Tourismus-Organisation ist auf Kurs
Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee AG (EYZ) schreibt im Jahr 2019 schwarze Zahlen: Bei einem Ertrag von 850’000 Franken ergebe sich ein Gewinn von 7350 Franken, ist dem Jahresbericht der Tourismus-Organisation zu entnehmen. Dem Coronavirus zum Trotz findet am 28. Mai die Generalversammlung statt.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Mitten in der dramatischen Coronakrise den Jahresbericht 2019 zu verfassen, sei geradezu surreal, schreibt Dominik Hug, Verwaltungsratspräsident von Einsiedeln- Ybrig-Zürichsee AG (EYZ): «Wir erwarten für 2020 einen massiven Einbruch der Umsätze, vor allem auch im Tourismus. » Leistungsträger würden um ihr Überleben kämpfen, während der Jahresbericht ein erfolgreiches zweites Jahr von EYZ AG reflektiere.
«Im Juni erlebten wir mit Ankunft und Start der Tour de Suisse in Einsiedeln auf dem Klosterplatz ein grossartiges Volksfest», teilt Hug mit: Das Projekt Neue Regionalpolitik (NRP) Kloster und Region Einsiedeln sei gestartet worden und habe wertvolle Erkenntnisse und konkrete Umsetzungsansätze generiert.
Coronavirus ändert vieles
«Auf demselben Weg ist der Masterplan Ybrig. Diesen Sommer wird der MTB Skillpark in Oberiberg als erstes Projekt realisiert », schreibt Hug: Ein weiteres grosses Thema sei der Oberseerundweg, in Zusammenarbeit mit Rapperswil Zürichsee Tourismus. Neu gebe es die Weinkellerführung im Kloster Einsiedeln, führt der Präsident aus: Die touristischen Signalisationen an der Autobahn und den Zubringerstrassen seien abgeschlossen worden.
«Durch die Abschlüsse von Leistungsvereinbarungen und dem Gewinn neuer Wirtschaftspartner konnte sich die EYZ AG breit abgestützt positionieren und das Fundament für die weitere Entwicklung schaffen», schreibt Simon Elsener, Geschäftsführer der Tourismus-Organisation: «Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Einsiedeln Tourismus, den Verkehrsvereinen Altendorf, Lachen und Höfe, der Ferien- und Sportregion Ybrig, Schwyz Tourismus sowie Rapperswil Zürichsee Tourismus und Zürich Tourismus entwickeln sich äusserst erfreulich und nachhaltig.» Mit «Corona» sei nun vieles anders, teilt Elsener mit: «Die Situation fordert die Branche enorm.» Die EYZ AG stelle sich gemeinsam mit den Leistungsträgern, Hotels und vielen weiteren Partnern den kommenden Herausforderungen, führt der Geschäftsführer aus.
«Friendly Hosts» im Einsatz «Im Jahr 2019 durften wir über 23’000 Gäste in unserem Tourist Office Einsiedeln willkommen heissen», ist dem Jahresbericht zu entnehmen: Gegenüber dem letzten Jahr sei dies eine markante Steigerung von rund 5400 Besuchern. Seit September seien die «Friendly Hosts», die Einsiedler Ambassadoren, an Tagen mit grossen Besucheraufkommen unterwegs.
«Drei Männer und eine Frau zeigen den Gästen ihr Klosterdorf und stehen für Auskünfte direkt vor Ort zur Verfügung», heisst es im Bericht: Während des Einsiedler Weihnachtsmarkts seien die Ambassadoren täglich unterwegs gewesen. «Ihre Hilfe wurde von den Besuchern sehr geschätzt. Die ersten Erfahrungen sind positiv, darauf kann aufgebaut werden», steht im Jahresbericht geschrieben.
Nicht ganz so erfolgreich seien derweil die Verhandlungen des Austragungsorts Hoch-Ybrig während der Winteruniversiade 2021 verlaufen, teilt die EYZ AG weiter mit: «Obschon etliche Stunden des Organisationskomitees investiert und Vorbereitungen der Pisten vorgenommen wurden, konnte keine Einigung in der Entschädigung und den Aufgaben mit dem Zentralkomitee in Luzern getroffen werden. » Deshalb finde das weltweit zweitgrösste Winter-Breitensportereignis nach der Olympiade leider nicht in der Region Einsiedeln statt. Trotzdem konnte sich der Kanton Schwyz die Austragungsstätte für Ski alpin auf dem Stoos sichern.
Kloster und Region Einsiedeln
Unter dem Thema «Menschen empfangen» und dem Leitmotiv «Wertvolle Begegnungen» will das Kloster Einsiedeln die bestehenden Traditionen mit neuen Impulsen weiterführen und sich zu einem Zentrum mit vielfältigem Angebot entwickeln.
«Es sollen Orte, Angebote und Programme zum Erleben, Austauschen, Weiterbilden und Verweilen entstehen», heisst es im Bericht: «Dazu wurde ein zweitägiger Workshop mit hochrangigen Vertretern aus Kunst, Kultur, Konzeption, Journalismus, Event, Hotellerie und Tourismus – alle mit Bezug zum Kloster Einsiedeln – durchgeführt.
Mit dem Oberseerundweg sei ein nachhaltiges, identitätsstiftendes und verbindendes Erlebnis für die Bevölkerung der Region geschaffen worden,schreibt die EYZ AG: Auf dem bestehenden Wegnetz sollen zehn bis zwanzig Erlebnispunkte zum Erkunden und Verweilen einladen.
«Die Oberseeregion hat unzählige verbindende und interessante Geschichten zu bieten », heisst es im Bericht: «Diese werden auf dem neu inszenierten Weg von Charakterköpfen erzählt.»
Oberseerundweg im Fokus
Diese würden ihre ganz persönliche Geschichte, lokal vor Ort oder mit Verweisen auf ein Erlebnis oder Ereignis am anderen Seeufer, erzählen. «Mit Unterstützung der beiden Kantone St. Gallen und Schwyz, den Gemeinden um den Obersee sowie zahlreichen touristischen Leistungsträgern und Partnern aus der Wirtschaft wurden Ende 2019 die ersten Bauprojekte vorgestellt, die auf Herbst 2020 umgesetzt werden», teilt die Tourismus-Organisation mit: Bereits im Sommer 2019 sei ein erfolgreicher Testlauf der Oberseefähre zwischen Altendorf, Lachen und Rapperswil- Jona in Betrieb genommen worden.
«Während zwei Wochen wurden 5600 Passagiere transportiert und somit die Erwartungen mehr als übertroffen», heisst es im Jahresbericht 2019 der Einsiedeln- Ybrig-Zürichsee AG.
Die Generalversammlung vom 28. Mai findet entgegen den Vorankündigungen unter Ausschluss von Gästen und Referenten statt.
Ein «Friendly Host» ist beauftragt, als Einheimischer den Gästen das eigene Dorf zu zeigen. Seit September sind die Einsiedler Ambassadoren an Tagen mit grossen Besucheraufkommen unterwegs. Foto: zvg