Bezirk Einsiedeln wappnet sich – und sucht Freiwillige
Noch herrscht in den pflegerischen Institutionen kein Personalmangel. Präventiv hat der Bezirksführungsstab gestern jedoch ein Onlineportal für Freiwillige eröffnet.
VICTOR KÄLIN
Mit dem gestrigen Montag hat der Bezirksführungsstab Einsiedeln BFS ein Portal zur Erfassung von Freiwilligeneinsätzen im Bezirk Einsiedeln eröffnet. Damit reagiert man auf die in der Schweiz unverändert ansteigende Zahl der an Covid-19 Erkrankten.
Noch genügt das Personal
Aktuell kann der BFS für Einsiedeln Entwarnung geben: «Noch können die pflegerischen und medizinischen Einrichtungen im Bezirk ihre Aufgaben durch ihr eigenes Personal gut abdecken », heisst es in einer gestern verschickten Mitteilung. Um bereit zu sein, falls zusätzlicher Personalbedarf entsteht, hat der BFS ein Online-Portal zur Erfassung von Freiwilligen-Einsätzen eröffnet. Über dieses Portal können mögliche Hilfseinsätze von Privatpersonen zentral erfasst und anschliessend für Hilfsleistungen koordiniert werden. Risikogruppen ausgeschlossen
Das Portal zur Erfassung von Hilfsangeboten von Privatpersonen findet sich auf der Website des Bezirks Einsiedeln (www. einsiedeln.ch/helfer) und ist ab sofort geöffnet. Vorerst sind Einsätze für das Spital Einsiedeln, das Alters- und Pflegeheim Langrüti, das Alters-und Pflegezentrum Gerbe, die BSZ Stiftung oder das Wohnheim Flora der Stiftung Phönix vorgesehen.
Als freiwillige Helfer gesucht werden ausschliesslich Personen, die jünger als 65 Jahre und gesund sind und somit keiner Risikogruppe angehören. Erfasst werden auch bereits mögliche Einsatzbereiche für die Freiwilligen. Möglich sind unter anderem Einsätze in Pflegebereich und Betreuung, in der Reinigung, der Wäscherei, für Botengänge, Fahrdienste oder im technischen Bereich.
Erste Massnahmen durch den Bezirksführungsstab Mit dem Entscheid des Kantons Schwyz, im Kampf gegen das Coronavirus die Führungsverantwortung auf den kantonalen Führungsstab zu übertragen, nahm auch der Bezirksführungsstab Einsiedeln seine Tätigkeit auf. Seit Dienstag, 17. März, agiert der BFS Einsiedeln nun erstmals in einem konkreten Ernstfall.
Zu den ersten Massnahmen gehörten die Analyse des Bedarfs an freiwilligen Einsätzen, die Abklärung der rechtlichen Grundlagen und schliesslich das Erstellen des Online-Portals. Der BFS steht seit 2018 unter der Leitung von Keshab Bucheli.
Bündelung der Kräfte Durch Aufrufe von privaten Personen sind bei verschiedenen Organisationen und medizinischen Einrichtungen im Bezirk Einsiedeln bereits zahlreiche Angebote für freiwillige Hilfsleistungen jedwelcher Art eingegangen. Den Einrichtungen, Stiftungen und Trägerschaften ist es aber nicht möglich, diesen zusätzlichen administrativen Aufwand zu bewältigen und diese Angebote sinnvoll zu koordinieren. Die Freiwilligen werden daher gebeten, ihre Verfügbarkeit ausschliesslich über das neue Online-Portal zu melden.
Für ein freiwilliges Engagement im privaten Bereich (Nachbarschaftshilfe) steht auch die App «Five up» zur Verfügung, welche vom Schweizerischen Roten Kreuz unterstützt wird.
Das Spital Einsiedeln in Zeiten des Coronavirus: Ein Notfallzelt wurde vor dem Hauptgebäude aufgebaut. Foto: Wolfgang Holz