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«Fleiss, Können und ein gutes Team»

«Fleiss, Können und ein gutes Team» «Fleiss, Können und ein gutes Team»

Die erfolgreiche Einsiedler Stahl- und Metallbaufirma Mebag feiert ihr 40-jähriges Bestehen

Als Einmannbetrieb hat alles einmal angefangen. 40 Jahre später zählt die Stahl- und Metallbaufirma Mebag in Einsiedeln 21 Mitarbeiter – und müsste eigentlich schon wieder erweitern. Denn dank voller Auftragsbücher brummt das Familienunternehmen und platzt fast aus allen Nähten.

WOLFGANG HOLZ

«Ich habe immer Spass, wenn es vorwärts geht», sagt Dominik Birchler und lächelt zufrieden. Eigentlich geht der 64-jährige Firmeninhaber nächstes Jahr in die Rente. Doch der gelernte Metallbauer steckt noch voller Pläne. Kein Wunder. Die Mebag ist sein Lebenswerk. Und er hat immer gerne gearbeitet. Arbeit bedeutet für ihn keinen Zwang – sondern Vielfalt und Abwechslung.

Bauernsohn aus Egg

«Zehn Tage Ferien im Jahr reichen mir – sonst wird es mir langweilig», bekennt der Egger Bauernsohn. Ziemlich entspannt sieht er trotzdem aus. Vor allem freut er sich auf die Feier zum 40-Jahr-Firmenjubiläum, die heute Abend in der Produktionshalle steigt – welche sich in eine Konzertbühne verwandelt.

«Wir haben dafür die ganze Halle gereinigt», sagt Birchler und fügt an, dass man anlässlich des Jubiläums bereits viel investiert habe – unter anderem in eine Metallfassade auf einer Seite der Produktionshalle sowie in eine neue Betonrampe, die hinunter in die Blechwerkstatt führt.

Einsiedler Firmenpionier

Keine Frage. Die Mebag Stahlund Metallbau ist ein Erfolgsmodell. Sie ist in den letzten 40 Jahren stark gewachsen. Es hat damit angefangen, dass 1979 Dominik Birchler damals in eine kleine Firma in Lachen eingestiegen ist. Als der Besitzer erkrankte, übernahm er die Kunden und gründete die Mebag Apparateund Metallbau AG. Im Einmannbetrieb. «Nach einem Jahr waren wir aber schon zu zweit, und ich hatte meinen ersten Mitarbeiter angestellt», erzählt Birchler und grinst.

1991 zog es den Einsiedler dann zurück in seine Heimat, wo er als Mitglied der Genossame Dorf-Binzen im Kobiboden eine Produktionshalle mit einer Fläche von 800 Quadratmetern baute. Da waren es dann schon fünf Mitarbeiter. «Die Halle war damals noch viel zu gross für die Fünf, und jetzt könnten wir eine zweite gebrauchen», sagt Tochter Martina Birchler.

Vier Lehrlinge Martina Birchler (35) ist verantwortlich fürs Marketing und eine der vier Birchlers im Familienbetrieb: Mutter Irene (55) leitet das Büro. Sohn René (30) ist ausgebildeter Metallbautechniker und soll in Zukunft die Firma weiterführen. Und Dominik Birchler ist eben der Patron im klassischen Stil.

Insgesamt zählt das Stahlund Metallbauunternehmen mittlerweile 21 Mitarbeiter. Produziert werden neben Balkonanbauten aus Glas und Stahl Treppen, Geländer, Baustützen, Fassaden, Garagentore und vieles mehr aus Metall. «Wir haben vier Lehrlinge», sagt Birchler – der sich vor Jahrzehnten selbst entschied, lieber Metallbauer als Autoelektriker zu werden.

Dass die Firma heute so schnell und flexibel auf Kundenwünsche reagieren könne, hat laut Birchler zum einen damit zu tun, dass sich die Mebag vor drei Jahren ein Bohr-Schneidcenter leistete – eine multifunktionale Maschine, die rund 500’000 Franken kostete und die, computergesteuert und mit einem Feinplasma-Schneider, Metallplatten im Nu in allen erdenklichen Formen zuschneiden kann. Zum anderen, versichert Birchler, sei der Grund für die Anschaffung dieser Megamaschine die Gewissheit gewesen, dass seine Kinder eben bereit seien, die Firma weiterzuführen. Das ist heutzutage bei Familienbetrieben keine Selbstverständlichkeit mehr.

«Unserer Branche gehts gut, wir können allerdings aufgrund der Grösse unserer Firma nicht alleine von Einsiedeln leben», sagt Dominik Birchler. Will heissen: Die Mebag produziert und liefert ihre Produkte an Kunden schweizweit – vorwiegend im Raum Zürich, Zug und Luzern. Im Jura hat die Firma früher aber auch schon eine Fernheizung installiert.

«Für unsere Stammkunden versuchen wir so schnell wie möglich zu produzieren und so flexibel wie möglich zu sein.» Marktorientiert sei man in der Preisgestaltung. «Andererseits jammern wir nicht, wenn einmal ein Preisangebot von uns abgelehnt wird – schliesslich haben wir den Preis ja selbst gemacht. Und vielleicht ist der gleiche Kunde ja ein anderes Mal wieder interessiert », erklärt Dominik Birchler diplomatisch-entspannt. Entspannter Familienbetrieb

Überhaupt wirkt die Atmosphäre in der Mebag von aussen betrachtet sehr entspannt und familiär. So familiär, dass sogar der jüngste Sprössling der Familie nach dem Spaziergang mit dem Grosi gerade im Kinderwagen vor dem Büro an der frischen Luft selig schlummert. «Man hat sich an das Arbeiten mit der Familie im Betrieb gewöhnt. Wir kennen nichts anderes», sagt Tochter Martina locker und lacht. Es sei auf jeden Fall nicht belastend, zusammen den ganzen Tag in der Firma zu verbringen.

«Wenn wir dann zu Hause sind, reden wir nicht mehr über das Geschäft», versichert der Patron. Letzterer entspannt sich in der Freizeit zu Hause in Egg im Garten und im Wald. Wobei sich Tochter Martina und Vater Dominik auch noch in der Musikgesellschaft Egg zum Musizieren treffen: Sie spielt Klarinette, er Trompete.

Sein Erfolgsrezept

«In den letzten 40 Jahren ist es immer aufwärts mit unserer Firma gegangen», sagt Dominik Birchler, der stolz ist auf die Entwicklung seiner Firma. Und was glaubt er, war sein Erfolgsrezept über all die Jahre? «Fleiss, Können und immer den Trends folgen. Und ein gutes Team mit teilweise sehr langjährigen Mitarbeitern.»

Die Feier der Mebag zum 40-Jahr-Jubiläum beginnt heute Abend um 20 Uhr in der Firma im Kobiboden 7 mit dem Konzert der «Hejbsch Brass»Band. Türöffnung ist um 19 Uhr.

«Nach einem Jahr waren wir schon zu zweit.»

Dominik Birchler, Geschäftsführer

«Wenn wir dann zu Hause sind, reden wir nicht mehr über das Geschäft.»

Dominik Birchler

Alles hat seine Ordnung: Schrauben …

… und verschiedene Metallstücke.

Da sprühen die Funken.

Vier Lehrlinge werden ausgebildet.

Fotos: Wolfgang Holz

Sympathischer Familienbetrieb (von links): René, Vater Dominik, Mutter Irene und Martina Birchler.

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