Die Corvette machte schlapp
Grosse Panne bei Daytona-Rennen für Marcel Fässler und sein Team
Der Saisonauftakt für Marcel Fässler aus Einsiedeln und seinen neuen Chevrolet verlief wenig glücklich. Wegen eines Lecks im Ölkühler wurde sein Team Letztes.
WOLFGANG HOLZ
Neue Autos haben nicht selten Kinderkrankheiten. Das bekam der Grosser Marcel Fässler und sein Chevrolet Racing Team bitter zu spüren. Denn quasi kurz vor Halbzeit des 24-Stunden- Rennens in Daytona Beach erwischte es den dreimaligen Le-Mans-Sieger und seine zwei Teamkollegen Tommy Milner und Oliver Gavin in ihrem Chevrolet Corvette C8.R eiskalt. Ihr Rennwagen hatte plötzlich ein Leck am Ölkühler. «Unglücklicherweise befand sich das Ölleck an einer Stelle, die man nur reparieren konnte, indem man den ganzen Motor ausbaute», schreibt Fässler auf Instagram.
325 Runden hinter dem Sieger
Das bedeutete, dass die Corvette rund zehn Stunden nach Rennbeginn Samstagnacht einen ungewollt langen Boxenstopp einlegen musste. Ein Boxenstopp, der jede Aussicht auf ein erfolgreiches 24-Stunden-Rennen mit einem Schlag zunichte machte. Denn am Ende wurde der 44-jährige Autorennfahrer mit seinem Team in der GTLM-Klasse mit einem Rückstand von sage und schreibe 325 Runden auf den Sieger Siebter und Letzter.
Eine halbe Ewigkeit – wenn man bedenkt, dass das Siegerteam um Jesse Krohn mit seinem BMW M8GTE nach 24 Stunden nur mal gerade um 14 Sekunden vor dem Zweitplatzierten, dem Team Earl Bamber mit seinem Prosche 911 RSR, unter der Zielflagge durchrauschte. Nicht zu vergessen, dass sich die beiden Teams zuvor während den letzten beiden Stunden einen heissen Rad-an-Rad-Fight auf der 5,7 Kilometer langen Strecke geliefert hatten – das absolute Highlight bei dem 24-Stunden-Rennen auf der Strecke in Florida, auf der dieses Mal insgesamt nur 38 Teams am Start waren. So wenige wie nie zuvor.
«Wir betrachten diese Panne als Lehre, von der Corvette Racing in Zukunft profitieren wird», nimmt Marcel Fässler den siebenstündigen Zwangs-Boxenstopp im Nachhinein gelassen. Sagts und bedankt sich für den «great job», den die Chevrolet- Mechaniker am Auto vollbrachten.
«Wir betrachten diese Panne als Lehre, von der Corvetteracing in Zukunft profitieren wird.»
Marcel Fässler
Wegen eines Öllecks musste der Chevrolet sieben Stunden lang an der Box repariert werden. Foto: zvg