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Das Weihnachtsessen steht auf der Kippe

Die meisten Schwyzer Firmen verzichten auf grosse Feiern – aber nicht alle.

ANDREAS SEEHOLZER

In den meisten Schwyzer Firmen ist auch dieses Jahr kein gemeinsames Weihnachtsessen geplant. Dies zeigt eine Umfrage bei einigen grösseren Unternehmen. Doch nicht alle wollen verzichten. Wie der CEO der Elektrizitätswerk Schwyz AG, Peter Suter, ausführt, fand das Weihnachtsessen statt. «Wir hatten einen Anlass, bei dem 3G galt und alle Teilnehmer, auch die Geimpften, vorab getestet wurden.» Man sei von den neusten allgemeinen Ansteckungszahlen etwas «überrollt» worden. Im Fokus steht die 2G-Regel

Obwohl in der eigenen Firma fast keine Ansteckungen ausgemacht wurden, sei entschieden worden, die sogenannte 2G-Plus-Regel anzuwenden. Dabei werden auch die Geimpften getestet. «Wir haben eine Firma engagiert, die im Betrieb im Diesel alle getestet hat.» Der Anlass fand in der betriebseigenen grossen Halle statt.

Bei der ebs Energie AG gelten am Arbeitsplatz schärfere Vorschriften, als dies gesetzlich vorgegeben ist – am Weihnachtsessen wird aber dennoch festgehalten. Wie Hans Bless,Vorsitzender der Geschäftsleitung, auf Anfrage sagt, ist die Geschäftsleitung der Ansicht, dass mit einer 3G-Regelung grösstmögliche Sicherheit geboten wird. «Es ist uns ein Anliegen, die gesellschaftlichen Anlässe nicht alle zu streichen. Denn es ist uns wichtig, dass die Mitarbeiter sich austauschen und gesellig sein können.» Man nehme die Situation sehr ernst und versuche, im Betrieb alles zu machen, soweit dies möglich sei. So gibt es beim EBS zum Beispiel keine gemeinschaftlichen Pausen mehr in der Cafeteria.

Es wird intensiv diskutiert und situativ entschieden Christoph Weber von der Arthur Weber AG sagt: «Wir führen intensive Diskussionen. Ich finde das Weihnachtsessen wichtig, als Möglichkeit der Begegnungen ausserhalb der Arbeitszeit und damit für die Kultur in unseren Betrieben.» Gerade habe ein Weihnachtsanlass in der Region Bern abgesagt werden müssen, «in Schwyz führen wir voraussichtlich das Weihnachtsessen mit der 3G-Regel und einer Testmöglicheit vor Ort durch». Es könne auch sein, dass der Anlass in Schwyz noch absagt werde, so Weber: «Es kommt auch darauf an, ob die Mitarbeitenden überhaupt teilnehmen wollen.» Bei der SZKB gibt es zentral kein Weihnachtsfest Bei der Schwyzer Kantonalbank gibt es zentral kein Weihnachtsessen, wie Mediensprecher Peter Geisser ausführt: «Die SZKB überlässt es ihren Abteilungsund Filialleitenden, ob sie zusammen mit ihren Teams einen Abteilungs- oder Filialanlass organisieren wollen.» Wenn ein entsprechender Anlass in einem Restaurant durchgeführt werde, müsste 3G eingehalten werden.

In anderen Schwyzer Firmen ist der Weihnachtsanlass ganz abgesagt. So werden die jährlichen Departementsanlässe des Kantons Schwyz bereits seit letztem Jahr nicht mehr durchgeführt. «Anstelle dieser Anlässe haben die Mitarbeitenden als Dankeschön einen Gutschein von ‹ächt Schwyz› erhalten», sagt Marco Zürcher, Vorsteher des kantonalen Personalamts, auf Anfrage.

Weihnachtsessen ist in vielen Firmen gestrichen Auch für die Victorinox «kommt unter den gegebenen Umständen eine grosse, unternehmensinterne Weihnachtspräsentation, wie sie vor der Pandemie gehalten wurde, nicht infrage», wie Mediensprecherin Claudia Mader mitteilt.

Um ein persönliches Dankeschön der Geschäftsleitung dennoch zu ermöglichen, «werden der CEO Carl Elsener und der Personalchef sich persönlich mit der Übergabe eines kleinen Geschenks bei jedem Mitarbeitenden bedanken».

Ebenso führt die Strüby Konzept AG in diesem Jahr kein Weihnachtsessen durch. «Wir drücken die Anerkennung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern individuell aus», teilt Maurus Huwyler, Unternehmensentwicklung und Kommunikation, mit.

Gleich verhält es sich in der BSZ Stiftung: Dieses Jahr wird kein gemeinsamer Weihnachtsapéro durchgeführt. «Auch die Weihnachtsessen werden nur im kleinen Rahmen und unter Einhaltung der Corona-Massnahmen von den Abteilungen selbst organisiert», schreibt Eveline Heuss von der Unternehmenskommunikation.

«Eine beachtliche Gruppe wäre ausgeschlossen» In den Betrieben des Küssnachter Baugeschäfts Christen werden die Jahresendfeiern in den einzelnen Teams gefeiert. Für Angela Hess-Christen von der Christen Holding sollte ein Weihnachts- oder Jahresendanlass die Gemeinschaft untereinander stärken und Spass machen.

«Wenn wir aktuell einen Weihnachtsanlass nach den geltenden Regeln machen würden, wäre eine beachtliche Gruppe davon ausgeschlossen», sagt sie, was dann dem Sinn der Gemeinsamkeit nicht nachkäme. «Und ohne die Durchmischung und den Spass an einem solchen Event lassen wir das aktuell lieber bleiben und freuen uns auf eine Party im nächsten Sommer.»

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