Dreimal Ja, einmal Nein
Nur in vier Schwyzer Gemeinden wurde die Erhöhung des Frauenrentenalters abgelehnt
Der Kanton Schwyz stimmt den nationalen Vorlagen zu. Nur die Massentierhaltungsinitiative hatte beim Schwyzer Stimmvolk keine Chance.
NADINE ANNEN
Erfolg für die Bauernlobby: Die Massentierhaltungsinitiative wurde mit 63 Prozent Nein-Stimmen klar abgelehnt. Mit noch deutlicheren 75 Prozent Nein schickt auch der Kanton Schwyz die Massentierhaltungsinitiative bachab.
Ausser in Lachen (65 Prozent Nein) und Freienbach (70 Prozent Nein) haben in allen Gemeinden über siebzig Prozent Nein gestimmt. Am höchsten war die Ablehnung in den Gemeinden Riemenstalden (93 Prozent), Muotathal (92 Prozent), Innerthal (91 Prozent), Illgau (90 Prozent) und Rothenthurm (89 Prozent).
Die Bauernvereinigung des Kantons Schwyz zeigte sich am Sonntagnachmittag «erfreut über das sehr deutliche Nein auf kantonaler sowie nationaler Ebene zur unnötigen Tierhaltungsinitiative».
Die Initiative hätte zu einem staatlichen Angebotsdiktat geführt, das den Markt nicht abbilde: «Die Initiative hätte die inländische Produktion reduziert und die Abhängigkeit von Importen erhöht. Zudem berücksichtigte sie nicht, dass teurere Label- Angebote bereits vorhanden sind, sogar in grösserer Menge als von der Bevölkerung nachgefragt », führte der Schwyzer Bauernsekretär Franz Philipp aus. Solche Interventionen wären gefährlich und könnten nicht zielführend sein, hiess es vonseiten der Schwyzer Bauernvereinigung.
Schwyzer unterstützen beide AHV-Vorlagen Ebenfalls recht deutlich sind die Resultate bei den beiden AHV-Vorlagen ausgefallen. Mit je 60 Prozent sind die Vorlagen über die Finanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie über die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre auch im Kanton Schwyz angenommen worden.
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer fand nur in den Gemeinden Innerthal, Vorderthal, Unteriberg und Riemenstalden keine Mehrheit. Eine Erhöhung des Frauenrentenalters abgelehnt haben die Gemeinden Innerthal, Unteriberg, Reichenburg und Vorderthal.
Damit stimmt auch bei diesen beiden Vorlagen die Schwyzer Stimmbevölkerung mit der Mehrheit des Schweizer Souveräns überein, wobei auch hier die nationale Zustimmung etwas weniger deutlich war als im Kanton Schwyz. 55 Prozent stimmten schweizweit für die AHV-Finanzierung und nur 51 Prozent für die Erhöhung des Rentenalters der Frauen.
Verrechnungssteuergesetz hätte in Schwyz Anklang gefunden
Anders als der Schweizer Durchschnitt haben die Schwyzerinnen und Schwyzer dem neuen Verrechnungssteuergesetz zugestimmt. Während dieses national mit 52 Prozent Nein-Stimmen- Anteil abgelehnt worden ist, haben die Schwyzerinnen und Schwyzer der Vorlage zugestimmt, wenn auch weniger deutlich als der AHV-Vorlage: 57 Prozent sagten Ja zur Teilabschaffung der Verrechnungssteuer.
Abgelehnt wurde die Vorlage im Kanton Schwyz nur in den Gemeinden Innerthal (deutlich mit 73 Prozent), in Vorderthal, Alpthal, Schübelbach, Unteriberg, Steinerberg, Reichenburg und Morschach.