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Vom Schauermärchen zum Powerplaysieg

Vom Schauermärchen zum Powerplaysieg Vom Schauermärchen zum Powerplaysieg

Der FC Einsiedeln sicherte sich trotz anfänglicher Schwierigkeiten einen souveränen 6:0-Sieg gegen das dezimierte Centro Lusitano de Zurique. Nach einer eher mässigen ersten Halbzeit fand der höherklassige Verein schliesslich zu seiner Form und dominierte das Spiel.

Standesgemässer 6:0-Cupsieg für den FC Einsiedeln gegen das unterklassige Centro Lusitano de Zurique. Der einstündige Knorz endete in den letzten 30 Minuten doch noch deutlich, weil der Gegner mit dem letzten Aufgebot und über eine Halbzeit lang aufgrund eines verletzten Spielers zu zehnt spielen muss-te.

Trotz 1:0-Führung (Fabian Langhart) war der Chef nach 45 Minuten ziemlich angesäuert. Da man die Pause gleich auf der Ersatzbank verbrachte, hörten Corrados Ansprache wohl auch jene Anwesenden, die sich auf oder neben einem benachbarten Fussballplatz befanden. Die Worte waren laut und deutlich. Zu wenig über die Flügel wurde gespielt, zu wenig Tempo, zu wenig von allem! Dieser Viertligist hätte viel mehr in Nöte gebracht werden müssen.

Centro Lusitano trat auf dem absoluten Zahnfleisch an, hat-te nicht einmal einen gelernten Torwart zwischen den Pfosten, keinen einzigen Ersatzspieler auf der Bank, aber waren mit jener Leidenschaft ausgestattet, die man bei den Einsiedlern etwas vermisste. Nun ist es ja wahrlich nichts Neues, dass man als oberklassige Mannschaft nur verlieren kann und solche Spiele vor allem eines brauchen: Geduld. Doch auch die fehlte im ersten Umgang. Lieber regte man sich über den Schiedsrichter auf oder belehrte den eigenen Mitspieler nach einer misslungenen Aktion. Beide Teams mussten lei-den. Centro Lusitano körperlich aufgrund des höheren Tempos, Einsiedeln wegen der eigenen Ansprüche, die lange nicht erfüllt wurden.

Kaum Zuschauer

Der Juchhof machte es den Gästen aber auch nicht einfach. Schon vor dem Spiel herrschte eine Art Grümpistimmung: vier Fussballplätze hintereinander in Reih und Glied zwischen vielen Gleisen auf der einen Seite und Strassen auf der anderen, überall Rufe, Jubel, Pfiffe und junge Männer, die dem Ball nachjagten. Der FCE hatte das Privileg, auf dem einzigen Rasenplatz spielen zu können, dafür war der Zuschaueraufmarsch mehr als spärlich. Viel mehr handelte es sich um Zaungäste, welche entweder vorbeispazierten oder das Geschehen mal auf dem einen oder dann auf einem anderen Platz verfolgten. Wenn sich zwanzig Leute den Cupmatch anschauten, war dies wohl eher grosszügig gezählt.

Powerplaymodus Die Gründe, dass der FCE nach rund einer Stunde endlich in den zweiten Gang schaltete, sind so vielfältig wie die Nationalitäten auf dem Juchhof. Corrados Standpauke verfehlte seine Wirkung nicht, die eingewechselten Offensivkräfte brachten den erhofften frischen Wind oder vielleicht waren es doch die zehn aufopfernd kämpfenden Portugiesen, welchen nach Timo Steiners 2:0 endgültig die Luft ausging. Danach spielten die Canaries mit Rotgrün nicht nur Katz und Maus, sondern schalteten ab Oliver Borners herrlich herausgespieltem 3:0 bis zu Mike Steigers Schlenzer zum 6:0 in einen eigentlichen Powerplaymodus, ohne dafür gross an die eigenen Grenzen gehen zu müssen.

Nicht besonders schön anzuschauen, dafür erfolgreich war er, der zweite Cupausflug auf den Juchhof. Spätestens in einer Woche wird niemand mehr danach fragen, wie man gegen Centro Lusitano weitergekommen ist.

Matchtelegramm Tore: 16’ Fabian Langhart; 63’ Timo Steiner; 65’ Oliver Borner; 69’ Michael Nützel; 71’ Marko Prskalo; 90’ Mike Steiger.

Foto: Beat Suter

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