Von der Welt- bis zur Regionalpolitik: Es wurde alles karikiert
89 Maschgraden liessen sich am Freitagabend am traditionellen Antonius-Maskenball in Unteriberg prämieren. Dem Ball wohnten auch viele Gäste bei.
KONRAD SCHULER
Drei Einzelsujets, zwölf Paare und ebenfalls ein Dutzend Gruppen versuchten mit unterschiedlichem Erfolg die nicht verkleideten Fasnächtler zu unterhalten und liessen sich prämieren. Insgesamt waren es 89 Maschgraden, die mit ihren Themen Präsenz markierten. Dazu gesellten sich viele verschiedene halbverkleidete Partygäste, die weitere mindestens zehn Themen zur Schau stellten. In Einzellokalen abgehalten
Es gehört zur Tradition, dass der Anlass nicht in einer grossen Halle, sondern in mehreren Lokalen stattfindet. Dies ermöglicht den Maschgraden, sich am gleichen Abend mehrmals vor verschiedenem Publikum zu präsentieren. Heuer wurden die Prämierungen im Restaurant Schäfli, in der Föx Bar Lounge und im Alphüttli vorgenommen.
Musik und Tanz gefrönt
In diesen drei Lokalen stand auch musikalische Unterhaltung mit Tanz auf dem Programm. Im Restaurant Schäfli sorgte «Chruut und Chabis» für gute Stimmung. Im Alphüttli trugen die «Moosbuäbä» zur urchigen und gemütlichen Feststimmung bei. In der Föx Bar Lounge sorgte «DJ Leoni» für den richtigen Sound. In allen drei Lokalen herrschte Hochstimmung. Es wurde musiziert, gesungen, gejauchzt, getanzt, intrigiert, diskutiert und gewerweisst, wer sich wohl unter welchen Masken verbirgt. Gemütlichkeit, Ausgelassenheit und fröhliches Beisammensein drückten dem Anlass den Stempel auf.
Jury und Publikum bewerteten
Bewertet wurden von den organisierenden Maschgraden die Kriterien «Stimmung machen» und die nicht verkleideten Fasnächtler «unterhalten», «Originalität und Phantasie» und schliesslich der Aufwand für das Kostüm. Einerseits nahmen Jurymitglieder der Maschgraden eine Bewertung vor, anderseits konnte auch das Publikum mitbestimmen. Nur noch wenige Einzelmasken
Ab 19.30 Uhr konnten die Maschgraden in der Maschgradenbar die Nummern abholen. Nur zögerlich kamen vorerst die Maschgraden daher. Dafür kamen nach und nach deutlich mehr maskierte Fasnächtler als auch schon. Sämtliche Maschgraden wurden auch fotografiert. Die Rangverkündigungen fanden deutlich nach Mitternacht, aufgeteilt nach den drei Kategorien Einzelmasken, Paare und Gruppen, in den drei Musiklokalen statt. Dabei gab es Gutscheine im Wert von bis zu 300 Franken zu gewinnen.
Der Trend weg von den Einzelmasken hin zu Paaren und insbesondere Gruppen setzte sich auch heuer fort. Die grössten Gruppen hatten acht Maschgraden in ihren Reihen. Klimahexe bis Iron Bike Race
Karikiert wurden internationale Themen ebenso wie eher dörfliches Geschehen. Bei den Einzelmasken schwang das «Zahntüüfeli » obenaus. Bei den Paaren wurde die Schliessung des Landgasthofs Rösslipost karikiert. Mit diesem Sujet holte das Paar auch gleich den ersten Rang. «Die ungarische Gulaschsuppe hat sich ausgekocht», war da zu lesen. Zum gleichen Themenbereich gehörte das Sujet «Ybrig sucht Wirt».
Zum internationalen Geschehen passten die «Gretas» oder «Hänsel und Gretel». Die Klimahexe Gretel trat mit ihrem Hänsel auf. «Einst hiess die Geschichte Hänsel und Gretel, heute heisst es: gehänselt von der Gretel», war da zu vernehmen. Mike Shiva trat in Doppelbesetzung auf und hatte viele Vorhersagen als auch eingetroffene Geschehnisse aus der Vergangenheit im Gepäck, respektive in seinen Karten.
Bei den Gruppen schwang das Beleuchtungslabor obenaus. Dahinter klassierten sich die Schönheitschirurgen. Mit einem Grossaufgebot kamen die Routenplaner für das nächste Iron Bike Race an die Unteriberger Fasnacht. Das Thema beschäftigte wohl im vergangenen Jahr das Ybrig und die Region mitunter am häufigsten. Vorgeschlagen wurden neue Routen über die Ybriger Bergketten, da man sich in und zwischen den Dörfern bis anhin nicht hat einigen können. Trotzig meinten die Maschgraden: «Dä gömmer halt z’Fuess». Für den «New Circus Baumeli» wurde ein Crowdfunding durchgeführt. Aus dem Tessin war eine Gruppe mit heissen Maroni und feinem südländischen Wein zugegen.
Aus den Ranglisten Einzelmasken: 1. Zahntüüfeli, 2. Rölli, 3. Fecker. – Paare: 1. Landgasthof Rösslipost, 2. Mike Shiva, 3. Ybrig sucht Wirt. – Gruppen: 1. Fotographen Beleuchtungslabor, 2. Schönheitschirurgen, 3. Iron Bike 2020.
Links: Bei den Einzelmasken wurde das «Zahntüüfeli» auf den ersten Platz gehisst. Mitte: Bei den Gruppen holte sich das «Beleuchtungslabor» den ersten Preis. Rechts: Bei den Paaren schwang das Sujet obenaus, das die Schliessung des Landgasthofs Rösslipost auf die Schippe nahm. «Die ungarische Gulaschsuppe hat sich ausgekocht», war da zu lesen.
Fotos: Konrad Schuler