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Mit «Sprungwurf» zum Handball-Coach

Mit «Sprungwurf» zum Handball-Coach Mit «Sprungwurf» zum Handball-Coach

Rebekka Rothlin aus Einsiedeln entwickelte ein Handball-Kartenspiel

«Sprungwurf, das Handballspiel » heisst das vermutlich erste Handball-Kartenspiel. Die ambitionierte Handballspielerin Rebekka Rothlin entwickelte es im Rahmen ihrer Abschlussarbeit an der Fachmittelschule Ingenbohl.

LUKAS SCHUMACHER

Zwei Teams treten mit je vier Feldspielern und einem Goalie gegeneinander an. Jeder Spieler hat seine Stärken und Schwächen und agiert auf seiner Lieblingsposition. Eine Täuschung im Rückraum, ein Foul beim Angriff, eine Parade des Goalies – Halbzeit. Ein neuer Spieler kommt von der Ersatzbank aufs Feld und bringt neuen Schwung ins Spiel. Das Spiel geht in die letzten Sekunden, ein Angriff misslingt, der Trainer nimmt noch rechtzeitig ein Timeout, um das Team ein letztes Mal zu motivieren. Anpfiff, Schuss, Treffer, Schlusspfiff, Sieg … Was sich wie ein Matchbericht eines Handballspieles in unserer Zeitung liest, passiert nicht auf dem Spielfeld, sondern im Kartenspiel von Rebekka Rothlin «Sprungwurf, das Handballspiel». Hier schlüpfen die Spieler in die Rolle des Trainers oder der Trainerin, um das Team mit Taktik, Geschick und etwas Glück zum Sieg zu führen.

200 Spiele zu Hause

«Meine Eltern, meine vier Brüder und ich lieben es, zu spielen. Wir haben über 200 Spiele zu Hause.» Doch nicht nur das Spielen zu Hause ist eine grosse Leidenschaft der Rothlins. Die ganze Familie ist auch dem Handballsport verfallen. Ihre zwei älteren und zwei jüngeren Brüder wie auch sie selbst spielen aktiv Handball. Ihr Vater ist als Trainer beim HCE aktiv und ihre Mutter unterstützt, wo sie nur kann. Diese beiden Leidenschaften führten zu der Idee, ein Handball-Spiel im Rahmen ihrer Abschlussarbeit an der Fachmittelschule Ingenbohl zu kreieren. «Ich konnte nirgends ein Spiel finden, in dem es um Handball ging», erklärt Rebekka Rothlin. Sie habe zuerst an ein Brettspiel gedacht, verwarf die Idee dann jedoch wieder und widmete sich einem Kartenspiel.

Dieses sollte sich an den Regeln eines echten Handballspieles orientieren. Das Spielkonzept entwickelte sie mit handgeschriebenen Karteikarten. Sobald sie dieses zu Genüge getestet hatte, konnte sie sich an das Design machen. Dafür schoss sie Fotos im Training und kreierte Logos und Texte.

Damenmannschaft stellte sich zur Verfügung Die Einsiedler Damenmannschaft stellte sich für die Spielkarten zur Verfügung. Auf jeder Spielerkarte ist ein Bild einer Spielerin sowie ein fiktiver Name zu sehen. Zusätzlich kann man in einem Beschrieb, welcher frei erfunden ist, etwas zu der Person erfahren.

Zu den Feldspieler- und Goalie-Karten gesellten sich diverse Aktions- Karten sowie Schuss-Karten. Aktionen sind Karten, die zum Beispiel eine Zwei-Minuten- Strafe, einen Block, Schrittfehler, Spielertransfer und so weiter auslösen.

Spielerin und Trainerin Rebekka Rothlin steht seit rund 10 Jahren mit dem Handball auf dem Spielfeld. Seit fünf Jahren spielt sie auch bei der SG Zürisee mit. Dies, weil es in Einsiedeln damals keine Mädchenmannschaft gab und ihr Bruder schon in Horgen spielte. Beim HC Einsiedeln ist sie zusätzlich zur Spielerin auch noch als CO-Trainerin zusammen mit ihrem Vater im Einsatz. Das bedeutet, dass mindestens vier Abende in der Woche für Handball reserviert sind.

Der Sport soll jedoch nach wie vor ein Hobby bleiben. Ihr Ziel ist es, mit Einsiedeln aufzusteigen. «Ich will Spass haben und besser werden.» Im beruflichen Leben möchte die 18-Jährige Lehrerin werden. Dafür will sie später die pädagogische Hochschule besuchen.

Rebekka Rothlin aus Einsiedeln liebt Handball und Spiele. Jetzt hat sie eine Eigenentwicklung, die ihre beiden Leidenschaften verbindet: «Sprungwurf, das Handballspiel».

Foto: Lukas Schumacher

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