Schulhaus bleibt vorläufig ungenutzt
Infoveranstaltung: Umnutzung ehemaliges Schulhaus Trachslau
Am letzten Donnerstagabend, den 24.November, lud der Bezirk die Bevölkerung ins neue Schulhaus Trachslau ein, um über die Umzonung des ehemaligen Schulhauses zu informieren. Hanspeter Egli und Thomas Geiges führten durch den Abend und standen der interessierten Menge Red und Antwort.
MARTINA REICHMUTH
Fast pünktlich um 18.30 Uhr konnte die Infoveranstaltung angefangen werden, obwohl kurzfristig vom Foyer in ein Klassenzimmer umdisponiert werden musste, da das Foyer über keinen Beamer verfügte. Bezirksstatthalter und Ressortchef Planung und Gewässer Hanspeter Egli begrüsste die fast 50 Anwesenden, welche vor allem aus Trachslauern bestanden. Auslöser für die ganze Veranstaltung war klar die Situation, dass seit 2020 das ehemalige Schulhaus wegen dem Neubau nicht mehr benötigt wird. Ebenso stand noch die Einzelinitiative von Urs Birchler selig im Raum und man kann auf eine positive Zusage des Kantons hoffen, dass die neue Nutzungsplanung gutgeheissen würde, da diese Fläche nicht mehr ganz für die öffentliche Nutzung gebraucht wird.
Nach der Einleitung über diese Voraussetzungen übernahm der zuständige Sachbearbeiter Thomas Geiges das Wort. Er zeigte den Anwesenden auf, was bis jetzt alles ins Rollen kam, damit sie heute Abend ihre Nutzungsideen und Pläne an die Interessierten weitergeben konnten.
Beste Umnutzung gemäss Bezirk Nach einem Verkehrsgutachten, Berücksichtigung privater Projektideen für den Kirchenvorplatz, Vorabklärungen und einer Nutzungsstudie präsentierte Thomas Geiger den Zuhörern nun verschiedene Varianten für einen Buswendeplatz im Dorfkern, welcher für die Entwicklung Trachslaus und im Moment auch für die Schüler, welche ausserhalb des Dorfes wohnen, wichtig ist. Ebenso zeigte er verschiedene Bebauungsmöglichkeiten der Schulhausfläche auf. Nachdem das heutige Baureglement und Ortsbild geprüft wurden, erschien hier ein dreistöckiger, in zwei etwas versetzten Kuben aufgebauter Wohnblock mit Giebeldach am geeignetsten. Schliesslich erklärte er, dass diese Fläche am besten in eine Wohn- und Gewerbezone umgewandelt wird. So kann der Teil, welcher sich zum so etwas grösser werdenden öffentlichen Kirchenplatz zuwendet, als stilles Gewerbe (zum Beispiel Café) genutzt werden und somit bliebe auch genug Fläche für den Buswendeplatz übrig.
Weiteres Vorgehen Hanspeter Egli beteuerte, dass bis dato noch nicht mit den betroffenen Parteien gesprochen wurde. Dies hier sei lediglich erst eine Vorinformation. Denn als nächstes würden die Berichte und Planungen zur Ansicht aufgelegt, dann gäbe es eine kantonale Vorprüfung. Erst dann wird es eine öffentliche Auflage mit Einspracherecht geben. Danach könne es frühestens in einem Jahr eine Volksabstimmung geben. Im Frühjahr 2024 wird dann die Genehmigung durch den Regierungsrat erwartet.
Keine wirtschaftliche Zwischenlösung Nach der Präsentation wurde die Runde geöffnet und es konnten Fragen gestellt werden. Weil bei dem ganzen Ablauf nicht ersichtlich war, wo mit den betroffenen Landeigentümern gesprochen wird, war dies gleich die ers-te in die Runde geworfene Frage. Egli versicherte, dass mit diesen, sobald die Abstimmung klar ist, gesprochen wird. Jedoch dauert dies noch mindestens ein Jahr. Jemand fand es nicht so optimal, dass der Buswendeplatz so nahe an den Kirchenausgang grenzt und andere denken, dass ältere Generationen lieber ein bisschen mehr öffentlichen Platz für die Kirche statt eines störenden Wohnblocks in Trachslau sehen möchten. Egli jedoch sagte, dass gerade diese Blöcke, in denen häufiger zirkuliert wird als in Einfamilienhäuser, für das Wachstum und den Erhalt der Schülerzahlen in den Dörfern wichtig seien.
Da es im Moment genügend öffentliche Plätze im Bezirk gibt, möchte dieser natürlich lieber umzonen und verkaufen.
Ausserdem wollten einige Anwesenden wissen, warum das Schulhaus nicht im Besitz des Bezirks bleibt, da es ja immer gut ist, wenn man für öffentliche Bauten Platz hat. Da es im Moment genügend öffentliche Plätze im Bezirk gibt, möchte dieser natürlich lieber umzonen und verkaufen. Denn selbst hat er kein Interesse daran, in Wohnungen zu investieren. Auch Sozialbauten wären da keine Option. Einige Fragen blieben offen
Natürlich kam auch die Frage, wie denn das ehemalige Schulhaus bis zum Volksentscheid und zur definitiven Genehmigung genutzt würde. Selbstverständlich hat sich der Bezirk hierzu auch schon Gedanken gemacht. Leider darf es so nicht als Wohngebäude genutzt werden. Auch ist es nicht wirtschaftlicher, ukrainische Flüchtlinge oder Bezirkseinheiten statt in zugemieteten Räumen übergangsmässig im ehemaligen Schulhaus unterzubringen, da dieses noch umgerüstet werden müsste.
Leider gab es noch einige Fragen, welche im Moment noch unbeantwortet blieben, da man zuerst die Entscheide abwarten muss. Sicher ist, dass ein potenzieller Käufer des Grundstückes die Nutzungsstudie des Bezirks beachten muss. Allmählich merkte man, dass die meis-ten Unklarheiten der Zuhörer beantwortet waren, und so konnte Hanspeter Egli kurz nach 20 Uhr die Runde auflösen. Dennoch diskutierten später draussen noch einige bei der wohlverdienten Zigarette etwas weiter.
Auf dem Areal des alten Schulhauses in Trachslau (Mitte-links) könnten Wohnblöcke entstehen. Foto: Caroline Hurschler
Bezirksrat Hanspeter Egli und Sachbearbeiter Thomas Geiges informierten über die Zukunft des alten Schulhauses. Fotos: Martina Reichmuth