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Rickenbacher verdient viermal so viel wie die SZKB-Spitze

Die Schwyzer Kantonalbank macht pro Kopf viel mehr Gewinn als die Bank Julius Bär. Trotzdem verdient deren CEO Philipp Rickenbacher vier Mal so viel wie die ganze SZKB-Spitze.

JÜRG AUF DER MAUR

Die Saläre der Bankangestellten – vor allem in der Teppichetage – sorgen schweizweit immer wieder für rote Köpfe. UBS-CEO Ralph Hamers musste sich zwar mit 11,5 Millionen Franken begnügen, besetzte damit aber immer noch den höchstdotierten Bankjob in Europa. Sein Lohn war auch deutlich höher als vorher, als er sich in den Niederlanden bei der Bank ING mit vergleichsweise bescheidenen drei Millionen Franken abfinden liess.

Zu den Top-Lohnbeziehern gehört gemäss «Bilanz» auch der Wollerauer Philipp Rickenbacher, dessen Jahresgehalt bei der Bank Julius Bär vom Wirtschaftsmagazin auf 6,5 Millionen Franken geschätzt wird.

Das Wirtschaftsmagazin analysiert in einem mehrseitigen Artikel nun die Gehälter der Spitzenbanker und deren Firmenergebnisse. Unter dem Titel «Mässige Leistung – satte Bezahlung: Wie sich die Banken noch immer überrissene Salärpakete gönnen – und damit ihren Aktionären schaden» werden Unternehmen und deren Eckwerte aus den Jahresabschlüssen verglichen.

6,5 Millionen Jahresgehalt

Die These des Magazins scheint sich aber zu bestätigen. Doch wie sähe die «Rechnung» im Kanton Schwyz aus, auch wenn die Geschäftsmodelle der SZKB und der Bank Julius Bär sich unterscheiden?

Wie schneiden die beiden Schwyzer Topbanker an der Spitze ihrer Unternehmen ab? Fazit: Wenn auch auf kleinerer Flamme – die Resultate sprechen für SZKB-CEO Susanne Thellung.

So verdient Rickenbacher mit 6,5 Millionen Franken mehr als vier Mal so viel wie die gesamte fünfköpfige Schwyzer Bankspitze. Die gesamte SZKB-Führung bezieht nämlich nur knapp über 1,6 Millionen Franken (ohne Boni). Thellung hat dabei die Verantwortung über 513 Mitarbeitende, während Rickenbachers Bank Julius Bär 6700 Mitarbeitende zählt. Ein Blick in den Geschäftsbericht zeigt auch: Grosse Unterschiede sind bei den Durchschnittslöhnen und dem Gewinn pro Mitarbeitenden sichtbar. Bank Julius Bär weist für das letzte Jahr einen Gewinn von 1,1 Milliarden Franken aus. Die Schwyzer Kantonalbank erarbeitete im gleichen Jahr 128,3 Millionen Franken.

Weniger Gewinn pro Kopf als bei der Schwyzer Bank Umgerechnet auf den einzelnen Mitarbeiter und die einzelne Mitarbeiterin erzielte die Schwyzer Kantonalbank damit rund 250'000 Franken, während sich Julius Bär mit einem Drittel weniger – mit 168'000 Franken pro Kopf – begnügen muss-te: Umso erstaunlicher deshalb der Lohnvergleich zwischen dem ländlichen Schwyz und der Wirtschaftsmetropole Zürich. Bei der Kantonalbank belief sich die durchschnittliche Lohnsumme aller Mitarbeitenden auf rund 125'000 Franken: Das ist deutlich weniger als bei der Bank Julius Bär, bei der im Durchschnitt im letzten Jahr ein Gehalt von 248'000 Franken bezahlt wurde. Auch wenn die Schwyzer Kantonalbank damit im Kanton Schwyz zu den Topzahlern gehört – letztes Jahr wurden bekanntlich zusätzlich noch durchschnittlich 60'000 Franken in die Vorsorge entrichtet: Im Vergleich zu Zürich ist das Schwyzer Bankhaus geradezu «bescheiden ».

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