Samariter selbst brauchen Hilfe
KOMMENTAR
Schwyzer Sanitäter tätigen den Notruf: Die Vereine kämpfen mit Mitgliederschwund – und geraten aufgrund neuer Richtlinien ins Straucheln. Im Kanton Schwyz sinkt die Zahl der Samariter unablässig. Der Mangel an Nachwuchs macht den Vereinen das Leben schwer.
Neben Nachwuchsproblemen und fehlender Wertschätzung kommen verbandsinterne Probleme hinzu: Samaritervereine sind mit der eigenen Führung unzufrieden und treten aus dem Verband aus.
Die Vereine kritisieren eine überhandnehmende Professionalisierung: Der Schweizerische Samariterbund verlange mittlerweile viel zu viel. Die Professionalisierung erwische die Samariter auf dem falschen Fuss. Die Anforderungen und der Zeitaufwand für die Mitglieder würden stark ansteigen.
Hinzu kommt die Corona- Pandemie: Sie lässt die soziale Verbundenheit in unserem Land noch stärker schwinden – wir haben uns zurückgezogen und engagieren uns weniger. Wenn unsere Hilfsbereitschaft stetig sinkt, wir weniger zusammenhalten und uns weniger unterstützen, fällt dies auf die Samaritervereine zurück: Sie spüren die sinkende Solidarität als Erste, weil Helfen, ihre zentrale Tätigkeit, ihr Lebenselixier par excellence, immer weniger gelebt wird. Seite 8
MAGNUS LEIBUNDGUT