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An Schwyzer Urnen zeichnen sich Spitzenwerte ab

Wichtige eidgenössische Vorlagen und die Schwyzer Regierungsratsersatzwahlen sorgen

für einen Run.

JÜRG AUF DER MAUR / CHRISTOPH CLAVADETSCHER

Die Stimmbeteiligung könnte am Sonntag zur grossen Gewinnerin werden. Schon jetzt zeichnet sich nämlich ab, dass diese in den Schwyzer Gemeinden hoch sein wird.

«Verantwortlich» dafür sind nicht nur die Ersatzwahlen in die Schwyzer Regierung, bei denen sechs Kandidierende zur Wahl stehen. Neben umkämpften Kommunalvorlagen – in Ingenbohl wird seit Wochen um die künftige Gestaltung des Hochkreisels und damit die Erschliessung von Brunnen Nord gekämpft – sind es vorab auch die Bundesvorlagen, welche die Leute quasi in Massen bewegen, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen.

Vor allem die AHV-Vorlagen, die viele Leute über kurz oder lang direkt betreffen – oder die äusserst emotionale Frage der Massentierhaltung – stossen auf grosses Interesse, ist etwa der Arther Gemeindeschreiber Roger Andermatt überzeugt: «Ich bin sicher, dass es eine sehr gute Stimmbeteiligung gibt», sagt Andermatt. In der Gemeinde Arth liegt die Stimmbeteiligung bereits jetzt bei 31,1 Prozent. Auf der Gemeinde werden die eingereichten Abstimmungscouverts jeden Tag gezählt und die Beteiligung hochgerechnet.

«Allein am Dienstag erreichten uns am Morgen 235 Unterlagen », so der Arther Gemeindeschreiber. Er ist überzeugt, dass die Gemeinde am Wochenende den Briefkasten regelmässig leeren muss, damit die Schreiben Platz finden. Andermatt rechnet mit einer Beteiligung von über sechzig Prozent.

Erwartungsgemäss gross ist die Stimmbeteiligung bereits jetzt in Ingenbohl, wie Gemeindeschreiber Aldo Moschetti weiss. Bis am Dienstagmorgen wurden auf der Gemeinde 2404 Couverts abgegeben. Das entspricht einer Stimmbeteiligung von 39 Prozent. Erfahrungsgemäss, so Moschetti, kämen in der Woche vor der Abstimmung und den Wahlen noch rund 1200 dazu.

Die Stimmbeteiligung dürfte in Ingenbohl am Sonntag auf zwischen 55 und 60 Prozent zu liegen kommen. Moschetti: «Bis jetzt wurden schon überdurchschnittlich viele Abstimmungscouverts abgegeben. Das ist auf die Kumulation der wichtigen Vorlagen und die Regierungswahlen zurückzuführen.» In Schwyz sind über ein Drittel schon abstimmen gegangen «Normal bis leicht überdurchschnittlich », so der Gemeindeschreiber Maurus Föhn, dürfte die Beteiligung auch in Muotathal ausfallen. In der letzten Woche erreiche die Gemeinde erfahrungsgemäss noch viel Post. Muotathal habe immer eine recht gute Stimmbeteiligung. Föhn geht davon aus, dass diese am Sonntag auf über fünfzig Prozent zu liegen kommen könnte.

Mit einer hohen Stimmbeteiligung und interessanten Vergleichszahlen kann der Schwyzer Gemeindeschreiber Michael Schär aufwarten. In Schwyz liege die Stimmbeteiligung bereits bei 35,3 Prozent, erklärt er. Konkret seien 3763 von 10'655 Stimmen abgegeben worden. Eine Interpretation der Zahlen sei aber schwierig. Bei den letzten Schwyzer Regierungsratswahlen sei die Beteiligung im zweiten Wahlgang, als dann Sandro Patierno gewählt wurde, bei 35 Prozent gelegen, bei den Gesamterneuerungswahlen im Jahr 2020 bei rund 40 Prozent. Vor allem bei emotionalen eidgenössischen Vorlagen sei die Stimmbeteiligung hoch.

So gaben bei der Covid-Abstimmung 75 Prozent ihre Meinung an der Urne ab, aber auch bei «Ehe für alle» habe die Beteiligung gegen 56 Prozent betragen. «Ich gehe davon aus, dass dieses Mal wohl maximal 55 Prozent sich am Wahl- und Abstimmungsgang in Schwyz beteiligen werden», wagt Schär eine Prognose. Dass die Beteiligung in den letzten Jahren wieder am Steigen ist, freut ihn. Schär: «Es ist eine erfreuliche Entwicklung, wenn sich viele Leute für Politik interessieren und sich beteiligen.»

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