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Die «Adlerstrasse-Zerstörer» dürfen nun trotzdem bauen

Die «Adlerstrasse-Zerstörer» dürfen nun trotzdem bauen Die «Adlerstrasse-Zerstörer» dürfen nun trotzdem bauen

Der Gemeinderat in Schübelbach muss «widerwillig» Adlerstrasse-Neubauten in Siebnen bewilligen.

Mitg. Da wird das Rechtsempfinden eines jeden Schweizer Bürgers mit Füssen getreten. Die kantonale Denkmalpflege war gerade an der Überprüfung der Schutzwürdigkeit von drei Bürgerhäusern an der Adlerstrasse in Siebnen, als die Bauherrschaft die Bagger auffahren liess.

In einer Nacht- und Nebelaktion wurden die drei Häuser am Freitag nach Auffahrt, als viele Geschäfte und auch die Schübelbachner Gemeindeverwaltung einen «Brüggli-Tag» eingeschaltet hatten, platt gemacht. Das Entsetzen in der Bevölkerung und auch bei den Schübelbachner und den kantonalen Behörden war gross.

Zwei unterschiedliche Verfahren Parallel dazu lag ein Baugesuch der WG Immobilien Invest AG, Wetzikon, vor, das eine Überbauung von drei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 21 Eigentumswohnungen zum Inhalt hat.

Und genau dieses Baugesuch hatte der Gemeinderat Schübelbach auf seine Rechtmässigkeit zu prüfen. Er liess nach eigenen Angaben alle rechtlichen Möglichkeiten abklären und ausschöpfen, «aber es blieb uns keine andere Möglichkeit mehr, als die Bewilligung zu erteilen», so die zuständige Baupräsidentin Valeria Geissbühler. Die Erteilung der Abbruchbewilligung und der Bewilligung für die Erstellung der Neubauten sind zwei unterschiedliche Verfahren. «Offensichtliche Gewinnsucht»

Nach wie vor ist die Strafanzeige pendent, welche die Gemeinde zusammen mit dem Kanton eingereicht hat. Zuständig dafür ist die Staatsanwaltschaft. Der Gemeinderat Schübelbach macht in einer Medienmitteilung seinem Ärger Luft, indem er «hofft, dass der Bauherrschaft nicht nur ein strafbares Handeln, sondern auch die offensichtliche Gewinnsucht nachgewiesen werden kann».

«Alles verkauft» Bei Letzterem gibt es keinen gesetzlichen Höchstbetrag für eine Busse, bei der strafbaren Handlung liegt die Obergrenze einer Busse bei 50'000 Franken. Auf der Website der WG Immobilien AG ist diese Überbauung unter dem Titel «Zentrum » aufgeführt. Gemäss Angaben sind alle Einheiten verkauft, und die Anbieterin rechnet damit, dass die Überbauung in den Jahren «2020 bis 2022» realisiert wird.

Im Mai des vergangenen Jahres widerrechtlich platt gemacht: Die drei Bürgerhäuser an der Adlerstrasse in Siebnen. Foto: Franz Feldmann

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