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15 Prozent der Erstklässler sind zu leicht – 8 Prozent zu schwer

Vergangene Woche publizierte der kantonale Schulgesundheitsdienst (SGD) seinen Bericht zum Schuljahr 2021/2022. Untersucht und/oder geimpft wurden 4235 Schulkinder – rund zwanzig Prozent aller Schüler.

SILVIA GISLER

Insgesamt wurden im Schuljahr 2021/2022 – also zwischen dem 30. Juni 2021 und dem 30. Juni 2022 – 4253 Schul-kinder untersucht und/oder geimpft. Im Schuljahr 2020/21 waren es zehn Kinder mehr, nämlich 4263. Dies geht aus dem vergangene Woche veröffentlichten Bericht des kantonalen Schulgesundheitsdienstes hervor. In diesen Angaben eingeschlossen sind Zahlen von Sonderschulen (HZI/HZA), Sprachheilschulen, Neuzugezogenen und Privatschulen.

Auf die verschiedenen Stufen verteilt waren es 1441Erstklässler (Vorjahr: 1458) und 1401 Viertklässler (1440), die untersucht wurden.

Deutlich weniger Übergewicht und Fettleibigkeit

Zudem wurden 1684 (1299) Formulare «Ärztliche Schuleintrittsuntersuchung » eingereicht und ausgewertet. Dadurch ergibt sich, dass im vergangenen Schuljahr, ähnlich wie in den Jahren zuvor, rund achtzig Prozent der Eltern ihre Kinder vor dem Schuleintritt beim eigenen Kinder- oder Hausarzt untersuchen liessen. Die übrigen Eltern überliessen dies dem Schularzt.

Der SGD hält aber nicht nur fest, wie viele Kinder untersucht wurden, sondern auch, was aus eingereichten Formularen hervorgeht. Denen zufolge liegt etwa der durchschnittliche BMI-Wert der angehenden Erstklässler bei 15,6 kg/m². Der Anteil Kinder mit Untergewicht beträgt 15 und mit Übergewicht 4 Prozent.

Bei knapp vier Prozent der Kinder wurde Adipositas – also Fettleibigkeit – festgestellt. Im Vergleich mit den Vorjahren resultiert ein deutlich tieferer Wert an Übergewichtigen. Zumindest, was die Auswertung der besagten Schuleintrittsformulare angeht.

Bei den Erhebungen des Schulgesundheitsdienstes lässt sich nur ein geringer Unterschied zum Vorjahr feststellen. Erstmals nicht mehr im Bericht des Schulgesundheitsdienstes aufgeführt sind die Anga-ben über das grösste/kleinste und schwerste/leichteste Erstklass- Kind. «Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wurde darauf verzichtet», erklärt Sita Hegner, stellvertretende Kantonsärztin.

Wichtigkeit der Untersuchung

Des Weiteren wurden auch die Genitalien der Kinder untersucht. «Bei 66 Jungen wurde eine Vorhautverengung (Phimose) festgestellt», heisst es im Bericht. Im letzten Jahr waren es vierzig Jungen.

Bei fünf Jungen wurde eine Vorhautverklebung und bei 16 Jungen ein Hodenhochstand (Kryptorchismus) erkannt. Zwei Jungen wiesen andere Auffälligkeiten der Genitale auf. Wegen der Gefahr der Entartung, beziehungsweise Unfruchtbarkeit sollte der Hodenhochstand operiert werden.

«Diese Zahlen belegen die Wichtigkeit der Untersuchung der Genitalien bei den Jungen auch in dieser Altersklasse», erklärt der Schulgesundheitsdienst.

261 Kinder zur Weiterbehandlung Bei 261Kindern riet der untersuchende Arzt zu einer Weiterbehandlung. Achtzig Kinder wurden dem Kinder- oder Hausarzt zur Weiterbehandlung zugewiesen. 14 Kindern wurde eine logopädische Therapie, neun eine Psychomotorik- Therapie, acht eine Kontrolle beim Augenarzt sowie 19 Kindern ein Zahnarztbesuch empfohlen.

Bei weiteren 51 Kindern wurde aufgrund der Schuleintrittsuntersuchung die weitere Abklärung bei einem Spezialisten (Chirurgie, Orthopädie, HNO, Physiotherapie, Ernährungsberatung, Heilpädagogik, Ergotherapie, et cetera) empfohlen.

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