Die Hoffnung stirbt stets zuletzt


Fussball: 1:1 gegen den FC Red Star II
Ganz langsam legt sie sich etwas enger um den Hals des FCE, die Abstiegsschlinge. Ein Punkt gegen ein Red Star 2, das am Sonntagnachmittag zu packen gewesen wäre, könnte im Endspurt um den Ligaerhalt wohl zu wenig gewesen sein.
Christian «MC» Meier, Trainer der zweiten Red-Star-Mannschaft, ist halt doch nicht der Weihnachtsmann! Meier, der ehemalige Vollblutstürmer im Dress des FC Einsiedeln, kehrt immer wieder gern an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück, doch Geschenke in Form von Punkten hatte er keine im Gepäck dabei. Zumindest fast keine. Den einen, welchen sich die Corrado-Jungs am Ende auf ihr Konto gutschreiben liessen, war über die ganze Partie gesehen kein geschenkter sondern ein hochverdienter Punkt und im Endeffekt eine zu magere Ausbeute.
Rotschwarze Druckphase
Abgesehen von den ersten zehn Minuten, in welchen die Zürcher den frühen Lucky Punch suchten, waren es vor allem die Gastgeber, welche dem Spiel den Stempel aufdrückten. Samuel Heini und Oliver Borner harmonierten in der Offensive und kreierten einige gelungene Angriffe. Die erste dominante Einsiedlerphase endete dann aber abrupt mit der Führung der Gäste (27. Minute/Direktabnahme Zielonka – 0:1). Es brauchte deutliche Worte des Chef an der Linie, welche dafür sorgten, dass die Köpfe nach vergebenen Chancen nicht hängen blieben (33. Heini). Corrados Motivationskünste blieben auf dem Feld nicht ungehört. Ein dreiminütiges Eckballpowerplay (fünf Eckbälle en suite!) brachte mit einem Fässler-Kopfball nicht nur den nächsten Hochkaräter auf’s gegnerische Tor, es läutete nochmals eine eigentliche rotschwarze Druckphase ein. Die Gäste überliessen den Einheimischen mehr und mehr das Spieldiktat, lauerten aber geduldig auf eigene Möglichkeiten (42./Parade Räber) und blieben so stets gefährlich.
Goal durch Penalty «Der Ernst der Lage steht ausser Frage – Jetzt heisst’s durchzuziehn …», dröhnte es mit Herbert Grönemeyer in der Pause aus den Lautsprechern. Wie wahr. Die erste Mannschaft schien diese Worte verstanden zu haben und powerte nach dem Pausenpfiff sofort weiter. Und der Lohn liess nicht lange auf sich warten (50.). Prskalo wird im Strafraum gelegt, Prskalo verwertet den Penalty gleich selber – 1:1 und noch jede Menge Zeit. Es kam aber weder zum Happy End noch zum befürchteten Horrorszenario (Gegentor in der Nachspielzeit). Der FCE wollte, der FCE versuchte, der FCE drängte, doch der FCE reüssierte nicht mehr. Der Wille war da, die allerletzte Überzeugung mit dem kräfteraubenden tiefen Boden und dem zermürbenden Anrennen aber irgendwann nicht mehr abrufbar. Es brauchte am Schluss noch einen hellwachen Denis Räber, der dem Fanionteam noch den einen Punkt sicherte.
Turnaround schaffen Noch vier Spiele bis zum Saisonende und der Kampf gegen den Abstieg geht weiter. Diese Situation ist sich der FC Einsiedeln aus den Vorjahren in der interregionalen 2. Liga eigentlich gewohnt. Wer weiss, vielleicht hilft das, um den Turnaround noch zu bewerkstelligen. Ein Fazit darf aber bereits jetzt gezogen werden. Egal in welcher Liga 2023/24 gespielt wird, auf die Leistungen in der aktuellen Rückrunde lässt sich etwas Vielversprechendes aufbauen.
Matchtelegramm
Meisterschaft 2. Liga Regional, Gruppe 1, Saison 2022/2023, 22. Runde: Einsiedeln – FC Red Star ZH 2, 1:1 (0:1). Rappenmöösli – Tore: 27. Linus Zielonka 0:1. 50. Marko Pskalo (Penalty) 1:1 Einsiedeln: Denis Räber, Adriano Giansiracusa (69. Fabian Langhart), Pascal Fässler, Jan Rüttimann, Denis Muran, Michael Nützel (88. Noel Zehnder), Francesco Amendola, Samuel Heini (73. Maxim Riedi), Marko Prskalo (90+1. Janik Oberholzer); Manuel Schönbächler, Oliver Borner (75. Leandro Albert). Bemerkungen: Einsiedeln ohne Luca Albert, Kevin Puljic, Pascal Rubli, Linor Sefedini, Sergio Zambelli und Sime Zivaljic. Ersatztorhüter: Robin Nützel. Verwarnungen: 56. Muran, 68. Giansiracusa, 73. Heini und drei Verwarnungen gegen Red Star.
Foto: Sepp Holdener