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Eine Reise als Dank für unermüdliche Freiwilligenarbeit

Eine Reise als Dank für unermüdliche Freiwilligenarbeit Eine Reise als Dank für unermüdliche Freiwilligenarbeit

15 aktive und ehemalige Angestellte des gemeinnützigen Brockenhauses Einsiedeln begaben sich letzten Donnerstag bei schönstem Wetter auf Jubiläumsreise.

Mitg. «Berge und Wasser», das Thema des Ausfluges 2022, tönt für Innerschweizer zwar nicht eben originell, werden wir doch tagtäglich in unserer engeren Heimat damit verwöhnt. Das heutige Ziel aber, die Rigi, ist trotzdem nicht alltäglich und dementsprechend gross waren die Erwartungen.

«Mami, ist das eine Schülerreise » fragte das kleine Mädchen mit der Puppe unter dem Arm die Mutter im Zug, wie sie die gutgelaunte Schar einsteigen sah. Nein, wohl kaum, ist die Jüngste der Gruppe doch 74 Jahre alt und die zwei Ältesten 89. So viel zum aktiven Pensionsalter!

Auf die Rigi

Über Biberbrugg nach Goldau im bequemen Wagen der SOB war schnell das Hochperron der Rigibahn erreicht. Hier warteten schon reservierte Plätze im offenen Aussichtswagen auf die Einsiedler. Ein spezielles Fahr-Ereignis! Zum Glück auf weich gepolsterten Bänken. Denn anfänglich rumpelte die Zahnradbahn gar arg in den Zahnschienen. Später jedoch ging es ruhig und flott von Zwischenstation zu Zwischenstation aufwärts bis Rigi-Kulm.

Gestärkt überwanden die Meis-ten noch die paar Höhenmeter bis zur Bergspitze. Als Belohnung dann eine herrliche Aussicht! Vom Säntis im Osten bis zu den Berneralpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau im Südwesten waren die Bergriesen, teilweise noch bekrönt mit Gletschern, trotz leichtem Dunst gut zu erkennen. Gegen Norden hin glänzten sieben Seen im Flachland.

Eine gute Stunde später sass man wieder im Zug Richtung Vitznau. Diesmal in den niegelnagelneuen beige-weissen Wagen. Eine Viertelstunde Fahrt nur und wir wurden im Hotel Alpina auf der grossen Terrasse freundlich begrüsst. Hier gab es für alle etwas zu essen.

Historische Schifffahrt Ein paar Schritte nach dem Essen zur Haltestelle und die Talfahrt wurde fortgesetzt. In Vitznau dann Endstation. Schon nahte aber auf dem blauen Wasser «unser» Schiff, die «Gallia». Die damalige Dampfschiffgesellschaft des Vierwaldstättersees bestellte das Salon-Dampfschiff 1912 bei Escher-Wyss in Zürich. Der Stapellauf fand 1913 statt und am 10. Juli wurde der fahrplanmässige Einsatz aufgenommen. Es handelt sich um das letzte, grösste und schnellste Dampfschiff, das von Escher-Wyss für den Vierwaldstättersee geliefert wurde. Der Salon des Schiffs ist im Stil des Neu-Empire gestaltet und immer noch mit dem Originalmobiliar ausgestattet. Die grossflächigen Fenster bildeten für die Dampfer auf dem Vierwaldstättersee damals eine «moderne» Neuerung. Wie auch die anderen vier aktiven Dampfer Uri, Unterwalden, Schiller und Stadt Luzern wurde die Gallia als Kulturgut von nationaler Bedeutung eingestuft.

Ganz unbeschwert von der interessanten Geschichte des Schiffes brachten uns die roten Schaufelräder entlang bestbekannter Destinationen wie Gersau, Treib, Rütli bis zum Seeanfang in Flüelen. Den Abschluss der Reise machte ein Pizzaplausch im Klostergarten.

Dank für Freiwilligenarbeit Nebst der Bekanntgabe des Spendenbetrages des vergangenen Jahres anlässlich der Generalversammlung – es waren 2022 wiederum rund 20’000 Franken – ist der Jahresausflug der Höhepunkt des Vereinsjahres. Er soll den Mitgliedern immer wieder zeigen, dass ihre Arbeit und ihr grosser Einsatz bei kleinem Lohn sehr geschätzt wird. Ist es doch nicht selbstverständlich, dass sich Männer und Frauen in ihrer Freizeit Jahr für Jahr mit grossem Einsatz im Brocki engagieren, um mit dem Erlös aus ihrer Arbeit benachteiligten Mitbürgerinnen und Mitbürgern Freude zu bereiten. Schade, dass gemeinnützige Arbeit in der Presse nur selten Beach-tung findet.

Ein grosses Dankeschön gebührt aber auch den «Lieferanten » der Sachen aus der Bevölkerung aus Einsiedeln und der näheren Umgebung sowie den treuen Käuferinnen und Käufern aus nah und fern. Sie ermöglichen durch ihre Spenden ja erst das gemeinnützige Wirken des Brockenhauses.

Mit Stolz dürfen die Betreiber des Brockenhauses Einsiedeln 2022 verkünden, dass in den 25 Jahren des Bestehens weit über eine halbe Million Franken an Spenden an Einsiedler Organisationen wie Procap, Insieme, Multiple-Sklerose- und Parkinsonbetroffene, Frauen in Not, Besuchs- und Begleitdienst, WABE; Einsiedle mitenand, Völkerfest, überkonfessionelle Chinderfir und weitere ausbezahlt werden konnten.

Die aktiven und ehemaligen freiwilligen Mitarbeiter des gemeinnützigen Brockenhauses Einsiedeln. Foto: zvg

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