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Den Puls zum Wolf im Volk messen

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Die Schwyzer SVP plant eine kantonale Volksinitiative gegen den Wolf. In Bundesbern sind nun auch die Umweltverbände für die Regulierung.

ANDREAS SEEHOLZER

An einer Sitzung des SVP-Kantonalvorstands wurde die Lancierung einer Volksinitiative zur Regulierung von Grossraubtieren beschlossen. Dies heisst es in einer Mitteilung. Mit der Initiative werden vom Kanton Vorschriften zum Schutz vor Grossraubtieren und zur Beschränkung und Regulierung des Bestands gefordert. Zudem soll die Förderung des Grossraubtierbestands verboten werden. Die Initiative ist nun von der SVP dem Kanton Schwyz zur Begutachtung eingereicht worden.

Kanton steht in einer Reihe mit anderen Bergkantonen

Der SVP ist es laut Fraktionschef Thomas Haas klar, dass der Kanton Schwyz bei der Regulierung des Wolfs keinen Alleingang gehen kann und dass Bundesrecht vorgeht. Dennoch: «Der Kanton Schwyz sollte seine Möglichkeiten ausschöpfen. Zudem soll mit der Initiative ein starkes politisches Zeichen nach Bern gesendet werden.» Mit einer solchen Initiative stellt sich der Kanton Schwyz in eine Reihe mit anderen Bergkantonen: Zur Regulierung von Grossraubtieren wurde im Jahr 2017 eine kantonale Volksinitiative im Kanton Uri eingereicht, 70,2 Prozent sprachen sich für die Anpassung der Kantonsverfassung aus. Auch die Stimmberechtigten des Kantons Wallis stimmten im vergangenen Jahr mit über sechzig Prozent einem besseren Schutz gegen Grossraubtiere zu. Die Berner und Bündner zogen schliesslich nach, Abstimmungen stehen in diesen beiden Kantonen aber noch aus. Mit dem Kanton Schwyz folgt nun ein weiterer Bergkanton. Umweltverbände sind auch für die Regulierung des Wolfs Dabei hat die SVP mit den SVP-Kantonsräten Thomas Haas, Roman Bürgi und Samuel Lütolf erst kürzlich eine politische Karte mit derselben Stossrichtung gespielt und in der Sache eine Standesinitiative eingereicht. Damit soll der Bund durch den Kanton Schwyz aufgefordert werden, das «Jagdgesetz wirkungsvoll» anzupassen.

«Die Situation ist mittlerweile unhaltbar, und es besteht dringender Handlungsbedarf, sofern ist man sich in der SVP durchwegs einig», heisst es in der Mitteilung der SVP weiter.

In Bundesbern ist indes bereits länger klar, dass der Umgang mit dem Wolf neu gestaltet werden muss. Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrats hat im Januar eine parlamentarische Initiative zur Änderung des Jagdgesetzes angenommen.

Verschiedene Interessengruppen von Landwirtschaft bis hin zum Umweltschutz sind sich einig, dass neue Ansätze und eine Flexibilisierung im Umgang mit dem Wolf, unter anderem eine präventive Regulierung von Wolfsbeständen, nötig sind.

Die Regulierung des Wolfs kann damit flexibler gestaltet werden, die heutige Kompetenzordnung zwischen Bund und Kantonen und die Pflicht zum Herdenschutz vor Abschüssen sollen aber bestehen bleiben. Das revidierte Jagdgesetz solle im kommenden Jahr in Kraft treten.

Im Kanton Schwyz kam es jüngst zu Vorfällen im Zusammenhang mit dem Wolf. Foto: zvg

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