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Gute Sicherheitslage im Kanton

Jugendliche begingen im Jahr 2019 weniger Straftaten, was eine Reduktion der Jugendquote zur Folge hat

Im letzten Jahr ist die Anzahl Straftaten im Kanton Schwyz um sechs Prozent gesunken. Delikte im Bereich Cyberkriminalität, vor allem Cyber-Betrugsdelikte sowie Delikte gegen die sexuelle Integrität, nahmen hingegen stark zu. Die Verstösse gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz blieben konstant. Die Zahl der Einbruchsdelikte ging erneut zurück.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Das Erfreuliche vorneweg: Die Kantonspolizei Schwyz registrierte 2019 weniger Delikte bei den Straftaten gegen das Strafgesetz und das Betäubungsmittelgesetz. «Im Jahr 2019 wurden im Kanton Schwyz 5602 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz und Ausländergesetzgebung erfasst», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung: Dies entspricht einer Abnahme von 373 Straftaten gegenüber dem Vorjahr (minus sechs Prozent). «Im schweizweiten Vergleich gehört Schwyz bei den Verstössen gegen das Strafgesetzbuch zu den vier sichersten Kantonen», konstatiert die Staatskanzlei.

Es gibt allerdings auch Ausreisser in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2019 im Kanton Schwyz: So mussten bei den Delikten gegen Leib und Leben 258 Delikte (im Jahr 2018 waren es 239) und damit eine Zunahme um 8 Prozent verzeichnet werden.

Viel mehr Betrugsdelikte

Die Aufklärungsquote liegt bei 92,2 Prozent (im Jahr 2018 betrug diese 93,7 Prozent). Im Jahr 2019 verzeichnete die Kantonspolizei Schwyz 1 vollendetes und kein versuchtes Tötungsdelikt (2018 gab es 1 vollendetes und 2 versuchte Tötungsdelikte).

Bei den vorsätzlichen Körperverletzungen stieg die Deliktszahl von 92 auf 97 Straftaten (was einer Zunahme von 5 Prozent entspricht). Die vorsätzlichen schweren Körperverletzungen stiegen von 7 auf 9 Delikte. Es waren 12 Raubüberfälle zu verzeichnen, im Jahr 2018 waren es sieben. Vermögen Die Zahl der Delikte gegen das Vermögen ist leicht gesunken: So wurden 2445 Straftaten verzeichnet, was eine Abnahme um knapp 6 Prozent bedeutet. Betrugsdelikte stiegen um 21 Prozent auf 317 Straftaten an.

Zurückgegangen sind Erpressungen um 16 Prozent auf 21 Straftaten. Die Zahl der Ein- und Aufbrüche ist um 15 auf 231 Delikte zurückgegangen. Dies bedeutet eine Abnahme um sechs Prozent. Die Aufklärungsquote stieg auf 16 Prozent, währenddem diese 2018 noch 13 Prozent betrug. «Dies ist auf die Klärung einer grösseren Einbruchsserie zurückzuführen», teilt die Staatskanzlei mit. Mit 655 Sachbeschädigungen wurde eine Abnahme um 116 Taten verzeichnet, was einem Minus von 15 Prozent entspricht im Vergleich zum Vorjahr. Sexuelle Integrität im Fokus

Die Anzahl der Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität ist markant um 36 auf 112 Delikte angestiegen: Ein Plus von über 47 Prozent. Deutlich angestiegen ist gleichsam der Exhibitionismus auf 15 Straftaten (2018 waren es noch 4 Taten). Pornografische Delikte stiegen um 96 Prozent auf 43 Straftaten.

«Es ist eine leichte Abnahme der Anzahl von Anzeigen wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz um 64 auf 1003 Delikte zu verzeichnen», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei: Zurückgegangen sei der Konsum um 43 auf 559 Fälle. «Stark ging die Anzahl Straftaten beim Handel in schweren Fällen zurück», heisst es in der Medienmitteilung weiter: «Es wurden nur noch 8 Delikte verzeichnet und damit eine Reduktion um die Hälfte erreicht.» Die leichten Fälle nahmen um 1 auf 44 Fälle ab.

