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Brennholz ist bereits Mangelware

Brennholz ist bereits Mangelware Brennholz ist bereits Mangelware

Die Nachfrage nach Cheminée-Holz hat markant zugenommen. Nicht alle Anbieter können noch liefern.

see. «Die Nachfrage nach Brennholz hat in den letzten Monaten stark zugenommen», sagt Thomas Hediger, Bereichsleiter Wald bei der Oberallmeind-Korporation Schwyz (OAK). Es seien vermehrt auch Neukunden, welche bei der OAK Brennholz bestellten. Laut Severin Nigg, Betriebsförster der Unterallmeind-Korporation (UAK) Arth, ist der Absatz an Brennholz «markant» gestiegen, «zum Teil wurden Hamsterkäufe getätigt». Bereits Mitte September hat die UAK Arth 36 Prozent mehr Brennholz verkauft als im ganzen vergangenen Jahr. Im Durchschnitt der letzten Jahre verkaufte die UAK Arth etwa 250 Ster Brennholz pro Jahr.

Im Moment kann die OAK Schwyz ihre Kundschaft belie-fern. Laut Hediger führt die grosse Nachfrage jedoch zu längeren Lieferfristen. Bei der UAK Arth ist der Vorrat an trockenem Stückholz mit einer Länge von 33 Zentimetern und 25 Zentimetern (sogenanntes Cheminée-Holz) bereits ausverkauft. Ab Lager in Arth gibt es nur noch ungetrocknetes Cheminée-Holz oder trockenes Holz mit einer Stücklänge von einem Meter zu kaufen. Der Preis für das Ster Cheminée-Holz ist im laufenden Jahr von 170 auf 200 Franken gestiegen.

Schutzwald schränkt Nutzung ein OAK Schwyz und UAK Arth planen die Massnahmen im Wald vier Jahre im Voraus. «Über die-sen Zeitraum müssen das jährliche Budget, die Hiebmenge, die Lieferverträge bei den Holzschnitzelheizungen und den Sägereien nachhaltig erfüllt werden », sagt Betriebsförster Nigg. «Zudem können natürliche Schadenereignisse wie Sturm und Käfer vorkommen, welche innert Kürze mehrere Tausend Kubikmeter Schadholznutzungen verursachen.» Die UAK Arth ist Eigentümerin von 1000 Hektaren Wald, davon sind 83 Prozent Schutzwald. «In diesen 83 Prozent der Waldfläche müssen wir in einem Turnus von 20 bis 40 Jahren die notwendigen Schutzwaldpflege- Eingriffe ausführen. Der Spielraum für kurzfristige Mehrnutzungen ist begrenzt – die Waldnutzung wird gemäss Notwendigkeit und Dringlichkeit ausgeführt.» Die Brennholznachfrage beeinflusse die geplante Nutzungsmenge des Waldes nicht, sagt auch Thomas Hediger von der OAK, da Brennholz als Nebenprodukt nur einen kleinen Anteil der Nutzung ausmache. Die Planung der Waldbewirtschaftung erfolge in einem mehrstufigen Verfahren. Ein Teil der Planung ist die Jahresplanung, bei welcher jeweils die Arbeiten für das kommende Jahr definiert werden.

Auch die UAK Arth wird in den kommenden Jahren aufgrund der hohen Nachfrage nicht mehr Holzschläge durchführen. Dazu Nigg: «Momentan planen wir die Pflegemassnahmen in unseren Wäldern, insbesondere in den Schutzwäldern, für das Jahr 2023. Unseren nachhaltigen jährlichen Hiebsatz werden wir nicht überschreiten.»

Appell an die Hauseigentümer

Seitens der Waldeigentümer heisst es, dass sich Hauseigentümer sinnvollerweise an einen Wärmeverbund mit regionalen und nachhaltigen Rohstoffen anschliessen sollten. Dazu Severin Nigg: «Die Herstellung von Holzschnitzeln ist um einiges einfacher als die Herstellung von Stückholz, da auch Äste und Kronenteile energetisch genutzt werden können. Zudem ist der Logistik- und Zeitaufwand geringer und einfacher, und die Heizanlagen in grösseren Wärmeverbünden sind mit optimalen Feinstaubfiltern ausgerüstet. »

Brennholz wird im Kanton Schwyz zurzeit zur Mangelware. Foto: Andreas Seeholzer

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