnenstange Nicht das Ende der Fahnenstange

Das 20-Jahr-Jubiläum des Golfclubs Ybrig wurde Corona bedingt abgesagt

Auch der Golfclub in Studen hat unter Corona zu leiden. Zwar konnte jüngst der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Doch die geplanten Jubiläumsfeiern wurden abgesagt – und sollen in fünf Jahren zum 25. Geburtstag begangen werden.

WOLFGANG HOLZ

Idyllisch liegt die Anlage des Golfclubs Ybrig zwischen Wiesen und Wäldern vor dem alpinen Panorama der heimischen Berge. Auf 930 Metern Höhe bietet der 18-Loch-Parcours mit zahlreichen Wasserläufen Golfern aus der Region nicht nur einen anspruchsvollen Kurs. Im landschaftlich schön gelegenen Golfclub in Studen, dem kleinen Ortsteil von Unteriberg, erholen sich viele vom stressigen Alltag.

Kein Wunder, dass seit dem 11. Mai nun bereits wieder viele der insgesamt rund 600 Mitglieder nach dem Corona-Lockdown zum Golfschläger greifen. «Ich schaue manchmal kurz nach Mitternacht noch in unser elektronisches Reservationssystem, und dann sind bereits 30 bis 40 Reservationen eingetragen », freut sich Golfclub-Präsident Gian Rossi.

«Die Leute wollen jetzt einfach raus und spielen», erklärt er. Wobei der Golfclub noch Glück habe mit der Wiedereröffnung seit dem 11. Mai. «Dadurch sind nur etwa 10 bis 14 schöne Spieltage ausgefallen», sagt er. Normalerweise eröffnet der Golfclub Ybrig in Studen Ende April.

Inzwischen sichert ein ausgeklügeltes Hygienekonzept den Spielbetrieb unter Corona- Bedingungen. Unter anderem müssen die Mitglieder jeweils ein persönliches Desinfektionsmittel in ihrer Ausrüstung während der Golfrunde mit sich führen. Abstände müssen im Restaurant eingehalten werden. Duschen und Umkleiden sind geschlossen. Ja, sogar die Fahnen, die in den Golflöchern zur Orientierung stecken, dürfen in Zeiten von Corona nicht angefasst werden.

«Doch das ist nicht so schlimm», meint Rossi, denn es sei seit letztem Jahr offiziell erlaubt, die Fahnenstange drin zu lassen während des Einlochens auf dem Green. «Manche Spieler erhoffen sich dadurch sogar Vorteile, weil der Golfball von der Stange abprallen und so ins Loch fallen kann», so der Club-Präsident.

50’000 Franken gespart

Trotzdem hat das Coronavirus auch ein Opfer vom Golfclub Ybrig gefordert. Denn die für den 5. bis 7. Juni anberaumten Jubiläumsfeiern zum 20. Geburtstag des Clubs wurden ersatzlos abgesagt. Dies teilte der Präsident im April den Mitgliedern in einem Schreiben auf der Homepage mit.

Von Alfred Kälin gegründet «Wir wollten ein Zelt aufstellen und bei Musik gemeinsam mit der Bevölkerung unser Jubiläum ein bisschen feiern», so Rossi. Doch zum einen dürfen sich laut den bundesrätlichen Vorgaben zum Corona-Schutz noch nicht so viele Menschen bis dahin in der Öffentlichkeit versammeln. «Zum anderen ist jetzt irgendwie nicht die Zeit zum Feiern », meint er.

Die für die Feiern geplanten Kosten von rund 50’000 Franken könnten so eingespart werden und in fünf Jahren, zum 25. Geburtstag des Golfclubs, dafür eine grössere Feier veranstalten. Der Vorstand habe für diesen frühen Entscheid schon Lob von Mitgliedern geerntet. «Denn es kann auch sein, dass unser Golfclub, der momentan finanziell sehr gut aufgestellt ist, in diesem Corona-Jahr vielleicht doch ein Minus verzeichnen muss.» Vor zehn Jahren konnte bereits das erste Jubiläum des Golfclubs begangen werden – unter anderem mit einer Jubiläumsbroschüre. Der Golfclub Ybrig, der vor 20 Jahren von Alfred Kälin gegründet wurde und der jährlich rund 5000 Gäste nach Studen lockt, versteht sich nicht als elitärer «Reichenclub », wie Gian Rossi betont – auch wenn der Vereinseintritt im ersten Jahr mit Kosten von rund 10’000 Franken für Neumitglieder zu Buche schlägt. «In anderen Golfclubs ist das viel teurer», argumentiert der Präsident. Eine gute Durchmischung sei das Ziel. Deshalb wolle man im Jubiläumsjahr mit günstigeren Jubiläumspreisen neue Mitglieder für den Golfclub Ybrig gewinnen. «Wir streben eine laufende Verjüngung an.»

Bis auf Weiteres keine Turniere

Doch im Augenblick zählt für den Golfclub Ybrig vor allem die Tatsache, dass wieder Golf gespielt werden kann. Vor einigen Wochen, während des Corona-Lockdowns, sei es noch völlig ungewiss gewesen, wann die Anlage überhaupt wieder öffnen könne. «Die Freude der Mitglieder ist deshalb gross – wenn sich auch viele sehr vorsichtig auf der Anlage verhalten», versichert Gian Rossi. Nur auf Turniere müsse man noch bis auf Weiteres verzichten.

«Die Leute wollen jetzt einfach raus und spielen.»

Gian Rossi, Präsident Golfclub Ybrig

Freut sich über die neue Golfsaison im Ybrig: Gian Rossi. Foto:zvg

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