Schutzdefizit in Egg soll nächstes Jahr behoben werden
Die Anwohner der Kapellstrasse wurden im Schulhaus Egg aus erster Hand über das geplante Hochwasserschutzprojekt an der Sihl in Egg informiert. Die anschliessende Diskussionsrunde wurde rege genutzt und Fragen konnten von Vertretern des Bezirks, des Kantons und der Etzelwerk AG beantwortet werden.
Amtl. In Egg sollen das Quartier Kapellstrasse sowie weitere anliegende Liegenschaften besser vor Hochwasser der Sihl geschützt werden, da ein Schutzdefizit besteht. Bei starken Regenfällen können Vorabsenkungen, damit der Höchstpegelstand von 889.34 Meter über Meer des Sihlsees nicht überschritten wird, erfolgen.
Die Liegenschaftsbesitzer der Kapellstrasse wurden am 23. Mai 2023 im Schulhaus Egg durch den Bezirk Einsiedeln, Ressort Planung und Gewässer, über das geplante Vorhaben informiert. Bezirksrat und Ressortchef Hanspeter Egli begrüsste die eingeladene Anwohnerschaft zur Informationsveranstaltung. Kurt Lagler, Projektleiter Planung und Gewässer, führte zum Projekt ein. Markus Gächter, Projektleiter, Marty Ingenieurbüro AG, präsentierte das Vorprojekt. Prallufer verstärken und Durchflusskapazität erhöhen Das Vorprojekt sieht vor, die mäandrierende Sihl, S-Kurve, im Gebiet «In den Schlagen/Untersiten » mit Hochwasserschutz-Massnahmen zu versehen, um die anliegenden Liegenschaften besser gegen Hochwasser zu schützen. Die Prallufer in der S-Kurve sollen mit Blocksteinen verstärkt und die Durchflusskapazität der Sihl erhöht werden. Die Massnahmen sehen weiter vor, den Schutzdamm entlang des Wohnquartieres Kapellstrasse zu verstärken und gegen Erosion zu schützen. Ausserhalb des Flusslaufes sollen Flachdämme mit Aushubmaterial aus der Sihl erstellt werden, um überströmendes Wasser zu lenken. Die Massnahmen werden möglichst naturnah gestaltet mit Flachufern und Verbreiterung der Gerinnesohle, wo der Raum zur Verfügung steht. Standortgerechte Ufervegetation, Strukturen wie Totholz, Kolke, Flachwasserbereiche und Fischunterstände wirken vernetzend und dienen als Lebensraum, natürliche Prozesse werden im Rahmen des Möglichen gefördert. Die Sihl soll auch nach der Umsetzung der Hochwasserschutzmassnahmen ein wertvoller Lebens- und Erholungsraum sein.
Das zeitliche Programm sieht vor, das Bauprojekt im Herbst 2023 öffentlich aufzulegen und im Frühling/Sommer 2024 die Massnahmen umzusetzen.
Fragen ernst genommen Im Anschluss der Präsentation moderierte Bezirksrat Hanspeter Egli viele Fragen, vor allem zur Vorabsenkung des Sihlsees. Dazu wollte man wissen, warum die Vorabsenkungen nicht früher eingeleitet und das Wasser in reduzierter Menge durch die Sihl fliessen lassen kann. Jürg Nach-bur, Projektleiter Etzelwerk/SBB AG, hat diese Frage ernst genommen. Er gab genaue Erklärungen ab und verwies auf das Wehrreglement des Sihlsees. Dieses Reglement zeigt den genauen Ablauf der Vorabsenkung auf. Christian Bommer, Amtsvorsteher Amt für Gewässer, sowie Benjamin Schönbächler, Talsperrenwärter Etzelwerk AG, konnten weitere Fragen zu dieser Thematik gut erklären.
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