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Schwyz hat nur halb so viele Sozialhilfe-Bezüger

Die Sozialhilfequote im Kanton Schwyz steigt auf 1,5 Prozent, ist aber weit unter dem schweizerischen Durchschnitt von 3,2 Prozent.

Mitg. Im Jahr 2020 wurden 2341 Schwyzerinnen und Schwyzer mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Das entspricht 1,5 Prozent der Wohnbevölkerung. Erstmals nach fünf Jahren ist die Sozialhilfequote damit wieder um 0,1 Prozentpunkte angestiegen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie schlugen sich 2020 noch nicht zwangsläufig in den Sozialhilfezahlen nieder, wie Lustat Statistik Luzern im neuen Webartikel mitteilt.

Bildungsniveau prägt das Sozialhilferisiko Verglichen mit der Gesamtschweiz ist die Sozialhilfequote des Kantons Schwyz unterdurchschnittlich (CH 2019: 3,2 Prozent). Sie liegt auch tiefer als die Quote der Zentralschweiz insgesamt, die im Jahr 2020 bei 1,9 Prozent lag.

Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss tragen ein besonders hohes Sozialhilferisiko. Im Kanton Schwyz lag die Sozialhilfequote entsprechender Personen im Jahr 2020 bei 2,1 Prozent (2019: 2,2 Prozent).

Ein tieferes Bildungsniveau vermindert die Chancen am Arbeitsmarkt und ist auch im Kanton Schwyz mit ein Grund für die höhere Sozialhilfequote der ausländischen Wohnbevölkerung (3,8 Prozent) gegenüber der schweizerischen (0,8 Prozent). Die Anzahl der Schwyzer Sozialhilfebeziehenden mit ausländischer Nationalität erhöhte sich im Jahr 2020 auf 1318 Personen (+9,1 Prozent).

290 Kindern die Alimente bevorschusst Kinder in Einelternfamilien leben mit einem erhöhten Sozialhilferisiko. Familien mit Kindern werden im Kanton Schwyz mit weiteren bedarfsabhängigen Sozialleistungen unterstützt. Im Jahr 2020 wurden 290 Kindern und jungen Erwachsenen die Alimente bevorschusst.

Im Jahr 2020 waren von den Schwyzer Sozialhilfebeziehenden im erwerbsfähigen Alter 35,5 Prozent erwerbstätig. Sie arbeiteten überwiegend in einer Teilzeitanstellung, 35,6 Prozent von ihnen in einem Pensum unter 50 Prozent. Jede vierte Person arbeitete Vollzeit (25,1 Prozent). Männer waren unter den sozialhilfebeziehenden Vollzeitbeschäftigten häufiger als Frauen.

Weniger Dossiers wegen besserer Erwerbssituation Die Sozialhilfe dient in erster Linie der Überbrückung temporärer Notlagen. Im Kanton Schwyz wurde im Jahr 2020 knapp die Hälfte der Fälle innerhalb eines Jahres wieder abgeschlossen (49,4 Prozent). Von den Dossiers der letzten fünf Jahre war gut ein Drittel nach sechs Monaten geschlossen (35,1 Prozent).

In Schwyz konnten weniger Dossiers aufgrund einer verbesserten Erwerbssituation geschlossen werden als im Vorjahr (–19,5 Prozent). Hingegen wurden mehr Dossiers von einer anderen Sozialversicherungsleistung abgelöst (+9,6 Prozent).

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