Veröffentlicht am

Musikgesellschaft Egg überzeugte am Jahreskonzert

Musikgesellschaft Egg überzeugte am Jahreskonzert Musikgesellschaft Egg überzeugte am Jahreskonzert

Wer am Samstagabend in der Mehrzweckhalle Egg auf einem Stuhl am Tisch sitzen wollte, musste früh anwesend sein! Die Musikgesellschaft rief zum Jahreskonzert, und alle kamen sie, füllten den Saal.

lj. Die zwei Jahre Pandemie vermochten der Beliebtheit der Egger Musikanten nichts anzuhaben. Die Leute strömten in so grosser Anzahl schon frühzeitig in die Mehrzweckhalle, dass hin-ten im Saal zusätzlich Tisch und Bank reingestellt wurden, damit alle sitzen konnten. Und die Egger wollten endlich wieder einmal etwas zu feiern haben – und das konnten sie in vollen Zügen!

Programm mit bekannten Melodien Präsidentin Andrea Kälin sah man die Freude über den vollen Saal bei ihrer Begrüssung förmlich an. Die Delegationen waren zahlreich und auch der neue Pfarrer, Steffen Michel, wurde willkommen geheissen.

Das erste Stück, die «Mediterranean Suite» von Flavio Bar kam in drei Sätzen daher. Das Meer, die Sonne und der Tanz brachten die Gemeinsamkeiten der Staaten ums Mittelmeer zutage. Die Meereswellen sah man im Geiste, wie sie gegen das Ufer schwappten und ausliefen. Der Sonnenaufgang vollzog sich ruhig im gleissenden Licht, majestätisch und ruhig. Der Tanz brachte die Temperamente der Völker ums Meer schön zum Ausdruck. Alles konzentriert gespielt, ein Genuss zum Zuhören.

«Under the Boardwalk» der Drifters-Oldie aus den Sechzigern, erlebte durch Solist Kurt Meier eine Wiedergabe, die an Jukebox und rauchige Bars erinnerte. Bei «Bellinzona» von G.B. Mantegazzi sah ich mich im sonnigen Tessin unter Platanen, das Musikkorps fröhlich vorbeiziehend.

Unter dem Motto «Äs hölzeled » traten sechs Damen so begeisternd auf, dass sie nicht um eine Zugabe herumkamen! Und nicht genug «Holz»! Das vereinseigene Alphorntrio brachte mit zwei Stücken heimelige Stimmung in den Saal.

Nun folgte der zweite Teil des «normalen» Programms. «Concerte d’Amore» von Jacob de Haan brachte die drei Musikstile Barock, Pop und Jazz gekonnt zum Klingen. Das feierlich getragene Adagio und der Swing-Jazz brachten die Farben dieses Stücks zum Leuchten. Und was passte an diesem Eurovisions- Samstag noch besser ins Programm, als ein Stück von ABBA, den Siegern dieses Wettbewerbs von 1974, «Chiquitita»?

«Ein halbes Jahrhundert» des Rigispatzen-Dirigenten Very Rickenbacher brachte das Programm zum Abschluss. Diese Polka lag dem Korps ganz offensichtlich gut, forderte alle Register. Das Stück «lebte» durch die Musiker.

Ja, und so kam es, wie es kommen musste: Das begeisterte Publikum forderte Zugaben – die es auch bekam. Zwei Mal noch liefen die Damen und Herren zur Hochform auf, gaben noch einmal alles. Warmer Applaus war ihnen gewiss.

Abschied der Dirigentin Cornelia Schnider leitete «ihre» Musikerinnen und Musiker ruhig und mit sauberen Intentionen durch das Programm. Keine Effekthascherei, einfach überzeugend, wie sie vor dem Korps stand und es sicher durch die Stücke führte.

Und ja, schade, dass die Frau auf Ende Jahr von ihrem Amt zurücktritt. Man spürte, dass sie das grosse Korps «im Griff» hat – und dass das von ihm auch anerkannt wird. Eine erfolgreiche Ära geht somit zu Ende. Es ist zu hoffen, dass wieder eine tüchtige Dirigentin oder Dirigent den Weg «hinter die sieben Berge» nach Egg findet.

Eine grosse Tombola und die jungen Musiker vom «Echo vom Rappämöisli» verhinderten mit Erfolg, dass das Publikum allzu schnell nach Hause ging.

Die Musikgesellschaft Egg unter der Stabführung von Cornelia Schnider. Fotos: Paul Jud

Leitete zum letzten Mal das Egger Jahreskonzert: Cornelia Schnider.

Seit vielen Jahren und mit Leib und Seele dabei, Pius Dörig.

Share
LATEST NEWS