Staffeln fuhren im Gegenwind
Russland und Frankreich holten Gold an der Biathlon-Junioren-Weltmeisterschaft in der Lenzerheide
Der Skiclub Einsiedeln stand dank den Fahrern Amy Baserga und Niklas Hartweg ganz im Fokus der Staffeln, die am Mittwoch in der Lenzerheide über die Bühne gingen. Die Junioren erreichten den guten 5. Platz, die Juniorinnen den 14. Rang.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Um 11 Uhr starteten 22 Juniorenteams bei Schneeschauern und Temperaturen knapp unter Null Grad zur Staffel. In der Nacht hatte es in der Lenzerheide geschneit. Umso eher stellte sich die Frage, wer von den 88 Fahrern am besten mit den veränderten Verhältnissen auf der Loipe in der Biathlon Arena zurecht kommen würde. Zu absolvieren waren vier Mal 7,5 Kilometer. Die Startläufer starteten gemeinsam in einem Massenstart.
Die Schweizer Junioren traten mit Sebastian Stalder, Nico Salutt, Laurin Fravi und Niklas Hartweg zum Start an. Der Wollerauer Niklas Hartweg vom Skiclub Einsiedeln ging als Schlussläufer ins Rennen. Die Schweizer starteten verheissungsvoll ins Rennen und mischten von Anfang an vorne mit. In der zweiten Runde übernahm Weissrussland die Führung, die Schweiz folgte mit einem Rückstand von 17 Sekunden. Von Beginn an hinten gelegen
Nach Ablauf der ersten Rennhälfte ging Frankreich in Führung, dahinter lagen Russland und die Schweiz. Von hinten drängte das deutsche Team nach vorne und schaffte es zum Schluss auf den zweiten Platz – mit zwanzig Sekunden Rückstand auf den Sieger: Gold holte Russland, dieses Team absolvierte den Parcours in einer Zeit von 1 Stunde und 32 Minuten. Die Bronzemedaille ging an Frankreich. Das Schweizer Quartett erreichte schliesslich den fünften Platz – der Rückstand des Teams betrug eine Minute und sieben Sekunden.
Um 14 Uhr waren Amy Baserga, Flavia Barmettler, Aline König und Elena Häfliger an der Reihe: Die Juniorinnen-Staffel erstreckte sich über vier Mal sechs Kilometer. Gleich zu Beginn startete Amy Baserga ins Rennen: Die 19-jährige Einsiedlerin wollte an die gute Leistung im Einzelwettkampf anschliessen, an dem sie am Montag die Bronzemedaille holte.
Allerdings kämpfte das Juniorinnenteam am Mittwoch vollends im Gegenwind: Bereits Amy Baserga geriet in Rückstand auf die führende Fahrerin aus Frankreich, obwohl ihr beim Schiessen eine grandiose Leistung gelang. Und Frankreich sollte die Führung bis am Ende nicht mehr abgeben und holte schliesslich Gold. Silber ging an Russland, das mit einem Rückstand von 15 Sekunden ans Ziel kam. Die Bronzemedaille ergatterte sich das Team aus Norwegen. Die Schweiz als Biathlon-Nation
Die Schweizerinnen kamen schliesslich auf den 14. Platz in einem Wettbewerb, an dem sich 19 Teams beteiligten: Der Rückstand der vier Juniorinnnen vergrösserte sich sukzessive im Verlaufe des Rennens und betrug am Ende über acht Minuten.
Die Junioren-WM in Lenzerheide biete den Schweizer Biathleten eine ideale Plattform, um ihr Profil weiter zu schärfen, schreibt derweil der Schweizer Skiverband Swiss-Ski in einer Medienmitteilung: «Die WM soll ein weiterer Schritt auf dem Weg zu höheren Aufgaben sein – sportlich und organisatorisch.» Dass die Schweiz auf dem Weg zu einer echten Biathlon-Nation sei, würden nicht zuletzt auch die Resultate des Biathlon- Nachwuchses aufzeigen, teilt Swiss-Ski mit: «An den gegenwärtig stattfindenden Junioren-Weltmeisterschaften haben die Athletinnen und Athleten bereits zweimal Bronze und einmal Gold geholt – und das an den ersten vier Wettkampftagen.» Das sei doch eine ausgezeichnete Bilanz, die belege, dass sich die Schweiz im Aufbruch befinde.
Amy Baserga erreichte am Mittwoch an der Biathlon-Junioren-Weltmeisterschaft in der Lenzerheide zusammen mit ihrem Team den 14. Rang in der Staffel.
Fotos: Patrizia Baumgartner
Niklas Hartweg war bei der Staffel der Schlussläufer.
Die Medaillengewinner des Swiss-Biathlon-Teams (von links): Amy Baserga, Lea Meier und Sebastian Stalder.
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