2019 konnten wiederum Betäubungsmittel sichergestellt werden: Marihuana (über 36 Kilogramm) Kokain (159 Gramm), Heroin (656 Gramm), Ecstasy (202 Stück), Halluzinogene (2707 Gramm) sowie Hanfpflanzen (2468 Stück). «Im Berichtsjahr verstarb erneut eine Person nach dem Konsum von Betäubungsmitteln », schreibt die Kanzlei. Illegal Einreisende aufgegriffen

Wegen Aufgriffen von illegal Einreisenden aus Zügen beim Bahnhof Goldau, den so genannten Perronfällen, rückte die Kantonspolizei in 255 Fällen aus. Dabei wurden insgesamt 308 Personen angehalten.

Die Zahl der Brandstiftungen ist um 50 auf 8 Fälle zurückgegangen. Stark gestiegen ist die Anzahl von Straftaten im Bereich Gewalt und Drohung gegen Beamte, nämlich um 11 auf 40 Anzeigen, was eine Zunahme um 38 Prozent bedeutet.

Im Bereich Häusliche Gewalt waren 176 Straftaten zu verzeichnen. Das sind 21 Delikte weniger als im Vorjahr. In den meisten Fällen kam es zu Tätlichkeiten, Drohungen, einfachen Körperverletzungen oder Beschimpfungen.

Die Gesamtzahl der ermittelten Straftäter ging um 830 auf 3213 zurück. Bei den Straftaten waren 57 Prozent der Beschuldigten Schweizer Staatsangehörige. Im Jahr 2019 wurden 135 Kriminaltouristen weniger, nämlich 283, in Haft genommen. Die absolute Anzahl jugendlicher Täter von 410 ist um 33 Prozent zurückgegangen. Die Jugendrate fiel auf 12,7 Prozent (im Jahr 2018 betrug diese 13,5 Prozent).

Cyberstraftaten wurden erfasst Nach dem Aufbau des Fachbereiches Cybercrime wurden im Jahr 2019 erstmalig die Anzahl Cyberstraftaten erfasst, nämlich 420. Davon entfielen 252 Delikte auf den Cyberbetrug. Die Deliktssumme betrug total knapp neun Millionen Franken.

Polizeikommandant Damian Meier zeigt sich sehr erfreut über den erneuten Rückgang an Delikten: «Unsere Bemühungen tragen Früchte, wobei sich vor allem der grosse Mitteleinsatz im Kampf gegen die Einbruchskriminalität lohnt.» So sei die Zahl der Einbrüche um fast zwölf Prozent auf einen rekordtiefen Wert zurückgegangen.

Sorgen bereiten dem Polizeikommandanten die vermehrten Verzeigungen wegen Gewalt und Drohungen gegen Beamte: «Hier gilt Null-Toleranz, solche Übergriffe werden konsequent verfolgt. » Der Aufbau des Fachbereichs Cybercrime sei notwendig gewesen und habe sich gelohnt: «Die Zahlen im Bereich Cybercrime steigen stark an. Hier ist auch eine Spezialisierung seitens der Polizei gefragt», fügt Kommandant Meier an. Er sei dankbar für die in diesem Bereich von der Politik zusätzlich gesprochenen zwei Stellen.

«Nicht mehr nur heile Welt»

Für den Vorsteher des Sicherheitsdepartements, Regierungsrat André Rüegsegger, zeige die vorliegende Statistik, dass auch in ländlichen Kantonen wie Schwyz nicht mehr nur eine heile Welt herrsche. Dennoch würden für ihn die positiven Erkenntnisse überwiegen: «Die Bevölkerung im Kanton Schwyz kann sich sicher fühlen, dies nicht zuletzt auch dank der hervorragenden Arbeit unserer Polizei».

Anhand verschiedener Kennzahlen zeige sich, dass der Kanton Schwyz in vielen sicherheitsrelevanten Bereichen deutlich besser abschneide als der schweizerische Durchschnitt oder gar an der Spitze stehe.

Mit Blick auf die kommenden Herausforderungen sei es essenziell, sich auch auf neue Mittel und Ausprägungen der Kriminalität auszurichten. «Dementsprechend haben wir im letzten Jahr beispielsweise die Fachbereiche Cyberkriminalität und Nachrichtendienst weiter gezielt ausgebaut. » Die Anforderungen an die Polizei, die der Wandel der Zeit mit sich bringe, würden in Zukunft aber noch weiter steigen», sagte Rüegsegger abschliessend.

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