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Schwyz macht in Sachen Wolf Druck in Bern

Der Schwyzer Kantonsrat macht Druck: Obwohl im Parlament in Bern bereits über Massnahmen zur Wolf-Reduktion diskutiert wird, schickt Schwyz eine Standesinitiative nach.

JÜRG AUF DER MAUR

Die Debatte über den Wolf in der Schweiz wird auch im Schwyzer Kantonsrat immer gehässiger und emotionaler. Und sie wird, das zeigte sich am Mittwoch deutlich, zunehmend zum grossen Wahlthema.

Die-Mitte-Präsident Bruno Beeler strich denn auch lauthals hervor, dass «unser Ständerat, Othmar Reichmuth, als einziger Schwyzer in Bern etwas macht».

«Der Wolf ist das Wahlkampfvehikel der SVP»

Den Hinweis von Martin Brun (SVP, Sattel), dass «unser Marcel Dettling» schon seit Jahren sage, man müsse etwas gegen den Wolf unternehmen, quittierte Beeler nur mit dem Zwischenruf «ja, aber er macht nichts».

Für Thomas Büeler (SP, Lachen) ist der Wolf «das Wahlkampfvehikel der SVP». Es sei alles Notwendige in die Wege geleitet worden, die Standesinitiative, welche die Schwyzer SVP lancierte, brauche es nicht.

«Wir haben nichts gegen Grossraubtiere»

Damit blieb er aber fast alleine. Mitte, FDP und SVP sprachen sich dafür aus, mit der Standesinitiative in Bern den Druck aufrechtzuhalten. «Wir haben nichts gegen Grossraubtiere», erklärte der Gersauer FDP-Kantonsrat Karl Camenzind: Er störe sich aber daran, dass immer zuerst etwas passieren müsse, bevor die Politik handle. Der Schwyzer Bauernpräsident und Mitte-Kantonsrat Albin Fuchs (Einsiedeln) führte aus, dass es ihm «kalt den Rücken hinunterlaufe », wenn er mit seinen Berufskollegen rede und deren Schilderungen von Wolfsrissen höre. Man müsse «sofort regulieren ». Mit 65 zu 19 setzte sich die bürgerliche Mehrheit durch.

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