Projekt Fussballplatz und Infozentrum bei der Chilenmatt ist gestorben

Der Bund sagt Nein: Rothenthurm darf das Moorgebiet neben dem Oberstufenschulhaus nicht verkleinern, um unter anderem einen Fussballplatz zu bauen.

«Wir wussten immer, dass über diesem Projekt ein Damoklesschwert schwebt», sagt Stefan Beeler. Trotzdem reagiert der Rothenthurmer Gemeindepräsident nun konsterniert auf das Nein des Bundes: Das Bundesamt für Umwelt hat der Gemeinde für das Projekt Aussensportanlage und Moorinformationszentrum eine Absage erteilt.

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Sportanlage: Rothenthurm braucht das Ja des Bundesrates Das Projekt hätte im Gebiet Chilenmatt neben der Mittelpunktschule (MPS) und der Turnhalle entlang der Müllernstrasse entstehen sollen – es liegt damit allerdings innerhalb des geschützten Moorperimeters. Der Bund hat abgelehnt, dort die Moorzone zu verkleinern. «Wir hatten ein grosses kommunales Interesse an diesem Projekt. Das reichte aber nicht, um die Bundesinteressen und den Moorschutz auszuhebeln », erklärt Beeler. Das Gebiet Chilenmatt liegt am äusseren Rand des Moors und wird landwirtschaftlich genutzt. «Unserer Ansicht nach wurde der Moorschutz in diesem Fall zu stark gewichtet», kritisiert er. «Es ist eine verpasste Chance»

Denn für die Gemeinde wäre bei der MPS der ideale Standort gewesen. In Rothenthurm fehlt ein geeigneter Fussballplatz, und direkt neben der Schule und in der Nähe des Pfadihauses hätte dieser laut Beeler vielen Kindern und Jugendlichen Freude bereitet. Zudem hätten Synergien, beispielsweise bezüglich sanitärer Einrichtungen, mit dem ebenfalls geplanten Informationszentrum genutzt werden können.

Das Infozentrum hätte als Plattform für die Lancierung von zusätzlichen touristischen Angeboten mit Bezug zur Moorlandschaft genutzt werden sollen. Zudem wäre es Startpunkt für Langläufer und Langläuferinnen sowie Ausgangspunkt für Sommerwanderungen gewesen. «Es ist eine verpasste Chance, dass dies nun beides nicht klappt», bedauert Beeler. Die Gemeinde Rothenthurm arbeitete schon knapp fünf Jahre an der Idee eines Fussballplatzes und gar noch länger an einem Infozentrum. «Nun werden die Karten wieder neu gemischt», so Beeler.

Die Gemeinde macht sich auf die Suche nach einem anderen, geeigneten Standort. «Aber wir wissen, dass das in unserem Gebiet sehr schwierig werden wird.» Der Moorschutz verhindert an vielen Orten Projekte, und andere Stellen ausserhalb des Dorfkerns sind erschliessungsmässig nicht klug gelegen. «Bis wieder etwas Neues aufgegleist werden kann, wird noch einmal viel Zeit vergehen», sagt der Gemeindepräsident.