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Rothenthurm soll mit 1,6 Kilometer langen Tunnel umfahren werden

Rothenthurm soll mit 1,6 Kilometer langen Tunnel umfahren werden Rothenthurm soll mit 1,6 Kilometer langen Tunnel umfahren werden

In einem Jahr wird sich zeigen, ob die Rothenthurmer die Umfahrung ihres Dorfes und der Ersten Altmatt wünschen.

FRANZ STEINEGGER

Im Jahr 2002 wurde mit dem Variantenstudium für eine Umfahrung des Dorfes Rothenthurm begonnen. In den Folgejahren klärten Experten Baugrund und Geologie ab. 2008 war der Variantenvergleich abgeschlossen.

Als Favorit wurde die Variante Ost erkoren und im kantonalen Richtplan aufgenommen (siehe Grafik). Die insgesamt 2,45 km lange neue Strecke würde ab der Schweig/Biberegg von der Hauptstrasse abzweigen, in einem 1,6 km langen Tunnel das Dorf bergwärts umfahren und nach der Ersten Altmatt wieder in die H8 einmünden. Erste Kostenschätzung geht von 128 Millionen Franken aus «Wir haben eine erste grobe Kostenschätzung mit 128 Millionen Franken veranschlagt, allerdings mit der hohen Unsicherheit von plus/minus 30 Prozent», hält Kantonsingenieur Daniel Kassubek fest. Das Projekt ist im Strassenbauprogramm des Kantons enthalten und die Bauzeit von 2029 bis 2034 eingeplant, «wobei dies ein sehr sportlicher Fahrplan ist», unterstreicht Kassubek.

Der Gemeinderat ist bestrebt, dass die Umfahrung nun endlich verwirklicht wird. Deshalb hat er im Juli 2019 beim Tiefbauamt angefragt, wie hoch der Anteil der Gemeinde an den Projektierungskosten ist. Nun steht fest, dass Rothenthurm rund 172’000 Franken übernehmen müsste. Auch an den Kosten der Umfahrungsstrasse selber muss sich die Gemeinde beteiligen, wie das im Strassengesetz vorgesehen ist. Der Kostenschlüssel richtet sich nach den Fahrtenzahlen des hausgemachten Verkehrs. Der übergeordnete Verkehr wird zu 100 Prozent vom Kanton übernommen. «Der Kostenteiler ist noch nicht festgelegt. Dieser Prozess findet in einem der nächsten Planungsschritte statt», erklärt der Kantonsingenieur.

Bevölkerung entscheidet über Projektierungskredit Die Gemeinde sucht derzeit Mitglieder für die «Sonderkommission Umfahrung Rothenthurm». Ziel ist es, «die geplante Umfahrung in der Bevölkerung breit abzustützen », sagt Gemeindepräsident Stefan Beeler. Denn es gebe auch Opposition dagegen, beispielsweise von jenen, die wenig profitierten und trotzdem mitzahlen müssten oder von Lebensmittelgeschäften und Restaurants, die Umsatzeinbussen befürchten.

Es sei deshalb wichtig,so Beeler, dass man für das Anliegen sensibilisiere, denn das Dorf wird täglich von über 10’000 Fahrzeugen durchquert. Er schätzt, dass der Planungskredit nächstes Jahr zur Abstimmung gelangt. Durch diese Volksbefragung wird die Weiche gestellt, ob das verkehrsgeplagte Dorf eine Umfahrung wünscht. «Der Kanton wird nach Inbetriebnahme der Umfahrung die alte Kantonsstrasse durch das Dorf in einem «funktionstüchtigen Zustand der Gemeinde übergeben oder die Gemeinde dafür entschädigen», erläutert Daniel Kassubek.

Die obere Linie zeigt die geplante Umfahrung (gepunktet der Tunnelabschnitt). Die heutige Kantonsstrasse (untere rote Linie) würde ins Eigentum der Gemeinde übergehen.

Grafik: Tiefbauamt

Die gestrichelte Linie zeigt die favorisierte Variante der Umfahrung. Unten im Bild die Erste Altmatt. Foto: Erhard Gick

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