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Chemiker haben immer Lösungen

Chemiker haben immer Lösungen Chemiker haben immer Lösungen

Die Egger Schüler haben Wissenschaft praktisch und auf anschauliche, lehrreiche Art erlebt

Den doppeldeutigen Ausdruck des Titels durften am Dienstag vom Kindergarten bis zur 6. Klasse alle dank des Chemieprofessors Hans Hagemann mit einfachen, aber sehr wirkungsvollen Experimenten ausprobieren und dokumentieren.

mm. Es ist ein Glücksfall, dass in Egg seit kurzer Zeit der während 35 Jahren an der Universität Genf tätige und jetzt pensionierte Chemieprofessor Hans Hagemann mit seiner Frau Ursula, einer gebürtigen Eggerin, wohnt. Er hat sich nämlich spontan anerboten, mit den Schülern zu experimentieren, da er dies an seinem früheren Arbeitsort im Chemielabor stets mit Klassen aller Stufen gemacht hat und dies für die Schüler jeweils ein spannendes Erlebnis mit meist überraschenden Resultaten war.

Die Lehrerschaft von Egg nahm seine Idee, gerade im Zusammenhang mit dem Jahresthema «Wachsen», noch so gerne auf und liess sich seinen konkreten, mit alltäglichen Mitteln realisierbaren Vorschlag vorstellen. Im Versuch «Chemie und Farben» geht es darum, wie an-hand des Beispiels Rotkohl Säuren von verschiedenen Haushaltungsmitteln wirken und wie sich das auch optisch zeigt, wie man allein an der Verwandlung zum Blaukraut sieht.

Die beiden Lehrerinnen Brigitta Rothlin und Gaby Lehmann, welche für den Morgen zuständig waren und intensiv vorbereitet hatten, führten sehr abwechslungsreich und behutsam mit Musik, Bewegung und einer Frühlingsgeschichte, verbunden mit feiner und beruhigender Massage, ins vielfältige Thema Wachsen ein.

Grosses Staunen «Damit auch wir wachsen können, braucht es viele chemische Reaktionen im Körper», war der Einstieg von Hans Hagemann, und mit einfachen Experimenten durften die stufengemischten Vierergruppen solche auslösen und sich dabei wundern. Die erste Reaktion war allerdings: «Es stinkt!», als sich das vermeintliche Cola als Wasser von gekochtem Rotkabis entpuppte. Das Staunen wurde aber immer grösser, und die «Ahs» und «Ohs» tönten immer lauter, je mehr verschiedene Haushaltsmittel wie Backpulver, Natron, Seife, Essig oder Zitronensaft jeweils die dunkelblaue Farbe veränderten.

Am meisten Spass bereitete es den Schülern, am Schluss zu «zaubern», das heisst, Flüssigkeiten zusammenzumischen und zu sehen, was passiert, respektive welche Komponenten miteinander so richtig zu schäumen und die Farben völlig zu verändern beginnen. Erfreulich waren auch die zahlreichen interessanten Rückmeldungen auf die Frage, was sie denn heute gelernt hätten. Lob gab es aber ebenso vom Chemiker für ihr sauberes und sorgfältiges Arbeiten. Gleichzeitig wies er auf das Ausrufezeichen auf Behältern mit für Augen und Hände gefährlichen Flüssigkeiten hin, mit denen nur Erwachsene hantieren sollten. Selbst Chemiker müssten lernen, mit gefährlichen Stoffen oder eben Lösungen umzugehen. Für die Kinder waren aber im Moment die eindrücklichen und lehrreichen Erfahrungen mit den gemachten Versuchen und die Freude an den überraschenden Resultaten wichtiger. Ja, eine Erstklässlerin führte daheim ihrer Familie über den Mittag gar voller Stolz gleich mit Zitronensaft und Backpulver ein ers-tes Experiment vor!

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