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«Chinderhus bleibt geöffnet»

«Chinderhus bleibt geöffnet» «Chinderhus bleibt geöffnet»

Das Chinderhus sucht Freiwillige, um möglichst langfristig eine stabile Betreuung der Kinder anbieten zu können

«Wir haben geöffnet», sagt Conny Schwendeler, Leiterin des Chinderhus in Einsiedeln: «Unser Auftrag gilt der Mitwirkung bei der Aufrechterhaltung der Wirtschaft.» Deswegen bietet das Chinderhus während der Coronavirus-Zeit zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen zu einem Sondertarif an.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Schulen und Kindergärten sind wegen des Coronavirus geschlossen. Wieso bleibt das Chinderhus geöffnet? Bund und Kantone haben beschlossen, dass die Kinderkrippen im ganzen Land geöffnet bleiben sollen. Unser Auftrag gilt der Mitwirkung bei der Aufrechterhaltung der Wirtschaft. Deswegen bieten wir zusätzliche Betreuungsplätze für Eltern der systemrelevanten Berufe zu einem Sondertarif an. Wie schützen Sie die Kinder und das Personal des Chinderhus vor der Ansteckung mit dem Coronavirus? Nebst den üblichen Vorgaben wie etwa regelmässiges Händewaschen haben wir, nach den Empfehlungen des Verbands Kibe Suisse, Subgruppen mit maximal fünf Kindern gebildet, um auch den BAG-Vorgaben gerecht zu werden. Je kleiner eine Gruppe ist, desto kleiner ist naturgemäss die Ansteckungsgefahr. Zudem schauen wir, dass wir einen Ausgleich schaffen zwischen Betreuung im Innen- und im hauseigenen Aussenbereich. Sind bei Ihnen bereits Fälle einer Ansteckung aufgetreten? Zum Glück ist bei uns bis anhin kein Coronavirus-Fall aufgetreten. Und ich hoffe, dass es nicht zuletzt aufgrund der getroffenen Massnahmen auch in Zukunft keine Covid-19-Fälle bei uns geben wird. Durch unsere fachgerechte Umsetzung der Empfehlungen sind wir bis anhin von einer Ansteckung verschont geblieben.

Wie erleben Kinder und Betreuerinnen diese spezielle Zeit im Chinderhus?

Die Stimmung und Atmosphäre sind gut bei uns. Vielleicht geht es etwas ernster zu und her als in «normalen» Zeiten. Aber von Panik ist weit und breit keine Spur. Mit den älteren Kindern wird der Coronavirus durchaus zum Thema gemacht, was ja nicht zuletzt auch der Aufklärung dient. Wie viele zusätzliche Betreuungsplätze bieten Sie derzeit an und werden bereits besetzt?

Wir bieten normalerweise regulär 39 Ganztagesplätze für Kinder im Alter von drei Monaten bis und mit zwölf Jahren an. Diese Plätze sind derzeit gut besetzt, weil nur vereinzelte Eltern ihre Kinder zu Hause lassen und nicht mehr in die Krippe bringen. Aktuell sind sechs Sonderplätze pro Tag zu vergeben. Wie viele freiwillige Kräfte brauchen Sie zusätzlich, um die Betreuung der Kinder gewährleisten zu können?

Für die zusätzlichen sechs Sonderplätze pro Tag benötigen wir zirka 300 Stellenprozente. Dies kann gerne auch im Teilpensum erfolgen. Fakt ist, dass diese Freiwilligen, die wir suchen, kinderlieb sein sollten und nicht zwingend eine pädagogische Ausbildung vorweisen müssen. Angesprochen sind alle ausserhalb der bekannten Risikogruppen. Rechnen Sie in den kommenden Wochen mit einem Ansturm von Kindern ins Chinderhus? Wir als Chinderhus rüsten auf, dass wir vorbereitet sind, falls es zu einem Ansturm kommen wird. Das Chinderhus betreut auch noch den Mittagstisch im Kultur- und Kongesszentrum Zwei Raben. Geht dieser dort trotz Coronavirus ordnungsgemäss über die Bühne? Der Mittagstisch findet derzeit aus personellen und organisatorischen Gründen an der Mythenstrasse 28 statt.

Seit über zwei Jahren ist Conny Schwendeler Krippen- und Geschäftsleiterin des Chinderhus in Einsiedeln. Die Kinderkrippe bietet neben den regulären 39 Ganztagesplätzen für Kinder im Alter von drei Monaten bis und mit zwölf Jahren zusätzlich sechs Betreuungsplätze für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen an.

Fotos: zvg

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