Niklas Hartweg mit Exploit in Oslo
Ein zweiter Rang im Massenstart am Holmenkollen bringt dem Wollerauer Biathlet das blaue Trikot zurück.
EA. Was niemand mehr erwartet hätte, ist am Holmenkollen in Oslo Tatsache geworden. Der junge Wollerauer Biathlet Niklas Hartweg lief trotz grosser Müdigkeit in den letzten Rennen am Samstag auf den sechsten und gestern Sonntag auf den hervorragenden zweiten Platz im Massenstart. Geschlagen wurde Hartweg nur von Saisondominator Johannes Thingnes Bø. Diese beiden Resultate bedeuten, dass Niklas Hartweg am Ende der Saison doch noch das blaue Trikot des besten U25Läufers im Weltcup von Tommaso Giacomel zurückerobert hat und behalten darf. Ein grossartiger Erfolg für den Wollerauer, der sich Anfang der Saison grosse Ziele gesetzt hat. «Ich bin überwältigt, habe mich selber überrascht », so ein fast sprachloser Hartweg nach Abschluss der Rennen gegenüber SRF. Es ist Hartwegs zweiter Podestplatz als Einzelläufer in der abgelaufenen Biathlon-Saison.
Durchbruch geschafft Hartweg hat in dieser Saison den Durchbruch geschafft: Drei Podestplätze, einer davon in der Single-Mixed-Staffel, sowie als Solist insgesamt sieben Top-Ten-Plätze bringen ihm im Gesamtweltcup den 11. Rang ein. Gemäss Statistik punktete Hartweg sogar besser als Benjamin Weger in seiner erfolgreichsten Saison. Allerdings hinkt der Vergleich, weil diesen Winter die Athleten aus Russland und Belarus ausgeschlossen waren und auch die Verteilung der Punkte leicht geändert hat. Aber Hartweg gewann das blaue Trikot des besten U25-Biathleten. Dies ist ein Versprechen für die Zukunft, zumal Sebastian Stalder in diesem Ranking Dritter wurde.
Auch der Zürcher Oberländer schaffte im Schatten von Hartweg den Durchbruch. Der 25-Jährige schiesst ebenfalls sehr gut, belegte vor Wochenfrist im Massenstart von Östersund als Bestresultat Platz 5 und tauchte insgesamt sechsmal in den Top Ten auf. Mit Blick auf die WM im Februar 2025 in Lenzerheide eröffnen sich für die Schweizer Equipe Perspektiven. Johannes Thingnes Bö setzte derweil in Oslo seiner sensationellen Saison die Krone auf. Der norwegische Topstar feierte den 19. Saisonsieg. In 23 Einzelrennen wurde er noch dreimal Dritter und einmal Zwölfter. Eine bisher nie da gewesene Bilanz.
Mässiger Abschluss der Frauen Aita Gasparin (21.), Lena Häcki- Gross (23.) und Elisa Gasparin (26.) beendeten den Massenstart in Oslo, das letzte Rennen der Saison, ausserhalb der Top 20. Amy Baserga hatte sich nicht für das Finale der besten 30 Biathletinnen qualifiziert. Am Holmenkollen gewann Hanna Öberg. Die Schwedin verwies nach einer Strafrunde Marte Röiseland um 22,6 Sekunden auf Platz 2. Die Norwegerin beendet ebenfalls ihre Karriere wie die drittplatzierte Chevalier-Bouchet oder die Deutsche Denise Herrmann-Wick im 6. Rang.