Dank Kreisel soll ein grosses Verkehrsproblem gelöst werden
Seit Jahren stockt der Verkehr beim Knoten «Grosser Herrgott» in einer unübersichtlichen Situation. Dank des aktuell aufgelegten Kreiselprojekts soll nun eine bessere Verkehrsführung den gordischen Knoten lösen.
Bereits im Jahr 1994 wurde die Verkehrssituation beim Knoten «Grosser Herrgott» als unbefriedigend eingestuft. Aufgrund dessen hatte der Bezirksrat damals dem Stimmvolk ein Sanierungskonzept als Sachvorlage unterbreitet. In der Volksabstimmung wurde diese vom Souverän abgelehnt. Seither hat der Verkehr stark zugenommen und die unbefriedigende Situation wurde dadurch verschärft. Der Verkehrsknoten entspricht mit der heutigen Vortrittsregelung sowie der Anordnung der Fussgängerstreifen nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen. Insbesondere die Fussgängerführung als wichtiger Schulweg stellt einen Sicherheitsmangel dar. Aufgrund einer Initiative vom 31. Juli 2016 soll ein Projekt für die Neugestaltung des Knotens «Grosser Herrgott» in Einsiedeln ausgearbeitet werden: Dieser wird zu einem Kreisel umgestaltet.
Am 3. März wird dem Kreisel beim «Grossen Herrgott» schliesslich grünes Licht erteilt: Relativ knapp sagen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Bezirk Einsiedeln Ja zum Projekt. 3952 Bürgerinnen und Bürger sind für den Kreisel, 3323 Bürger sind gegen den Kreisel: Das Projekt wird mit einem Ja-Anteil von 54 Prozent angenommen. Im Fokus steht die Erhöhung der Schulwegsicherung Dank des Kreiselprojekts soll eine sichere Verkehrsführung und Vortrittsregelung für den Verkehrsknoten «Grosser Herrgott» hergestellt werden. Zudem rückt eine optimale Sicherheit für sämtliche Verkehrsteilnehmende in den Fokus: Es geht hierbei vor allem um eine Erhöhung der Schulwegsicherung. Überdies sollen geeignete Haltemöglichkeiten für Postauto und Reisebusse geschaffen werden. Zu guter Letzt sollen die Bushaltestellen behindertengerecht gebaut werden – mit Abstimmung auf das neue öV-Konzept.
Im Jahr 2018 hat das Büro Teamverkehr eine umfassende Vorstudie ausgearbeitet, in der sieben Varianten von Knotenlösungen ausgearbeitet und auf ihre Sicherheit, Kosten, Leistungsfähigkeit und Umsetzbarkeit geprüft wurden.
Als Bestvariante ging die Variante 3 (Kreisel) aus der Vorstudie hervor. Die Leistungsfähigkeit eines Kreisels gegenüber alternativen Knotenformen ist zukunftssicher. Die Kreisellösung stellt auch für den Fuss- und Veloverkehr eine gute Lösung dar. Das Wegkreuz «Grosser Herrgott» mit Baumgruppe kann bestehen bleiben und wird durch eine ansprechende Platzgestaltung abseits der Strasse besser erreichbar.
Gestartet wurde das Vorprojekt im Jahr 2018 mit der Vorgabe, die Bushaltestelle Brüel an ihrem jetzigen Standort behindertengerecht auszubauen. Im Verlauf des Jahres 2020 kamen aufgrund des künftigen Busliniennetzes neue Anforderungen bezüglich öVHaltestellen auf den Tisch. Darauf prüfte die bpp Ingenieure AG die drei zur Diskussion stehenden Standorte für die neuen Bushaltestellen. Bushaltestellen an der Birchliund an der Etzelstrasse Als einzige machbare Variante, welche die künftigen Anforderungen erfüllt und vor allem auch die behindertengerechte Ausführung ermöglicht, kam die nun weiterbearbeitete Lösung Variante 2 zum Tragen: Mit Bushaltestellen an der Birchlistrasse und an der Etzelstrasse. Die vier auf den Knoten Grosser Herrgott hinführenden Zufahrtsstrassen werden praktisch im rechten Winkel abgenommen und zu einem Kreisel vereinigt. Dazu wird die Birchlistrasse neu nördlich der Baumgruppe Grosser Herrgott durchgeführt. Die Hauptstrasse wird leicht gegen Westen abgedreht. Zur Erfüllung der Schleppkurven sind aussenseitig zusätzliche Randstreifen nötig.
