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«Man kann durchaus einen Zuwachs verzeichnen»

«Man kann durchaus einen  Zuwachs verzeichnen» «Man kann durchaus einen  Zuwachs verzeichnen»

Letzten Mittwoch hätte in Einsiedeln wieder die Laufträff-Saison begonnen. Organisator Andreas Walker über Sport in der Krisenzeit.

LUKAS SCHUMACHER

Seit 15 Jahren joggen Sie jeden Mittwoch gemeinsam mit dem Laufträff. Wie ist es jetzt, alleine zu joggen? Neben dem Laufträff jogge ich mindestens zweimal die Woche alleine, daher kennt man es. Doch der Laufträff fehlt mir ganz klar. Man führt Gespräche, motiviert und fordert einander heraus und das Trainingsziel erreicht man oft wie im Fluge. Bleibt die Community des Laufträffs trotzdem erhalten? Ich glaube schon, dass die Community erhalten bleibt. Aber unser Chat bleibt das ganze Jahr über ziemlich ruhig, dieser wird nur für Informationen gebraucht und das ist auch gut so. Am 1. April, am eigentlichen Starttag des Laufträffs, schrieb ich natürlich eine Nachricht, dass die Laufträffsaison bei mir begonnen hat, bei ihnen hoffentlich auch. Gibt es auch für Jogger Social Media? Strava von Garmin ist sicher beliebt, ansonsten kenne ich mich nicht aus. Sicher eine sehr interessante Sache. Ich gebe mir noch drei Jahre, bevor ich das wohl ausprobiere. Meine Medien sind weiterhin die Karten. Haben sich Ihre Joggingrouten aufgrund der Coronakrise verändert?

Bis jetzt musste ich das nicht. Da ich oft aufwärts in abgelegene Gebiete renne, entgehe ich meist den Frischeluft-Spaziergängern. Zahlreiche Menschen arbeiten im Homeoffice und haben so auch mehr Zeit für sportliche Aktivitäten. Ist Ihnen ein Zuwachs von Joggern aufgefallen? Jetzt wo Sie es sagen, kann man durchaus einen Zuwachs verzeichnen.

Erwarten Sie aufgrund der erhöhten Sportaktivitäten Rekordzeiten am Sihlseelauf? Das ist eine sehr spannende Frage. Ich denke, einige können diese Zeit nutzen und tatsächlich mehr trainieren. Da aber leider so viele Vorbereitungsrennen ausfallen müssen, fehlt eventuell die nötige Härte und Schnelligkeit, die man durch die Rennen erhält.

Wenn es ab morgen eine Ausgangsperre gäbe, wie würden Sie sich fit halten? Handy zu Hause lassen und im Dunkeln rennen gehen, dann merkt es keiner … Nein, ich würde sicher mein Velo auf Rollen stellen, Treppenlaufen und Kräftigungsübungen machen. Ich hoffe, es kommt nicht so weit. Wie erleben Sie persönlich die Coronakrise? Ich selber komme bisher recht gut damit klar, ich versuche mit Respekt die Krise anzunehmen. Schwierig macht es, dass diese Krise noch nicht absehbar ist. Das zeigt sich privat und auch im Beruf. Dort haben wir unsere Arbeit, füttern die Schüler mit sinnvollem Material, korrigieren und sind regelmässig in Kontakt mit ihnen. Es ist natürlich schade, wie viele Veranstaltungen abgesagt werden mussten, ich denke an die Vorbereitungen für die Anlässe, die Umstände, die entstehen, und auch die finanziellen Ausfälle von vielen Beteiligten. Unser Verein hätte zum Beispiel den Jugitag in Einsiedeln organisiert.

Finden Sie es hier in Einsiedeln in Ordnung, wenn die Leute zum Joggen raus gehen? Ich finde es sehr wichtig, dass man sich weiterhin an der frischen Luft bewegt und dadurch das Immunsystem stärken kann. Dies natürlich wenn man die Massnahmen des BAG einhält und zudem sich nachher nicht in Spitalpflege begeben muss.

Sie wachen morgen auf und alles ist wieder wie vor der ersten Coronainfektion. Was machen Sie an diesem Tag? Wir würden mit unserem Sohn sicher eine Gotti-Götti-Grosseltern- Besuchstour machen, draussen auf die öffentlichen Plätze gehen und natürlich den Laufträffstart auf den kommenden Mittwoch ansetzen. Was möchten Sie sonst noch sagen?

Bleibt gesund. Foto: Lukas Schumacher

Andreas Walker

Jahrgang: 1982 Wohnort: Tuggen Beruf: Primarlehrer Hobbys: Sport Musik

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