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Zum 10. Mal pilgern Afrikaner zur Schwarzen Madonna

Zum 10. Mal pilgern Afrikaner  zur Schwarzen Madonna Zum 10. Mal pilgern Afrikaner  zur Schwarzen Madonna

Am 29. August wallfahren Afrikaner aus der Schweiz ins Klosterdorf. Es werden 400 Pilger aus allen Nationen Afrikas erwartet. Erzbischof Ivan Jurkovic, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, wird die zehnte Afrikanische Wallfahrt nach Einsiedeln begleiten.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Chika Uzor freut sich jetzt schon: Der Seelsorger in St. Gallen organisiert am 29. August die Busfahrt aus der Ostschweiz ins Klosterdorf, dank der Afrikaner an der Wallfahrt nach Einsiedeln teilnehmen können: «So Gott will – ich hoffe doch sehr, dass uns der Coronavirus keinen Strich durch die Rechnung machen wird und die Pilgerfahrt in der Tat durchgeführt werden kann.» Der Autobus aus St. Gallen wird in Wil, Wattwil und Rapperswil- Jona halten, um an diesen Orten Leute einsteigen zu lassen, die vornehmlich aus West- und Ostafrika stammen. «Die Pilger kommen ursprünglich vor allem aus Ghana, Senegal, Kongo, Kenia, Tansania und Eritrea», sagt Uzor. Und damit sowohl aus anglo- wie aus frankophonen Ländern: Französisch und Englisch werden die vorherrschenden Sprachen sein, die auf dem Klosterplatz in Einsiedeln zu hören sein werden.

Tanzen zu afrikanischer Musik «Der Gottesdienst wird allerdings in deutscher Sprache gehalten », betont Uzor. Speziell sei an der heurigen heiligen Messe eine neu gestaltete Liturgie – um das 10-Jahr-Jubiläum der Wallfahrt gebührend zu feiern. «Die Liturgie wird in den afrikanischen Ländern vollends unterschiedlich gefeiert. Und so wird auch an der Eucharistiefeier am 29. August die Liturgie ganz facettenreich gestaltet sein», berichtet der Seelsorger aus St. Gallen. Thema der Predigt werden Lob und Danksagung sein – dies nicht zuletzt auch als Rückblick auf die zehnjährige Geschichte der Afrikanerwallfahrt. Ein weiterer Höhepunkt folgt nach dem Gottesdienst, wenn afrikanische Musik auf dem Klosterplatz erklingt, «zu der die Teilnehmer der Wallfahrt durchaus auch gerne tanzen und sich bewegen dürfen», sagt Uzor lachend.

Die Wallfahrt beginnt um 10.30 Uhr mit der Versammlung der Pilger vor der Klosterkirche, heisst es in einem Mediencommuniqué seitens der Organisatoren: Von dort startet der Kreuzweg, der mit Liedern aus verschiedenen afrikanischen Ländern ergänzt wird. Höhepunkt ist die Eucharistiefeier um 12.30 Uhr in der Klosterkirche. Ihr steht Bischof Ivan Jurkovic vor, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf.

Begegnung im Fokus der Feier

Die Teilnehmenden sind eingeladen, ein Picknick mitzubringen und dieses nach dem Gottesdienst mit anderen auf dem Schulhof des Klosters zu teilen. Einzelne Regionalgruppen werden auch afrikanische Spezialitäten vorbereiten. Afrikanische Chöre werden Lieder aus der Heimat singen. Für das Jubiläum ist zudem eigens ein musikalisch-afrikanisches Programm während der «Teilete» geplant.

Mit der afrikanischen Wallfahrt können die in der Schweiz lebenden Afrikaner den Glauben auf ihre Art und Weise zum Ausdruck bringen, und gemeinsam für ihre neue Heimat, für die afrikanischen Länder und ihre Angehörigen beten.

Die Wallfahrt soll aber auch auf die Präsenz afrikanischer Christen in der Kirche in der Schweiz aufmerksam machen und die Begegnung mit Einheimischen fördern. Alle Interessierten, unabhängig der Herkunft, sind zur afrikanischen Wallfahrt eingeladen. Mit dabei an der Pilgerfahrt ist Jean-Claude Kalala, der die Busfahrt von Zürich nach Einsiedeln organisiert. Kalala wohnte einst selbst im Klosterdorf – und freut sich nicht zuletzt deswegen auf Begegnungen mit Einheimischen aus Einsiedeln. Jubiläumsbuch wird publiziert

Neben Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch werden an diesem Anlass auch Lingala, Igbo, Tygrinna und andere afrikanische Sprachen zu hören sein. Die Hauptsprachen der Wallfahrt sind Deutsch, Französisch und Englisch. Entsprechend wird ein dreisprachiges Wallfahrtsbüchlein vorliegen.

Auf Ende Jahr 2020 ist die Publikation eines Jubiläumsbuches geplant, das verschiedene Themen der afrikanischen Präsenz in der katholischen Kirche der Schweiz aufgreifen wird. Unter anderem geht es hierbei um einen Rückblick auf zehn Jahre afrikanischer Wallfahrt nach Einsiedeln, die Vorstellung von afrikanisch-katholischen Gemeinden in der Schweiz und verschiedener afrikanischer Chöre.

Aus verschiedenen Städten und Regionen der Schweiz werden am 29. August Autobusfahrten nach Einsiedeln organisiert. Interessierte können sich an Kontaktpersonen vor Ort wenden: St. Gallen: Chika Uzor (chika.uzor@kathsg.ch). Luzern: Williams Kalume (amicos77@hotmail.com). Zürich: Jean-Claude Kalala (jckalala@bluewin.ch).

Heuer steht eine Jubiläums-Wallfahrt auf dem Programm: Zahlreiche Afrikaner pilgern ins Klosterdorf zur Schwarzen Madonna.

Fotos: zvg

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