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«Immer jüngere Personen treten in unsere Wohnheime ein»

Die drei Wohnheime der Stiftung Phönix Schwyz waren im letzten Jahr voll ausgelastet.

Die Stiftung Phönix Schwyz betreut im Kanton Schwyz an den Standorten Seewen, Einsiedeln und Buttikon in ihren Wohnheimen 64 psychisch beeinträchtigte erwachsene Personen sowie gegen 80 Personen ambulant in ihrem Zuhause im Sinne des betreuten Wohnens.

Insgesamt sind im letzten Jahr 22 Personen aus den drei Wohnheimen ausgetreten – aus der Bättigmatte in Seewen sieben. «Ein Grund für diesen Trend stellt sicher der zunehmende Wunsch nach Selbstständigkeit dar», führt Stiftungsratspräsident Urs Gössi aus.

Das Wohnheim als Langzeitwohnstätte habe an Bedeutung verloren. Das Verlangen, selbstständig zu wohnen, steige. «Diejenigen, welche in eine eigene Wohnung wechseln, werden durch unser betreutes Wohnen in der neuen Lebens- und Wohnsituation unterstützt und betreut, um bei einer psychischen Krise eine erneute Hospitalisation zu vermeiden.» Patienten werden immer jünger Das Durchschnittsalter der Bewohnenden liegt aktuell bei 47 Jahren. «Wir stellen jedoch fest, dass immer jüngere und komplexere Patientinnen und Patienten neu in unsere Wohnheime eintreten. Das erhöht unseren Aufwand nochmals erheblich.» Gemäss Urs Gössi hat das Thema psychische Gesundheit in den letzten Jahren «glücklicherweise stark an Bedeutung gewonnen». Trotzdem gäbe es noch viele Herausforderungen zu meistern, wie die langen Wartezeiten für psychologische und psychiatrische Behandlungen und der Mangel an Fachkräften.

Einsiedler Neubau 2025 bezugsbereit Auch für die Zukunft strebt die Stiftung mit gezielten Massnahmen danach, die Prinzipien der UN-Behindertenrechtskonvention noch stärker in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu rücken. Dazu zählen unter anderem Teilhabe, Selbstbestimmung und Inklusion. Dies umfasst zum Beispiel die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen, wie aktuell mittels Realisierung eines Neubaus in Einsiedeln.

Im Juni 2023 feierte die Stiftung den Spatenstich auf dem Gotthardstall-Areal. Vor Kurzem fand das Aufrichtefest statt. «Geplant ist, dass der Neubau im Januar 2025 bezogen werden kann», so Gössi. Aktuell würden mit verschiedenen Interessenten Verhandlungen über den Verkauf des alten Wohnheims geführt. «Wir werden die Wohnplätze von 20 auf 30 erhöhen und haben bereits eine Warteliste. » Binnen eines Jahres sollen die Plätze vollständig besetzt werden.

Plätze direkt wieder besetzt

Im Laufe des Jahres sind sieben zu betreuende Personen im Wohnheim Bättigmatte ausgetreten, davon drei Personen in eine eigene Wohnung, drei Personen in ein Alters- und Pflegeheim und eine Person in eine andere Wohnsituation. Alle stationären Wohnplätze konnten direkt wieder besetzt werden. Im Seebner Wohnheim leben Personen im Alter zwischen 20 und 73 Jahren, mit einem Durchschnittsalter von 43 Jahren.

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