Ukraine – Elend ohne Ende


KOMMENTAR
Seit mehr als neun Monaten ringen Russland und die Ukraine um die Kontrolle der Stadt Bachmut. Mit bisher schätzungsweise 15’000 bis 20’000 militärischen Todesopfern auf beiden Seiten handelt es sich um Europas verlustreichste Schlacht seit dem Zweiten Weltkrieg. Dabei hat Bachmut in den Augen von Militärexperten trotz seiner Rolle als Verkehrsknoten nur geringe strategische Bedeutung. Was der Fall Bachmut aufzeigt: Der Krieg gegen die Ukraine wird nicht auf die Schnelle an sein Ende kommen. Es ist einfach, einen Krieg anzuzetteln, schwierig hingegen, ihn zu beenden. Die Menschen in der Ukraine brauchen unsere Solidarität. Sich hinter einem Neutralitätsbegriff verstecken zu wollen, macht wenig Sinn: Erst recht gilt es, in dieser dramatischen Kriegssituation Stellung zu beziehen. Es ist nicht einfach, einen Weg aus der Sackgasse der Ukraine-Politik zu finden. Die Schweiz hegt eine lange Tradition der Neutralität. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine ist die Neutralität moralisch und politisch problematisch geworden.Unser Land darf sich nicht länger hinter der Neutralität verschanzen. Das Leid der Bevölkerung nimmt immer tragischere Dimensionen an. Es wäre an der Zeit zu überdenken, welche Rolle die Schweiz in diesem Konflikt einnehmen soll.