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Grüne wollen Pilzkontrollstelle schaffen

Mit einer gemeinsamen Motion möchten die Grünen-Kantonsräte Andreas Imbaumgarten (Brunnen) und David Heinzer (Schwyz) die Behörden auffordern, «bei der Pilzkontrolle Verantwortung zu übernehmen».

Mitg. Seit einer Gesetzesanpassung im Jahr 1992 besteht keine nationale Regelung für Pilzkontrollstellen mehr. Der Kanton Schwyz hat daraufhin festgehalten, dass die Gemeinden für Pilzkontrollstellen zuständig sind, eine Verpflichtung besteht jedoch nicht. Dies führte dazu, dass die Kontrollstellen stetig weniger wurden, bis sie im Kanton Schwyz kurzzeitig gar gänzlich verschwunden waren.

Zugang zu Kontrollstellen muss niederschwellig sein Aktuell bietet einzig der Bezirk Küssnacht eine amtliche Pilzkontrollstelle an, weshalb viele Pilzsammler in Nachbarkantone ausweichen müssen. Das darf so nicht sein, findet Kantonsrat Andreas Imbaumgarten: «Der Zugang zu amtlichen Kontrollstellen muss niederschwellig sein, ansonsten besteht ein Anreiz für unnötige Risiken.» Und die Kontrollen seien nötig, wie die Zahlen von Tox Info Suisse belegen würden. «So wurde im Jahr 2022 eine Rekordmenge von 54 Kilogramm tödlich giftiger Pilze aussortiert. Die Anzahl Vergiftungen bewegen sich jährlich im Bereich von 600 Fällen – Tendenz steigend.» Aus Sicht der Motionäre reicht hier Eigenverantwortung nicht, da bei rund der Hälfte der Vergiftungsfälle Kinder betroffen seien. «Für eine effektive Behandlung von Pilzvergiftungen ist die präzise Identifikation der konsumierten Pilze unerlässlich. Deshalb ist es wichtig, dass dem medizinischen Personal im Kanton eine spezialisierte Anlaufstelle zur Verfügung steht, die bei der schnellen und genauen Bestimmung der Pilze unterstützen kann.» Auch finanziell würden amtliche Pilzkontrollstellen einen Mehrwert bieten, heisst es in der Motion weiter. «Bereits eine einzige verhinderte schwere Vergiftung dürfte die jährlichen Kosten von durchschnittlich 3000 bis 5000 Franken pro Kontrollstelle rechtfertigen. Zum Vergleich: Eine Vergiftung durch den hochgiftigen Knollenblätterpilz kann eine Lebertransplantation und somit Kosten von über einer halben Million Franken zur Folge haben.» Hobby erfreut sich wachsender Beliebtheit In Anbetracht der vergleichsweise tiefen Kosten wäre es aus Sicht der Motionäre «unverantwortlich, der Bevölkerung die Möglichkeit von amtlichen Kontrollstellen vorzuenthalten». Sie fordern den Regierungsrat deshalb auf, einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, durch welchen amtliche Pilzkontrollstellen innerhalb der eigenen Kantonsgrenzen mit zumutbarem Verkehrsaufwand zugänglich sind. «Die letzten beiden Jahre waren gut für Pilzsammler, und das Hobby erfreut sich wachsender Beliebtheit. Für Imbaumgarten ein Grund mehr, dem dadurch wachsenden Risiko präventiv zu begegnen.

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