Einsiedeln kommt Spitzenreiter Freienbach immer näher
Seit 2003 ist Freienbach die grösste Gemeinde auf Schwyzer Kantonsgebiet. Doch Einsiedeln holt auf.
VICTOR KÄLIN
Aktuell fünf Gemeinden im Kanton Schwyz gibt es, welche mehr als 10’000 Einwohner und Einwohnerinnen zählen. Es sind dies Freienbach, Schwyz und Arth sowie die beiden Eingemeindebezirke Einsiedeln und Küssnacht (siehe Tabelle). Freienbach ist unbestritten die grösste Gemeinde; diesen Rang hat die Ausserschwyzer Boomcity 2003 dem Hauptort Schwyz abgelaufen. Auch per Ende 2019 hat Freienbach unverändert die Nase vorn.
Einsiedeln in sieben Jahren die grösste Gemeinde?
Es ist aber nicht mehr der langjährige Leader Schwyz, der Freienbach den Platz als grösste Gemeinde streitig macht, sondern der Bezirk Einsiedeln: Seit 2010 ist Einsiedeln nämlich der zweitgrösste Ort des Kantons – wenngleich die aktuell 16’027 Einsiedler und Einsiedlerinnen natürlich in grosser Zahl auch in den sechs Vierteln leben. Im Dorf selbst sind es 10’087. Also gehörig weniger als in Freienbach. Doch für die Statistik zählt Einsiedeln eben als Eingemeindebezirk. Und diese Region boomt.
Im Zehn-Jahres-Vergleich der Top Five hat Einsiedeln die Nase vorn. Die Bevölkerungszahl stieg in dieser Zeitspanne um 1854 Personen – höchstens Arth mit einem Zuwachs von 1507 kann da noch einigermassen mithalten. In Küssnacht sind es 1144 Personen, in Freienbach 1086, und in Schwyz 899. Dazu ein Rechenbeispiel: Geht diese Entwicklung linear weiter, ist Einsiedeln spätestens in sieben Jahren der grösste Ort des Kantons.
Kantonale Wachstumsrate liegt bei 1,1 Prozent Insgesamt zählte der Kanton Schwyz per 31. Dezember 2019 total 159’652 Personen zur ständigen Wohnbevölkerung. Dies sind 1801 Personen (+1,1 Prozent) mehr als am Ende des Vorjahres. Die Wachstumsrate liegt damit um 0,2 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Die Bevölkerung hat in den einzelnen Bezirken gegenüber dem Vorjahr prozentual wie folgt zugenommen: Küssnacht +2,2 (2018: +2,2), Einsiedeln +1,7 (+2.1), Höfe +1,5 (+1,3), Schwyz +0,9 (+1,0), March +0,7 (+1,3) und Gersau +0,4 (+2,4). Die grösste relative Bevölkerungszunahme verzeichnete die Gemeinde Steinen (+5,7 Prozent), gefolgt von Reichenburg und Rothenthurm (je +2,4 Prozent), was einer absoluten Zunahme von 194 Personen in Steinen, 91 Personen in Reichenburg und 58 Personen in Rothenthurm entspricht.
Bevölkerungsrückgang in elf (!) Gemeinden 2019 nahm die Bevölkerung in folgenden elf (2018: sieben) Schwyzer Gemeinden ab: Riemenstalden (–4,4 Prozent; –4 Personen), Oberiberg (–3,3 Prozent; –29 Personen), Vorderthal (–1,9 Prozent; –19 Personen), Morschach (–1,6 Prozent; –18 Personen), Illgau (–1,1 Prozent; –9 Personen), Muotathal (–0,9 Prozent; –32 Personen), Sattel (–0,7 Prozent; –13 Personen), Steinerberg (–0,6 Prozent; –6 Personen), Altendorf (–0,3 Prozent; –22 Personen), Tuggen (–0,3 Prozent; –9 Personen) und Schübelbach (–0,2 Prozent; –14 Personen). 6 (2018: 10) Gemeinden wuchsen um 100 oder mehr Personen, nämlich Küssnacht (+282), Freienbach (+282), Einsiedeln (+272), Arth (+199), Steinen (+194) und Lachen (+145).
Die ständige ausländische Wohnbevölkerung im Kanton Schwyz hat um 1235 (2018: +1396) Personen zugenommen. Der Ausländeranteil an der Bevölkerung erhöht sich damit um 0,6 Prozentpunkte auf 21,5 Prozent. In den Bezirken Einsiedeln (16,1) und Schwyz (17,8) liegt der Ausländeranteil unter dem kantonalen Mittel. Die anderen vier Bezirke weisen einen überdurchschnittlichen Anteil an Ausländern auf: Höfe (27,5), Gersau (24,4), March (23,4) und Küssnacht (23,1).
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