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Die Wasser der Sihl

Einsiedeln. 20. November 1897. Es ist interessant zu wis-sen, dass schon der grösste aller deutschen Dichter, Göthe, bei seiner Schweizerreise gefunden hat, es lassen sich die Wasser der Sihl für Wasserwerke nutzbar machen. Im Jahre 1797 am 28. Herbstmonat bereiste der Dichter die Gegend von Hütten nach Schindellegi und hierüber schrieb er unter anderem «Rechts des Flusssteiges ist eine Art von natürlichem Wall, hinter dem die Sihl herfliesst. Dem ersten Anblick nach sollte es an einigen Stellen nicht grosse Mühe und Kosten erfordern den Hügel mit einem Stollen zu durchbohren und soviel Wasser als man wollte, zu Wässerung und Werken in die unterhalb liegende Gegend zu leiten, – ein Unternehmen, das freilich in einem demokratischen Kanton und bei der Komplikation Grundstücke, die es betreffen, nicht dankbar ist.» So fragte Göthe vor genau 100 Jahren. Heute steht bei Hütten schon ein Elektrizitätswerk und nun will man den Etzelberg durchfahren, um das Sihlwasser wirklich derartig zu verwenden, wie es der grosse Dichter ungefähr voraussah. Anlässlich die-ser Erinnerung wollen wir gerade noch erwähnen, dass Göthe um sechs Uhr abends des gleichen Tages in Einsiedeln ankam, allwo er im Pfauen logierte. Am anderen Tage reiste der Dichter über die Haggenegg nach Schwyz.

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