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Nun kommt die Booster-Impfung für alle

Nun kommt die Booster-Impfung für alle Nun kommt die Booster-Impfung für alle

Ab sofort sind alle Leute ab 16 Jahren im Kanton Schwyz zur Auffrischimpfung gegen Covid-19 berechtigt. Über 65-Jährige erhalten priorisierten Zugang. Personen unter dreissig Jahren sollten unabhängig von der Grundimmunisierung mit dem Impfstoff von Pfizer/ BioNTech geboostert werden.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Da der Impfschutz vor schweren Erkrankungen mit der Zeit nachlassen kann, soll mit einer weiteren Impfung das Immungedächtnis wieder angekurbelt werden», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilung: «Die Erhöhung dieses direkten individuellen Schutzes hat zum Ziel, schwere und tödlich verlaufende Covid-19-Erkrankungen zu vermindern und dadurch das Gesundheitswesen zu entlasten.» Die Booster-Impfung ist gratis

Weiter könne durch die Auffrischimpfung der seit der Grundimmunisierung abnehmende Schutz vor milden Erkrankungen von Personen jeden Alters wieder erhöht und dadurch die Viruszirkulation in der Bevölkerung mindestens vorübergehend reduziert werden. «Neben der Entlastung des Gesundheitswesens kann damit auch ein Beitrag zur Reduktion von negativen gesundheitlichen, psychischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geleistet werden», teilt die Kanzlei mit: «Die Auffrischimpfung gegen Covid-19 ist wie die Grundimpfung für alle in der Schweiz lebenden Personen kostenlos.» Anmeldung via Homepage des Kantons Schwyz Um einen Impftermin zu vereinbaren, können sich im Kanton Schwyz wohnhafte und arbeitende Personen über die Homepage www.sz.ch/corona-impfen-registrierung anmelden. Impfende Hausarztpraxen bieten ihre Patienten direkt auf oder verweisen auf die nächstgelegene Impfmöglichkeit. Bei Unklarheiten und Problemen beim Registrierungsprozess gibt die kantonale Impf-Infoline unter der Nummer 041/819’15’95 Auskunft.

Der Impfstoff von Pfizer/BioNTech ist ab 16 Jahren, derjenige von Moderna ab 18 Jahren zur Auffrischung zugelassen. Gemäss den Impfempfehlungen des Bundes erfolgt die Auffrischimpfung grundsätzlich mit demselben Impfstoff, der bei der Grundimmunisierung verwendet worden ist.

Aufgrund möglicher unerwünschter Impfreaktionen wird der Altersgruppe der unter 30-Jährigen unabhängig davon, welcher Impfstoff für die Grundimmunisierung verwendet worden ist, die Auffrischimpfung vorzugsweise mit dem Impfstoff von Pfizer/BioNTech empfohlen. Junge sollten nicht mit Moderna geboostert werden Gemäss aktueller Impfempfehlung des Bundes wird Personen unter dreissig Jahren, die zuerst den Impfstoff Moderna erhalten haben, eine Boosterimpfung mit Pfizer empfohlen. Kantonsapothekerin Regula Willi: «Es geht um sehr seltene Nebenwirkungen bei Moderna. Im Fokus stehen Entzündungen von Herzmuskel und Herzbeutel, die vor allem bei jungen Männern etwas häufiger vorkommen, nachdem sie mit Moderna geimpft wurden. Wobei aber die Häufigkeit dieser Erkrankungen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion wesentlich grösser ist.» Diese Komplikationen klingen dramatisch, verlaufen aber in den meisten Fällen mild. «Todesfälle wurden nur ganz vereinzelt gemeldet», konstatiert Willi. «Über 65-Jährige erhalten priorisierten Zugang zur Booster-Impfung », betont die Kantonsapothekerin: «Das hat aber nichts damit zu tun, dass es zu wenig Impfstoff gäbe. Vielmehr sind ältere Menschen vulnerabler als junge.» Personen, die eine Dosis des Janssen-Impfstoffs erhalten haben, wird aktuell keine Auffrischimpfung empfohlen, weder mit dem gleichen Impfstoff noch mit einem mRNA-Impfstoff.

Grundimmunisierung im Fokus «Die Erhöhung der Durchimpfungsrate der Grundimmunisierung bleibt allerdings nach wie vor die wirksamste Massnahme, um den Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung zu gewährleisten», heisst es in der Medienmitteilung weiter: «Die Impfzentren sowie einige Apotheken und Arztpraxen bieten nach wie vor Erstund Zweitimpfungen an.» Wieso stagniert derzeit die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen, obwohl erst ein Drittel der geimpften Senioren die Booster-Impfung erhalten hat? «Darüber kann man nur spekulieren », antwortet Willi: «Womöglich denken einige, es sei nicht so dringend. Man könne noch zuwarten. Andere finden vielleicht, sie hätten ein gutes Immunsystem.» Weiss man bereits, wie gut der aktuelle Impfstoff vor der neuen Virusvariante Omikron schützt? «Daran wird jetzt geforscht », meint die Kantonsapothekerin: «Derzeit gibt es noch keine Antwort auf diese Frage.» Das Positive am mRNA-Impfstoff sei, dass dieser innert relativ kurzer Zeit, Moderna spricht aktuell von rund Hundert Tagen, an die neue Variante angepasst werden könne.

Über 65-Jährige erhalten priorisierten Zugang zur Booster-Impfung. Dank dieser soll der Impfschutz durch Reaktivierung des immunologischen Gedächtnisses verbessert und schweren Covid-Erkrankungen vorgebeugt werden.

Foto: Magnus Leibundgut

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