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«Kreativität ohne Ende»

«Kreativität ohne Ende» «Kreativität ohne Ende»

Mit selbstgestalteten Präsenten Freude am TG- und WAH-Aktionstag bereitet

Unter dem Motto «Ich war einmal» haben die Einsiedler Lehrerinnen des Textilen Gestaltens (TG) und von Wirtschaft Arbeit Haushalt (WAH) mit ihren Klassen aus vermeintlich Wertlosem wunderschöne, neue, wertvolle Produkte gestaltet und diese im Klosterdorf verschenkt.

mm. Eine farbenfrohe Pracht präsentierte sich am vergangenen Freitagmorgen früh unter dem ebenso bunten, mit prägnanten Schüleraussagen beschrifteten Wimpeln geschmückten Sonnenschirm am TG- und WAH-Stand am Einsiedler Wochenmarkt. Da waren kreativ gestaltete Kräutertöpfe mit liebevoll gearbeiteten Details aller Art zu entdecken. Ob bedruckt, mit Papierknöpfen und verschiedensten Bändern verziert oder mit Pompons dekoriert, mit einem zum Kraut passenden Rezept auf einer kleinen Papierrolle, all den hübsch beschrifteten und mit Mini-Wäscheklammern angehefteten Kärtchen – es war eine eigentliche Augenweide! Ebenso wie die praktischen und genauso originellen, mit bunten Zierbändern geschmückten aufgerollten Lappen, die ebenfalls auf sehr ansprechende und prägnante Art auf Sinn und Zweck dieser Aktion aufmerksam machten.

All diese attraktiven Produkte, in deren Ausführungen sich das Flair fürs Ästhetische, aber auch fürs Praktische widerspiegelten, hatten einen gemeinsamen Nenner, der erst auf den zweiten Blick ersichtlich war. Mit wenigen kreativen Schritten war hier nämlich aus etwas Verbrauchtem ein ganz neues nützliches Produkt kreiert worden, sprich aus Tetra- Packungen die schönsten Töpfe gezaubert und aus alten Frotteetüchern zweckmässige Lappen genäht.

«Ich war einmal …» Die Idee für diese nachhaltige Wiederverwertung von Ausgedientem oder scheinbar Wertlosem hatten die Einsiedler Lehrerinnen für Textiles Gestalten und Wirtschaft Haushalt Arbeit, und sie haben mit den zusammen mit ihren Klassen geschaffenen Kreationen voll ins Schwarze getroffen. Ziel dieser Aktion war es einerseits, mit ihren Gegenständen auf die bei Knaben wie Mädchen beliebten zwei Fächer, in denen vor allem die manuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Zug kommen, aufmerksam zu machen.

Andererseits wollten sie mit ihren Schülerinnen und Schülern ein Zeichen setzen, dass gerade in unserer schnelllebigen Zeit die Ressourcen nicht unendlich vorhanden sind und wir uns darauf besinnen sollten, nicht einfach alles wegzuwerfen, was uns wertlos erscheint, sondern uns bewusster mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und bereits im Kleinen zu beginnen, konkrete Projekte in dieser Hinsicht zu realisieren.

«Es war einfach nur toll!»

Sieben Sechstklässlerinnen war es denn zusammen mit ihrer Lehrerin Martina Heinzer vergönnt, die rund 160 von den Primarschülern ab der ersten Klasse gestalteten und von Oberstufenschülerinnen bepflanzten Kräutertöpfe und die gut 100 von ebenfalls gleichaltrigen Schülerinnen genähten Frotteelappen am vergangenen Freitag am Einsiedler Wochenmarkt zu verschenken. Doch damit nicht genug! Voller Enthusiasmus zogen die Mädchen durch die Hauptstrasse bis zum Klosterplatz hinauf und verteilten motiviert ihre Produkte an Passanten und Touristen.

Was sie dabei erlebt haben, sei für sie einfach nur cool gewesen, wie sie strahlend erzählten, zeigten doch die Beschenkten Freude pur und konnten es etliche kaum glauben, ja waren geradezu gerührt, dass sie ein Präsent spontan und ohne eine daran geknüpfte Bedingung geschenkt erhielten. Entsprechend gross waren denn auch die Dankbarkeit und die Wertschätzung der Abnehmer, und die Schülerinnen erhielten zu ihrer Überraschung immer wieder ein Trinkgeld für ihre sympathische Geste.

Ganzheitliche Bildung ist wichtig

Aber auch am Wochenmarktstand zeigten sich viele Besucher sehr erfreut ob dieser positiven Werbung für die zwei Fächer TG und WAH und es ergaben sich zahlreiche Gespräche dazu. Während dabei vor allem junge Mütter den Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeit legten, erinnerten sich zahlreiche Grossmütter an ihre eigenen Erfahrungen und gerieten geradezu ins Schwärmen, was ihre Grosskinder heute für tolle Gegenstände herstellen können. Einig waren sich aber alle, dass diese Fächer für Kopf, Herz und Hand unbedingt weiterhin ihre Berechtigung im Stundenplan der Schulen haben sollen, würden die Schülerinnen und Schüler doch speziell in diesen Lektionen für aktuelle Themen bezüglich Umwelt und Konsumverhalten sensibilisiert und gleichzeitig auf ein selbständiges und praxisnahes Leben vorbereitet.

Mit Begeisterung und Stolz präsentieren diese Sechstklassmädchen am Einsiedler Wochenmarkt die von verschiedensten Klassen kreativ gestalteten Kräutertöpfe, die sie im Klosterdorf verschenken dürfen.

Foto: Marlies Mathis

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