Im Wandel der Zeit


KOMMENTAR
Für einen Touristiker ists eine Hiobsbotschaft; für einen Realisten ein Abbild der Zeit. Was ist passiert? Ins Hotel Sonne ziehen jugendliche Flüchtlinge. Und das Havelli nebenan ist nach einem Jahr bereits Konkurs. Beide Häuser stehen am Klosterplatz und symbolisieren damit – ob gewollt oder ungewollt – die Prosperität Einsiedelns als Tourismusort.
Ein jeder und eine jede würde eine andere Lösung vorziehen. Wer macht schon gerne Werbung für einen Ort, der an prominentester Lage Leerbestände hat – wovon die einen gar mit Asylsuchenden gefüllt werden? Ist Einsiedeln keine gute Adresse mehr?
Unbestritten ist, dass die aktuelle Bestandesaufnahme einen schleichenden Nachfrageverlust dokumentiert. Aller-dings sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gastro-Angebot vielfältig und teilweise exquisit ist und bleibt. Gäste wie Einheimische kommen in Einsiedeln noch immer auf ihre Kosten. Und es ist auch kein Verge-hen, Flüchtenden eine Bleibe zu bieten. Selbst wenn der Ort derart zentral ist. Zudem ist das Projekt auf zwei Jahre beschränkt. Dann soll (dem Vernehmen nach) das Haus Sonne als Neubau dem Klosterplatz und somit dem ganzen Ort zu neuem, altem Glanz verhelfen. Die Zeiten ändern sich. Immer wieder. Seite 3