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Leicht durchzogene Saison für Wendy

Die Unteribergerin ist Sechste im Gesamtklassement und Vierte im Slalom

Sechsmal stand Wendy Holdener im vergangenen Winter in vier verschiedenen Disziplinen auf dem Weltcup-Podest. Dem ersten Sieg im Slalom fährt sie weiterhin hinterher.

KONRAD SCHULER

Die Weltcupsaison der Frauen kam aufgrund zahlreicher Rennabsagen wegen zu viel oder zu wenig Schnee und jüngst aufgrund des Coronavirus zu einem abrupten Ende.

Das letzte Rennen fand am 29. Februar mit dem Super-G in La Thuile statt. Die letzten elf Rennen wurden allesamt annulliert. Darunter waren je drei Riesenslaloms und Slaloms sowie je eine Abfahrt, ein Super-G, eine alpine Kombination, ein Parallelslalom und ein Teamevent.

Wendy Holdener 21 mal am Start 42 Rennen waren insgesamt geplant. Nur 30 von ihnen wurden auch durchgeführt. Wendy Holdener stand an nur 21 Wettkämpfen am Start. Das ist deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Zumindest acht Rennen haben in Disziplinen nicht stattgefunden, in denen die Unteribergerin Ende Saison hätte viele Punkte einfahren können, nämlich in je drei Riesenslaloms und Slaloms sowie in je einer alpinen Kombination und einem Parallel- Slalom. Da Wendy Holdener gegen Ende Saison in den letzten Jahren meist sehr gute Ergebnisse erzielte, kam für sie das Saisonende wohl zu früh.

Diese Konstellation gilt es zu berücksichtigen, wenn Wendy Holdeners Saison analysiert wird.

24 Podestplätze im Slalom

In der Paradedisziplin Slalom stand Wendy Holdener in den letzten sechs Saisons 24 mal auf dem Podest. Dreizehn zweite Plätze und elf dritte Plätze zieren ihr Palmarès. In der vergangenen Saison stand sie in Levi und Kranjska Gora zweimal als Zweite auf dem Treppchen. Im Disziplinen- Weltcup-Gesamtklassement wurde sie mit 260 Zählern Vierte. In den Vorjahren belegte sie die Ränge 3 mit 681 Punkten (2018/19), 2 mit 705 Punkten (2017/18), 3 mit 455 Punkten (2016/17) und nochmals 3 mit 561 Punkten (2015/16).

In der alpinen Kombination hat sie insgesamt in den letzten fünf Saisons fünf Podestplätze eingefahren. Zwei Siege, zwei zweite Plätze und einen dritten Rang fuhr sie heraus. Im vergangenen Winter stand sie in Zauchensee als Zweite auf dem Treppchen. Im Disziplinen-Weltcup- Gesamtklassement wurde sie mit 125 Zählern Zweite. In den Vorjahren belegte sie die Ränge 3 mit 60 Punkten, 1 mit 150 Punkten, drei mit 140 Punkten und 1 mit 198 Punkten.

Im Gesamtweltcup holte sie Rang 6 mit 791 Zählern. In den Vorjahren waren es die Ränge 3 mit 1079 Punkten, 2 mit 1168 Punkten, 8 mit 692 Punkten und 6 mit 817 Punkten.

In den zwei Parallelrennen holte Wendy Holdener nur gerade 37 Zähler und wurde damit 13. In den vier Saisons zuvor holte sie mit einem Sieg sowie je zwei zweiten und dritten Plätzen fünf Podestränge. Teamevents fanden diesen Winter keine statt.

Im Gesamtklassement und in diesen drei Einzeldisziplinen sieht die vergangene Saison durchzogen aus. In zwei von sechs Slaloms schied sie aus, in den zwei Parallelrennen wurde sie nur 10. und 20., in den beiden Kombinationen wäre mehr dringelegen als die Ränge 2 und 5.

Steigerung in der Breite

Positiv verbuchen kann Wendy Holdener dafür ihre Steigerung in den Disziplinen Riesenslalom und Super-G. Im Riesenslalom stand sie zweimal als Dritte erstmals auf dem Treppchen, im Super-G kam der zweite dritte Rang dazu. Während sie in ihren bisherigen Paradedisziplinen Slalom, alpine Kombination und Parallel-Rennen Abstriche in Kauf nehmen musste, erzielte sie in diesen zwei Disziplinen die besten Klassierungen im Gesamtklassement des Weltcups. Im Riesenslalom wurde sie Sechste mit 234 Punkten, im Super- G 15. mit 111 Punkten. Im Riesenslalom belegte sie in den beiden Vorjahren die Ränge 7 und 8, im Super-G zweimal den 22. Rang.

In der Abfahrt schliesslich startete Wendy Holdener zweimal und holte mit den Rängen 17 und 21 wertvolle Weltcuppunkte.

Insgesamt fuhr Wendy Holdener in den letzten sechs Saisons 38 Weltcup-Podestplätze in den Disziplinen Slalom, alpine Kombination, Parallel-Rennen, Riesenslalom und Super-G heraus. Nur in der Abfahrt fehlt noch ein Podestplatz. Dazu kommen vier Siege in Teamevents, in denen sie fast lückenlos eine sichere Bank war für die Schweiz.

Saison für Geschichtsbücher

Die vergangene Weltcupsaison wird aus verschiedenen Gründen in die Geschichte eingehen: Zu oft mussten die Rennen auf weissen Kunstschnee-Bändern in grüner Landschaft ausgetragen werden, der Saisonabbruch erfolgte zu früh wegen der Ausbreitung des Coronavirus und die Schweiz konnte nach 32-jähriger Dominanz der Österreicher erstmals seit der Saison 1987/88 wieder das Nationenklassement für sich entscheiden.

Träumen weiterhin gegeben

Wendy Holdener sagte vor einem Jahr in die Zukunft blickend: «Ich träume weiter vom ersten Sieg im Spezialslalom, ich will auch im Riesenslalom aufs Podest und ich will mehr Rennen im Super- G bestreiten.» An ihren Aussagen gemessen heisst das Fazit also: Träumen darf sie weiterhin, im Riesenslalom hat sie das Ziel gleich doppelt erreicht und im Super-G ist sie in drei von sechs Rennen an den Start gegangen und hat mit den Rängen 3, 9 und 12 erfreulich abgeschnitten.

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