Wendy Holdener holte Silber in alpiner Kombination
Alpine Weltmeisterschaft in Courchevel Méribel gestern Montag
Beim ersten Rennen der alpinen Weltmeisterschaften gewann die Unteribergerin gestern in Méribel mit Silber in der Kombination ihre insgesamt fünfte WM-Medaille.
Wendy Holdener hatte gute Aussichten, in Frankreich nach dem Gewinn der Goldmedaillen in St. Moritz 2017 und Are 2019 ihre dritte WM-Medaille in der alpinen Kombination zu gewinnen. Sie gehörte zweifellos zu den Medaillenkandidatinnen.
In der ersten Disziplin, dem Super-G, gab es einen leichten Dämpfer. Ohne grossen Fehler meisterte sie die erste Aufgabe vor dem Mittag. Auf die Bestzeit fahrende Mitfavoritin Federica Brignone aus Italien verlor sie dann aber mit 1,66 Sekunden etwas viel, auf die Kronfavoritin Mikaela Shiffrin waren es 0,70 Sekunden. Brignone war aber sicherlich ein Traumlauf gelungen. Wendy Holdener belegte Rang 15 und wusste, dass sie im Slalom voll anzugreifen hatte, sollte der Traum einer Medaille noch in Erfüllung gehen. «Ein bis zwei Kurven konnte ich nicht ganz einschätzen und bin deshalb etwas ausgerutscht. Die Körpersprache hat gepasst», sagte sie zum Super-G.
Slalombestzeit gelungen
Federica Brignone gelang als Erststartender ein guter bis sehr guter Slalomlauf. Mikaela Shiffrin legte Zeugnis ihres grossen Könnens ab und war mit der Aussicht auf Gold unterwegs, ehe sie am drittletzten Tor strauchelte. Damit war der Weg frei für eine Medaille von Wendy Holdener.
Die Unteribergerin pack-te ihre Chance resolut, fuhr einen fehlerfreien Lauf und setzte sich auf Rang zwei fest. Wie sich später herausstellte, war ihr die Bestzeit im Slalom gelungen.
Sie blieb unangetastet auf Rang zwei, war sie doch mit der Startnummer zehn die letzte ernstzunehmende Medaillenanwärterin, die den Slalom absolvierte.
Gold für Federica Brignone, Silber für Wendy Holdener und Bronze für die Österreicherin Ricarda Haaser, so lautete das Verdikt des ersten WM-Rennens. Es sei eine schöne Medaille, liess sie sich im SRF-Interview vernehmen. Sie könne diese aber bei den nun insgesamt zehn Medaillen an Grossanlässen nicht einordnen. Dafür brauche sie einen ruhigen Moment.
«Als ich im Ziel ankam, wuss-te ich nicht, was es geworden ist. Als ich die Zwei aufleuchten sah, bin ich ausgetickt», mein-te sie.
«Es geht nicht viel besser. Ich bin sehr zufrieden», analysierte sie.
In letzter Zeit sei es für sie eher schwieriger gewesen. Sie habe sich aber am Vortag gesagt, dass sie gut drauf sei. Sie wisse ja nicht, ob es gut gehe oder nicht. «Ich gehe mit Selbstbewusstsein und Vertrauen rein», sei ihr Motto gewesen.
Nun könne sie das Training etwas lockerer angehen. Sie habe den Schnee mal gespürt und könne Analysen machen. «Eigentlich sind ja neben dem Slalom noch mehr Rennen geplant», merkte sie zum weiteren Programm an.
Fotos: Screenshot srf