Mit der Kreisellösung werden alle zuführenden Strassen vortrittsbelastet, was zu klaren Verhältnissen und einer Erhöhung der Verkehrssicherheit führt. Auf allen vier Kreiselarmen sind im Normabstand von fünf Metern die Fussgängerstreifen mit Mittelinsel angeordnet.
Die Hauptstrasse wird in der Geometrie mehr oder weniger belassen. Kurz vor dem Kreisel wird die Strasse etwas gegen Westen verschoben, um rechtwinklig auf das Kreiselzentrum zu tref-fen. In Richtung Klosterplatz endet das Projekt unmittelbar nach der erforderlichen Anpassung der Strassengeometrie.
Fussgängerführung mit beidseitigen Trottoirs Die Bushaltestelle Brüel in Fahrtrichtung Nord bleibt vorläufig noch im Projekt, da sie momentan für den Ortsbus in Betrieb bleiben wird. Die Fussgängerführung kann mit beidseitigen Trottoirs gut gelöst werden. In diesem Abschnitt erfolgt der Wechsel in die Zone 30.
Die Eisenbahnstrasse wird ab der Einmündung Furrenstrasse bis zum Kreiselanschluss den nötigen geometrischen Aufweitungen angepasst. In Lage und Höhe bleibt sie praktisch identisch. Die Fussgängerführung erfolgt auf den beidseitigen Trottoirs. Die Etzelstrasse wird in ihrer Lage und Höhe praktisch vom Bestand übernommen. Kurz vor dem Kreisel wird die Stras-se entsprechend den erforderlichen Geometrien aufgeweitet. Die Fussgängerführung kann mit beidseitigen Trottoirs gut gelöst werden: Ostseitig führt das Trottoir nur bis zur Bushaltestelle.
Die Birchlistrasse wird neu nördlich der Baumgruppe Grosser Herrgott auf das Kreiselzentrum hingeführt. Die Strassenbreite wird vom Bestand übernommen. Die Birchlistrasse erhält neu beidseitig Busbuchten für je zwei Busse. Die Fussgängerführung kann mit beidseitigen Trottoirs gut gelöst werden: Nordseitig führt das Trottoir nur bis zur Bushaltestelle.
Die Vorprojektplanung wurde im Jahr 2019 gestartet mit der Vorgabe, die Bushaltestelle Brüel am heutigen Ort an der Hauptstrasse wieder behindertengerecht zu erstellen. Zwischenzeitlich wurde ein neues öV-Konzept mit Durchmesserlinien aufgestellt, was neue Bushaltestellen an der Etzelstrasse und der Birchlistrasse notwendig macht. Die Bushaltestelle Brüel bleibt momentan noch in Betrieb für den Ortsbus. Für die Velofahrer gibt es auf der Birchlistrasse Radstreifen Der Fussgänger kann überall sicher auf Trottoirs geführt werden. Die Fussgängerübergänge liegen jeweils fünf Meter vom Kreiselrand entfernt und bieten eine sichere, normgemässe Querungsmöglichkeit mit Mittelinsel. Ab Kreisel Grosser Herrgott ist die Möglichkeit für einen künftigen Fussweg über die Brüelwiese zur Gangulfkapelle gegeben. Für den Velofahrer sind einzig auf der Birchlistrasse Radstreifen vorhanden. Die Markierungen die-ser Radstreifen enden rund 20 bis 25 Meter vor dem Kreisel.
Der Brüelplatz wird mit einer neuen, einzigen Zu- und Wegfahrt ab der Etzelstrasse erschlossen und nach wie vor als Carparkplatz genutzt. Ab der Eisenbahnstrasse kann nicht mehr in den Platz eingefahren werden: Dort besteht nur noch eine Notzufahrt (Chilbi etc.).