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«Ich werde mein Bestes geben»

«Ich werde mein Bestes geben» «Ich werde mein Bestes geben»

Im EA-Interview vor den USA-Rennen am Wochenende gibt sich Wendy Holdener zuversichtlich

Am Samstag startet Wendy Holdener beim Riesenslalom in Killington in den USA. Wie es ihr nach dem Flug über den grossen Teich geht, und welche Chancen sie sich ausrechnet, erzählt uns die 26-jährige Unteribergerin im Exklusiv-Interview direkt aus Amerika.

MIT WENDY HOLDENER SPRACH WOLFGANG HOLZ

Wendy Holdener, war der Flug in die USA angenehm, wie sind Sie am Rennort angekommen? Wir sind gut am Montag im «Sugarbush Resort» angekommen, das liegt eine Stunde entfernt von Killington. Wir haben hier zwei Tage trainiert. Ein Schweizer arbeitet hier in der Sportschule und hat uns das alles organisiert. Es ist schön, dass wir uns in Ruhe vorbereiten konnten. Heute, am Donnerstag, reisen wir nach Killington, wir haben einen Ruhetag. Und nachher gehts wieder voll weiter. Wie ist das, jede Weltcup-Saison in die USA zu reisen – was ist das Besondere für Sie an Amerika und an den Rennen dort? Das ist richtig – wir reisen jedes Jahr nach Amerika. Es ist sicher anders hier. Man weiss nie, was einen erwartet. Die Schneebedingungen hier in Vermont sind immer anders, weil das Wetter sehr schnell wechselt. Daher ist es hier eigentlich ähnlicher wie in der Schweiz wie im Vergleich mit Colorado. Dort haben wir es immer ein bisschen anders erlebt – der Schnee ist dort sehr trocken, und man befindet sich auf 3500 Metern. Hier in Vermont ist es, wie gesagt, etwas anders. Aber es macht Spass, es tummeln sich hier sehr viele skibegeisterte Leute. Das ist cool. Sie sind hervorragend mit einem zweiten Platz im Slalom in Levi gestartet. Welche Erwartungen haben Sie für die Rennen am Wochenende? Ich möchte mein bestes Skifahren zeigen. Im Riesenslalom habe ich noch nicht meine beste Form erreicht, aber im Training gestern habe ich einen Schritt vorwärtsgemacht und bin etwas besser gefahren. Es wäre schön, wenn ich diese Verbesserung nun auch morgen im Rennen zeigen könnte. Und im Slalom wäre es natürlich schön, wenn ich so weitermachen könnte, wie ich in Levi angefangen habe. Im ersten Lauf hat ja noch nicht alles gepasst. Aber schlussendlich konnte ich ein super Rennen fahren. Und es wäre natürlich schön, wenn ich diese Leistung an diesem Wochenende wiederholen könnte. Sie könnten ja sogar Mikaela Shiffrin das erste Mal vor Heimpublikum im Slalom schlagen. Das wäre doch was … Das könnte bei jedem Slalomrennen passieren, man weiss deshalb nicht, wann das passiert. Mikaela Shiffrin vor Heimpublikum zu schlagen wird aber schwierig, weil sie sehr stark an diesem Hang fährt.

Ausserdem hat man in Levi gesehen, dass ich im Flachen viel Vorsprung vor ihr gehabt habe, aber im Steilen hat sie mir doch einiges abgenommen. Aber ich werde mein Bestes geben und will schnell Ski fahren. Den Rest kann ich sowieso nicht beeinflussen.

Warum starten Sie danach eigentlich nicht bei den Speedwettbewerben in Lake Louise? Lake Louise werde ich nicht fahren, weil meine Priorität klar in diesem Jahr nicht die Abfahrt ist. Es gibt sehr viele Rennen in den technischen Disziplinen. Sprich, ich fahre Riesenslalom, Slalom, Parallel und Kombination und ab und zu auch Super-G. Das heisst für mich unterm Strich: Für zwei Abfahrten und einen Super-G nach Lake Louise zu reisen, wäre für mich zu viel Aufwand. Das heisst auch, ich könnte nicht rechtzeitig heimkommen und richtig trainieren. Deshalb fahre ich nach Killington lieber wieder nach Hause, erhole mich und gehe Kondition trainieren. Und dann habe ich immer noch fünf Tage, an denen ich Ski fahren kann.

Wollen Sie denn etwas Spezielles trainieren?

Ich kann zum Beispiel wieder Parallel- Slalom trainieren, was ich bis jetzt nicht machen konnte, weil mein Ellbogen verletzt war. Auch für den Super-G hatte ich in den letzten ein, zwei Monaten keine Zeit. Das heisst, ich brauche diese wichtigen Trainingstage. Ausserdem bin ich dann für die Rennen in Europa akklimatisiert und habe keinen Jet-Lag mehr. Lake Louise macht deshalb überhaupt keinen Sinn für mich. In Einsiedeln beginnt am Freitag der Weihnachtsmarkt. Werden Sie auf ein Glas Glühwein vorbeikommen? Wenn ich eine coole Einladung von einer Kollegin erhalte, oder wenn jemand dorthin geht, den ich gern habe und ich Zeit habe, dann kann das gut sein, dass ich auch auf dem Einsiedler Weihnachtsmarkt anzutreffen bin. ( sagts, richtet Grüsse aus und bedankt sich fürs Interview).

«Man hat in Levi gesehen, dass ich im Flachen viel Vorsprung vor Mikaela Shiffrin gehabt habe.»

Wendy Holdener

«In Amerika ist es anders»: Wendy Holdener bereitet sich auf ihre Rennen in Killington vor. Foto: Facebook

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