Als auch das Kloster Einsiedeln einen Sonderblock erhielt
Zum 900-Jahr-Jubiläum ehrt die Schweizerische Post das Benediktinerkloster Engelberg mit einer nationalen Briefmarke. 2007 gab es auch für das Kloster in Einsiedeln einen Sonderblock.
VICTOR KÄLIN
Nicht ganz drei Stunden dauerte es, und die Poststelle Einsiedeln war ihre 2500 Sondermarken los. 2007 war das, und die damals riesige Nachfrage galt der neuen Einsiedler Briefmarke. Konkret handelt es sich um einen Sonderblock, der dem Kloster Einsiedeln gewidmet ist. Zu sehen ist das Kloster Einsiedeln (Blickwinkel etwa vom Grossen Kreuz aus) sowie die Schwarze Madonna mit Kind. Eine Arbeit des Künstlers Christian Kitzmüller. Die Marke im Wert von 85 Rappen misst 32,5 auf 40 Millimeter, der ganze Block 105 auf 70.
Gut und gerne das Doppelte bis Dreifache hätte die Post damals verkaufen können. Als der Vorrat innert kürzester Zeit aufgebraucht war, sah man sich in Einsiedeln genötigt, eine Hinweistafel «Ausverkauft!» vor dem Eingang zu postieren. Eine Nachbestellung bei der Zentrale in Bern war nicht möglich, denn auch diese war am gleichen Morgen ebenfalls innert Kürze ausverkauft. Noch nie hat die Schweizerische Post mit einem Sonderblock einen derart grossen Erfolg gehabt.
Ehrung der kulturellen Einrichtungen
Und nun also Engelberg, ebenfalls ein Kloster und ebenfalls Benediktiner. Die Marke steht im Zeichen des 900-Jahr-Jubiläums. Damit ehrt die Schweizerische Post das Kloster für dessen herausragenden kulturellen Einrichtungen.
Nach 1967 ist dies das erste Mal, dass wieder ein Sujet aus Engelberg eine nationale Briefmarke ziert. «Es ist für die Klostergemeinschaft und das ganze Tal eine grosse Ehre und Freude, dass wieder einmal ein Sujet aus Engelberg auf einer Briefmarke erscheint», so Abt Christian Meyer anlässlich der Vernissage im Barocksaal des Klosters Engelberg. Mit Blick auf das neue Wertzeichen der Post stellte Abt Christian Meyer fest, dass es den Künstlern gelungen sei, «das Kloster als einen belebten Ort darzustellen. Und so freuen wir uns, ab heute unsere Postsendungen mit der eigenen Briefmarke zu verschicken.» Die Gestalter des neuen Einfranken- Wertzeichens sind Oliver Fuchs und Jan Schweizer. Der sogenannte Sonderblock zeigt das Kloster als einen belebten Ort. 900 Jahre Benediktinerkloster
Seit der Gründung im Jahre 1120 prägt das Benediktinerkloster Engelberg die Geschichte des Hochtals. Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend aus den Bedürfnissen des Ortes. Seelsorge in der Pfarrei, Bildungsarbeit an der Stiftsschule, Aufnahme und Betreuung von Gästen, Handwerksund Dienstleistungsbetriebe wie die hauptsächlich extern arbeitende Kloster Schreinerei und Kultur- und Landschaftspflege sind Bereiche, in denen sich die Mönche sowie die zunehmende Zahl weltlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosters engagieren.
Seit den Anfängen des Klosters unterrichten die Mönche junge Menschen. Die Stiftsschule Engelberg führt ein Gymnasium, das auf die zweisprachige Maturität (D/E) und das International Baccalaureate vorbereitet. Das Internat ist offen für Knaben und Mädchen, die das Gymnasium oder die von der Einwohnergemeinde Engelberg geführte und in den Räumen des Klosters untergebrachte Sekundarschule besuchen.
Die Benediktiner von Engelberg gründeten zwei Klöster in Nordamerika: 1873 «Conception » in Missouri und 1882 «Mount Angel» in Oregon. 1932 übernahm das Kloster Missionsaufgaben in Kamerun und gründete dort 1964 das Kloster «Mont Febe» in der Hauptstadt Yaoundé. Die aus 21 Mönchen bestehende Klostergemeinschaft wird seit 2010 von Abt Christian Meyer geleitet.
Sorgte vor 13 Jahren für einen Ansturm: Der Sonderblock des Klosters Einsiedeln mit der Zeichnung der Schwarzen Madonna mit Kind.
Foto: Archiv EA
Seit dem 5. März im Umlauf: die neue Briefmarke (Sonderblock) für das Kloster Engelberg zum 900-Jahr-Jubiläum.
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