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«Wenn ich fit bin, ist vieles möglich»

«Wenn ich fit bin, ist vieles möglich» «Wenn ich fit bin, ist vieles möglich»

Christian Schuler ist eines der Aushängeschilder des Innerschweizer Schwingerverbandes. Nach einer Verletzung griff er am Wochenende auf dem Brünig wieder ins Wettkampfgeschehen ein.

IRENE LUSTENBERGER

Christian Schuler, welches war Ihr bisheriger Saisonhöhepunkt?

Ich habe mich leider beim ers-ten Kranzfest, am Zuger Kantonalen, im fünften Gang verletzt. Zum sechsten Gang bin ich aber noch angetreten und habe den Kranz gewonnen. Nach längerer Therapie nahm ich am Stoos-Schwinget teil. Ich konnte zwar schwingen, aber nicht so wie gewohnt. Erfreulicherweise erreichte ich trotzdem den Schlussgang. Dass ich die-sen verloren habe, war natürlich sehr enttäuschend. Nach einer kurzen Pause ging ich ans Innerschweizer, spürte aber das Bein wieder und habe nach dem ers-ten Gang aufgehört. Deshalb gibt es bei mir noch keinen wirklichen Saisonhöhepunkt. Mit den beiden Kranzgewinnen konnte ich mir aber das Ticket fürs Eidgenössische sichern. Nachdem ich mich auskuriert hatte, bin ich am Sonntag auf dem Brünig wieder eingestiegen und konnte einen weiteren Kranz holen. Wie zufrieden sind Sie mit der sportlichen Leistung? Das muss man etwas differenziert betrachten. Am Frühjahrsschwinget Oberarth war ich topfit und konnte gewinnen. Dort zeigte ich eine gute Leistung. Dann verletzte ich mich wie erwähnt am Zuger Kantonalen im fünften Gang. Auf dem Stoos und dem Brünig hatte ich gute Ansätze. Deshalb ist es schwierig, zu sagen, wie zufrieden ich bin. Aber ich bin ehrlich: Verglichen mit den vergangenen Jahren ist es nicht mein bestes. Aber das kann sich ja noch ändern.

Das ESAF ist aber trotz Verletzung nicht in Gefahr?

Nein, ich denke nicht. Ich habe mich jetzt richtig auskuriert und bestreite Feste nur, wenn ich hundertprozentig fit bin. Dann bin ich schnell wieder drin. Und dann ist auch vieles möglich. Denn Erfahrung habe ich mehr als die meisten anderen (lacht). Haben Sie so etwas wie einen Angstgegner? Natürlich gibt es Gegner, gegen die man eine bessere oder schlechtere Bilanz hat. Ich kann aber nicht sagen, dass ich gegen jemanden besonders gerne oder überhaupt nicht gerne schwinge. Wichtig ist, dass man gegen jeden Gegner das Beste gibt. Wenn ich mir im Vorfeld überlege, ob er mir liegt oder nicht, mache ich mir keinen Gefallen. Und es kommt auch auf die Tagesform an. Sie nehmen zum siebten Mal am ESAF teil. Was macht für Sie die Faszination dieses Festes aus?

Das ESAF ist ein ganz spezielles Fest, weil man die höchste Auszeichnung gewinnen – sprich Schwingerkönig werden kann. Für jeden Schwinger ist es ein Highlight, dort mitmachen zu dürfen. Und nirgends hat es so viele Zuschauer. Das ESAF ist für uns Schwinger so etwas wie die Olympischen Spiele. Sie sind jetzt 34 Jahre alt. Wird Pratteln Ihr letztes ESAF sein? Das weiss ich noch nicht. Solange ich Freude am Sport habe und die Gesundheit mitmacht, mache ich weiter.

Christian Schuler: «Verglichen mit den vergangenen Jahren ist es bislang nicht mein bestes Jahr.» Foto: Irene Lustenberger

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