Die Zeit der Ernte ist gekommen
KOMMENTAR
VICTOR KÄLIN
Wie genau die Bezirksgemeinde vom letzten Dienstag zu deuten ist, wird erst der Abstimmungssonntag vom 27. November zeigen. Die Versammlung verlief ruhig und zügig, aber auch emotionslos und flau – und mit lediglich 60 Anwesenden fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es waren so wenige wie schon lange nicht mehr. Dabei ging es um die neue Etzelwerk-Konzession, um einen «Jahrhundert- Vertrag», um den Einsiedeln gekämpft hat wie um nichts anderes zuvor. Es steht einiges auf dem Spiel. Und das für die nächsten 80 Jahre.
Die scheinbare Gleichgültigkeit muss kein schlechtes Zeichen sein. Sondern Ausdruck des Vertrauens und des Einverständnisses, dass Einsiedeln tatsächlich gut verhandelt hat und ein Ergebnis präsentiert, das die Mehrheit akzeptiert.
Es ist ruhig. Aber die Anzeichen mehren sich, dass es nicht die berüchtigte «Ruhe vor dem Sturm» ist. Der Vertrag bürdet den Einsiedlern zwar Nachteile auf, aber die Vorteile überwiegen klar. Und mit dem Willerzeller Viadukt und der aufgegleisten Lösung für die Wuhrkorporationen sind zwei happige Stolpersteine weggeräumt worden. Der Weg ist geebnet. Wenn nicht alles täuscht, wird Einsiedeln am 27. November die Früchte seiner jahrelangen Bemühungen ernten. Seite 5